Kinder in Betreuung werden weniger: Kindergarten kostet die Gemeinde Obernheim viel Geld

Von Volker Schweizer

Bürgermeister Josef Ungermann hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates die Abrechnung für das Jahr 2018 vorgelegt.

Kinder in Betreuung werden weniger: Kindergarten kostet die Gemeinde Obernheim viel Geld

Die Kosten für den Betrieb des Obernheimer Kindergartens haben sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt.

Wie seiner Aufstellung zu entnehmen war, haben sich die Kosten in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Gleichzeitig ist aber die Zahl der zu betreuenden Kinder in der kirchlichen Einrichtung von 72 (2008) auf 48 zurückgegangen.

Abmangel ist hoch

Im Jahr 2008 beliefen sich die Gesamtkosten auf 246.535 Euro, der von der Gemeinde zu leistende Abmangel auf 127.221 Euro. 2018 stehen 487.109 Euro zu Buche, der Abmangel beläuft sich auf 197.662 Euro. Der Verlust, den die Gemeinde tragen muss, wäre ohne eine Spende der Volksbank Albstadt noch um fast 7400 Euro höher ausgefallen.

Personalkosten sind gesunken

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Zahlen aber nicht groß verändert. Laut Bürgermeister sind die Personalkosten geringfügig gesunken, im Gegenzug die Sachkosten etwas gestiegen. Die geringe Belegungszahl zum Stichtag am 1. März hat zu einer Verringerung der Landeszuschüsse geführt.

Rückgang bei den Elternbeiträgen

Weniger Kinder bedeutet folglich auch ein Rückgang bei den Elternbeiträgen. Im Krippenbereich ist es für die Gemeinde wichtig, dass am Stichtag so viele Kinder wie möglich angemeldet sind. Der Zuschuss pro Kind beträgt immerhin 1200 Euro.

Auswärtige bringen Geld

Auch die Unterbringung von auswärtigen Kindern wirkt sich für den Gemeindesäckel positiv aus. Obernheim nahm dadurch im vergangenen Jahr 8100 Euro ein. Für die Unterbringung Obernheimer Kinder in anderen Einrichtungen mussten knapp über 3070 Euro aufgebracht werden.

Kirche ist beteiligt

Insgesamt kostet jedes betreute Kind 10.148 Euro, wovon nach Abzug aller Zuschüsse der Gemeinde einen Kostenanteil von 3956 Euro trägt, weitere 666 Euro übernimmt die katholische Kirchengemeinde. Die Elternbeiträge und sonstigen Einnahmen decken elf Prozent der Gesamtkosten ab. Der Rest wird zu 39 Prozent vom Land Baden-Württemberg getragen, zu 41 Prozent von der Gemeinde und zu sieben Prozent von der Kirchengemeinde.

Bürgermeister sieht Land in der Pflicht

Der Bürgermeister betonte, dass die Plätze für die Kleinkindbetreuung wegen der Forderung des Landes nach einer Versorgungsquote geschaffen wurden. Die Gemeinde und die Kirchengemeinde seien dieser Aufgabe vorbildlich nachgekommen, deshalb erwarte er vom Land im Gegenzug eine auskömmliche Unterstützung. Trotz etwas erhöhter Zuschüsse bleibe auch weiterhin viel Luft nach oben.

Lob für Zusammenarbeit

Trägerin des Kindergartens ist die katholische Kirchengemeinde St. Afra. Ungermann findet dieses Modell in Ordnung und lobt die Zusammenarbeit. Fünf Jahre sind mittlerweile seit dem Umbau des Gebäudes im Albin-Moser-Weg vergangen. Von Juni 2012 bis Februar 2014 waren die kleinen Obernheimer in der früheren Grundschule untergebracht.