Kirchspiel-Umzug, der Sechzigste: Am Dienstag gehört Bisingen den Narren

Große Jubiläumssause am Fasnetsdienstag: Zum 60. Mal richten die Gemeinde Bisingen sowie der Arbeitsausschuss der Vereine den Kirchspiel-Fasnetsumzug aus. Den Auftakt übernehmen bereits früh morgens die Nichthuldiger und Kirchamäus mit dem traditionellen „Sechsewecka“ (die in diesem Jahr übrigens ebenfalls ein Jubiläum feiern). Für die Spendenverletztenkasse sammeln vormittags die Hexenmitglieder.

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Um 12 Uhr findet dann der Zunftmeisterempfang statt, zu dem der Vorstand des Arbeitsausschusses und die Gemeindeverwaltung die Delegationen der Beteiligten am Umzug ins Foyer der Hohenzollernhalle einladen. Der Musikverein Bisingen umrahmt den Empfang musikalisch. Im Anschluss formiert sich dann der beeindruckende Kirchspiel-Umzug mit rund 30 angemeldeten Gruppen, Fasnetswagen, Musik- und Lumpenkapellen am Ortseingang Bisingens – von der B 27 kommend. Ab 14 Uhr schlängelt sich der Narrenlindwurm dann vom Heidelberg hinunter in die Bisinger Ortsmitte. Die Bisinger Butzen führen den Umzug an. Als Schirmherr wirkt Bürgermeister Roman Waizenegger. Auflösen wird sich der Umzug nach dem Passieren der Hohenzollernhalle, in der Kirchgasse, Hauptstraße und am Lindenplatz.

Einige Gruppen sind zum ersten Mal in Bisingen dabei

Thorsten Spörl, Vorsitzender des Arbeitsausschusses, erwartet zum großen Jubiläum eine beachtliche Anzahl von Zünften und weiteren Gruppen aus nah und fern, die der Einladung nach Bisingen Folge leisten, darunter auch einige, die noch nie in Bisingen mit dabei waren. Mit kreativ und fantasievoll gestalteten Wagen wollen manche das farbenfrohe Gesamtbild bereichern, während das „Fußvolk“ antritt, um Stimmung im Publikum zu verbreiten.

Der Eintritt ist frei, eine Jubiläumsplakette gibt es trotzdem

Imbisswagen versorgen die Besucher auf der Umzugsstrecke. So stellen die Butzen ihren Imbisswagen bei der Aufstellung auf, während sich beim Kreisel in der Ortsmitte die Gempleswatter um die Bewirtung ihrer Gäste kümmern. Die Eintrittsplakette – der Eintritt ist allerdings frei – verweist auf das 60. Jubiläum.

Auf der Ehrentribüne in der Ortsmitte kommentieren die zwei Routiniers Thorsten Spörl und Volker Büschgen im Beisein einiger Prominenter das Umzugsgeschehen.

Während des Umzugs wird die Polizei den Verkehr regeln, die Feuerwehr übernimmt den Brandschutz der Großveranstaltung.

Vereinsheime und einige Wirtshäuser haben nach dem Umzug geöffnet

Zahlreiche Straßen werden am Dienstag gesperrt (eine Übersicht haben wir hier zusammengestellt). Für Notfälle, kleinere und größere Blessuren, stehen Helfer des DRK-Ortsvereins bereit. Im Anschluss an den Umzug gibt es närrisches Treiben im Narrendorf auf dem Marktplatz, in den Teilgemeinden und in der Hohenzollernhalle (wo der Musikverein Zimmern bewirtet). Offen sind ebenso die Vereinsheime und einige Wirtshäuser, ebenso die TSV-Halle Steinhofen und die Vereinshalle Thanheim, wo ebenfalls bewirtet wird. Mit dem „Maus-Raheka“ im Rathaus und „Eilocha“ gegen 18 Uhr sowie der Hexenverbrennung um 19 Uhr auf dem Marktplatz endet die fünfte Jahreszeit in der Kirchspielgemeinde.

Bereits 1904 gab es einen Umzug in Bisingen

Übrigens: Nachweislich belegt ist, dass sogar bereits im Jahr 1904 in Bisingen ein Fasnetsumzug stattgefunden hat, wie den „Hohenzollerischen Blättern“ zu entnehmen ist. Weiter ist den historischen Aufzeichnungen zu entnehmen: Während des 1. Weltkriegs fanden keine Umzüge statt, erst wieder 1928. Ebenso während des 2. Weltkriegs. 1951 ging es dann weiter.

Der erste organisierte Umzug war dann 1962, er führte von Thanheim bis nach Steinhofen, deswegen wird nun der 60. an der Zahl gefeiert. Wegen des Golfkriegs fand auch im Jahr 1990 kein Umzug in Bisingen statt.