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Kinderhospiz will auch Angehörigen helfen

Von Jörg Wahl

Heidemarie Bartholomae thematisierte die Herausforderungen bei Krankheiten.

Bei ihrem Besuch bei der Frauenunion Zollernalbkreis berichtete Heidemarie Bartholomae von ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit im Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach.

Die Eltern sterbenskranker Kinder stehen mit ihrer Situation oft vor großen Herausforderungen und stoßen an ihre psychischen und physischen Grenzen. Angst, Verzweiflung und offene Fragen dominieren ihren Alltag. Private Bedürfnisse und berufliche Ziele treten in den Hintergrund, denn die Pflege und Betreuung schwerstkranker Kinder nehme einen breiten Raum ein. Gesunde Geschwister treten mit ihren Bedürfnissen in den Hintergrund; Ehen werden auf eine harte Probe gestellt.

Hilfen biete das Kinderhospiz St. Nikolaus. Es verstehe sich als Anlauf- und Erholungsstätte nicht nur für schwer kranke Kinder, sondern auch für ihre nahen Angehörigen.

Neben den Krankenzimmern gebe es Elternzimmern, eine große Wohn- und Essküche, ein Kaminzimmer, einen Freizeitraum sowie einen Kreativraum und eine Werkstatt. Die Architektur der gesamten Anlage sei heimelig gestaltet und schaffe eine familiäre Atmosphäre. Geschultes Personal biete Angehörigen die Gelegenheit zu Gesprächen sowie Wasser- und Musiktherapien, die der Entspannung dienen.

Eltern sterbenskranker Kinder können im Kinderhospiz zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen, die ihr gemeinsames Schicksal zu verstehen und anzunehmen lerne. Denn dort kommen verschiedensten Gefühle zusammen: Trauer, Schmerz und Liebe. Die Liebe, die es leichter macht, Abschied zu nehmen und mit dem Sterben würdevoll umzugehen.

Bartholomae wies darauf hin, dass sich das seit nunmehr zehn Jahre bestehende Kinderhospiz St. Nikolaus zu einem großen Teil aus Spendengeldern finanziert hat. Von den Krankenkassen wurde bislang ein fester Betrag übernommen.

Die dringend notwendige Mitaufnahme der Eltern und Geschwister sowie spezieller Therapien wurden aus Spendengeldern finanziert. Und weitere Spenden seien nötig, damit sich „das Haus voller Leben, in dem sich niemand für seine Gefühle entschuldigen muss“ weiterleben könne.