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Klare Formulierungen für die eigenen Wünsche und Ziele finden

Von Silke Thiercy

Kommunikationstrainerin erklärt in Balingen beim Lionsclub Hilaritas , wie man seine Meinung sagt.

„Leg dich nicht mit einer Löwin an, wenn du gewohnt bist, mit Kätzchen zu spielen“, gab Claudia Bildstein den Zuhörerinnen mit. Passend, denn sie referierte auf Einladung des Lionsclub Balingen Hilaritas kürzlich im Clublokal darüber, wie man klar, deutlich und ruhig seine Ziele und Wünsche formuliert. Bildstein bringt mit ihrem eigenen Unternehmen den Menschen die Kommunikation bei.

Zunächst gelte: jeder Mensch hat andere Werte, lebt in seiner eigenen Welt mit seinen eigenen Normen, Erfahrungen und Glaubenssätzen. Erst einmal heißt es also, zu verstehen, wie das Gegenüber tickt. Was braucht er, um mich zu verstehen, damit wir gemeinsam durchs Ziel gehen?

Bildstein hat dafür drei Schritte entwickelt. Erstens: Auf sachlicher Ebene und mit Fakten schildern, was geschehen ist. „Das darf nicht diskutierbar sein.“ Schritt zwei bedeutet, dem anderen zu sagen, warum man das Problem anspricht. Schritt drei beinhaltet die Frage, wie es weitergehen soll, die Suche nach einer gemeinsamen Lösung.

„Menschen sind nicht, sie verhalten sich“, weiß Bildstein aus jahrelanger Praxis. Im Streit dominieren die Gefühle. Die Kunst also sei, alles auf die Sachebene zu hieven.

„Klar gibt es bei uns Daheim auch Zoff“, lacht Claudia Bildstein. Die verheiratete Mutter hat für sich eine Ärgernotlösung: „Putzen. Das reinigt die Seele und baut Adrenalin ab.“ Oder Spazierengehen, sich ablenken und in aller Ruhe die drei Schritte durchgehen, damit das Gespräch – später – in Ruhe gelingen kann.

Übung macht auch hier den Meister und so hatten die Zuhörerinnen die Gelegenheit, probeweise unangenehme Gespräche mit dem Coach durchzuspielen. Eine Mutter meldete sich zu Wort. Der Sohn ist ständig am Handy, nimmt man es dem Teenager weg, findet er jedes Versteck und knackt jedes Passwort. Der tägliche Zoff ist programmiert. Eine Lösung scheinbar jenseits des Horizontes.

Claudia Bildstein kennt das von den eigenen Pubertierenden. „Pubertät ist, wenn man in einem Schaltkasten alle Kabel zieht, wahllos wieder zusammenstöpselt und hoffen muss, dass man irgendeinen Treffer gelandet hat.“ Eine kleine Hilfe gibt es, die drei Schritte eben. Was mit dem Kind klappt, funktioniert auch mit dem Chef.