Handball

Klare Rollenverteilung im Derby: HBW Balingen-Weilstetten fordert die Löwen

27.10.2021

Von Marcus Arndt

Klare Rollenverteilung im Derby: HBW Balingen-Weilstetten fordert die Löwen

© Herl

Vladan Lipovina trifft auf seinen Ex-Klub.

Die Rollen sind im Süd-Gipfel klar verteilt: Nach zwei Pleiten in Folge sind die Schwaben am Donnerstag bei den Rhein-Neckar Löwen Außenseiter, aber nicht chancenlos. Auch bei den Mannheimern hakt es in der ersten Saisonphase noch.

Akribisch arbeitete der Balinger Trainer die Heimniederlage gegen Hamburg auf, wusste – wie schon bei der 26:27-Pleite in Stuttgart – um die Defizite seiner Mannschaft. „Wir haben zu viele Fehler gegen einen guten Gegner gemacht“, erklärt der Sportwissenschaftler, „waren nicht kaltschnäuzig genug.“

„Nicht entschlossen genug“

Der HSV mache nur sehr wenig Fehler, so der 41-Jährige weiter, „dennoch war mehr drin für uns. Wir hatten genügend Chancen, es selbst in die Hand zu nehmen.“ Das gelang dem Aufsteiger von 2019 nicht – auch weil „Jogi“ Bitter seinen Kasten phasenweise zunagelte. „Da waren wir nicht entschlossen genug“, gesteht der ehemalige Erstliga-Kreisläufer ein, „dennoch haben wir viele Sachen sehr vernünftig gemacht. Andere Dinge können wir nicht beeinflussen.“

Allein 16 Strafminuten kassierten die „Gallier“ – beim HSV waren es gerade einmal zwei. Mit 12:0 Toren gewannen die Norddeutschen das Überzahlspiel, „wenn dann noch 13 technische Fehler dazukommen, wird es unglaublich schwierig“, so Bürkle weiter, welcher seine Mannschaft dennoch lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Tabellenvierten sah.

Keine billigen Fehler

Während der HSV oben mitmischt, stecken die ambitionierten Rhein-Neckar Löwen im Tabellenmittelfeld fest. Nach der coronabedingten Zwangspause haben die Mannheimer am vergangenen Sonntag mit 30:29 in Wetzlar gewonnen, gehen mit einem ausgeglichenen Punktekonto (7:7) in das Derby gegen den Tabellen-17. (Donnerstag, 19.05 Uhr, SAP-Arena). „Die Löwen zählen immer noch zu den Topmannschaften“, hebt der Balinger Trainer hervor, „wir dürfen uns keine billigen Fehler erlauben, sonst kontern sie uns aus.“

In der Spielvorbereitung, welche etwas kürzer als gewohnt ausfiel, hat der erfahrene Übungsleiter auf die Qualitäten der Quadratestädter hingewiesen. „Top besetzt und sehr erfahrenen“, sagt er über den Süd-Rivalen. Dieser muss weiter auf den verletzten Uwe Gensheimer sowie Mait Patrail verzichten. Der Einsatz von Philipp Ahouansou ist fraglich. „Sie haben trotzdem genügend Alternativen“, nimmt der Sportwissenschaftler den Gesprächsfaden wieder auf, verweist auf das starke Spielmacherduo Schmid/Knorr, international erfahrene Rückraumschützen sowie eine torgefährliche Kreisläuferachse.

Kalarash nicht mehr dabei

„Wir müssen in der Abwehr aktiv bleiben“, fordert der HBW-Coach, welcher nach der Nachbereitung des Hamburg-Spiels am Angriffsverhalten seiner Mannschaft gefeilt hat. „Mehr Tempo“, verlangt Bürkle, „mehr Passgenauigkeit und -geschwindkeit.“ Das fehlte in den vergangenen Begegnungen, um die Balinger Rückraumschützen in Position zu bringen.

„Wir haben ganz bewusst in den vergangenen Tagen auf uns geschaut“, betont der Balinger Kommandogeber, welcher künftig auf Neuzugang Gleb Kalarash verzichten muss. Den Russen zog es nach einem kurzen Intermezzo in der Kreisstadt zum Ligarivalen MT Melsungen. „Wir haben dennoch genügend Alternativen“, versichert Bürkle, „Kristian Beciri ist wieder voll belastbar. Ob wir jemanden aus dem Perspektivteam hochziehen, werden wir schauen.“

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