Kellerduell zum Jahresabschluss: HBW Balingen-Weilstetten tritt gegen Nordhorn-Lingen an

Von Marcus Arndt

Nach drei Niederlagen in Folge nimmt der Druck auf den HBW zu. Beim Tabellennachbarn drängen die „Gallier“ auf die Trendwende, „um mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen“, wie es Jens Bürkle formuliert.

Kellerduell zum Jahresabschluss: HBW Balingen-Weilstetten tritt gegen Nordhorn-Lingen an

Der HBW kassierte zuletzt drei deutliche Niederlagen in Folge.

Das war wieder nichts: der finale Heimauftritt in diesem Jahr. Mit 19:28 unterlag der Kreisstadt-Klub den ambitionierten Füchsen aus Berlin. Die machten eine 13:8-Pausenführung nach dem Seitenwechsel zweistellig, auch weil die Schwaben kräftig auf der Platte rotierten – und der Balinger Trainer seinen Leistungsträgern mehr Verschnaufpausen gönnte.

„Wir hatten das Nordhorn-Spiel natürlich im Blick“, gesteht Bürkle ein, welcher nach der harmlosen Vorstellung der Schwaben ein paar Sorgen mehr hat. Markant: Ohne Lipovina-Tore fehlt dem letztjährigen Aufsteiger doch die Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Dass auch Marcel Niemeyer blass blieb und Mike Jensen wenig Akzente setzte, macht deutlich: Dem Kader der „Gallier“ fehlt es nach den Ausfällen (Scott und Wiederstein) an Alternativen, die Impulse von der Bank bleiben aus.

Wieder kurze Vorbereitungszeit

Zeit, um die Defizite detailliert aufzuarbeiten, haben die Balinger kaum. Nach dem branchenüblichen Corona-Test am Montagmorgen übte die Mannschaft am Nachmittag noch einmal, am Dienstag reiste der HBW nach dem Abschlusstraining ab. „Ich erwarte, dass wir uns so vorbereiten, dass wir auch wirklich um den Sieg mitspielen können“, fordert der frühere Erstliga-Kreisläufer vor dem richtungsweisenden Kellerduell in Lingen (Mittwoch, 18 Uhr).

Er fügt hinzu: „Dass wir das gemeinsam angehen und uns antreiben, wie wir es schon bei vielen Auswärtsspielen dieses Jahr hinbekommen haben. Und dass wir einen guten Jahresausklang hinkriegen.“

Trotz der jüngsten Negativserie geht Bürkle zuversichtlich in das finale Spiel für die Schwaben 2020. „Vor ein paar Wochen hätten wir, glaube ich, nicht gedacht, dass wir einen so guten Jahresabschluss machen können“, räumt der erfahrene Übungsleiter ein, „diese Chance haben wir jetzt. Die müssen wir nutzen und mit sehr hoher Bereitschaft in das Spiel gehen – mit einem sehr hohem Fokus, dem wir alles unterordnen. Dieser 23. ist jetzt das Ziel!“

Lipovina-Alternativen gesucht

Um in der Emsland Arena wirklich zu punkten, muss sich der HBW steigern – auch wenn die Grafschafter nach sechs Niederlagen in Serie angeschlagen sind. Gegen Berlin standen die „Gallier“ in der Defensive besser. „In der ersten Halbzeit war die Abwehr wirklich gut im Sechs-gegen-Sechs“, meint der erfahrene Übungsleiter, „wir haben da wenig zugelassen. Trotzdem müssen wir auf die Details mehr achten.“ Im Angriff klappte allerdings wenig – und die Hauptstädter nutzten die Balinger Ballverluste zu einfachen Toren.

„Das darf uns gegen Nordhorn nicht passieren“, fordert Bürkle. Auch die HSG wird wohl versuchen, Vladan Lipovina aus dem Spiel zu nehmen. Darauf sind die Kreisstädter vorbereitet. „Berlin hat das sehr gut gemacht, wie sie ihn da rausgenommen haben“, sagt der 40-Jährige unaufgeregt, „aber wir haben uns verschiedene Alternativlösungen erarbeitet – vielleicht mit einem weiteren Rechtshänder oder zwei Kreisläufern.“ Der Versuch, mit René Zobel, für mehr Torgefahr zu sorgen, ist gegen die Füchse gescheitert. Dieser klagt immer noch über muskuläre Probleme, steht aber im Kader, der en gros unverändert bleibt.