Handball

„Keine schwere Entscheidung“: Moritz Strosack freut sich auf die 1. Bundesliga

26.05.2020

Von Larissa Bühler

„Keine schwere Entscheidung“: Moritz Strosack freut sich auf die 1. Bundesliga

© Moschkon

Moritz Strosack stand bislang elfmal im Bundesliga-Kader.

Aus dem Perspektivteam in die Bundesliga-Mannschaft: Diesen Schritt hat beim HBW Balingen-Weilstetten wieder ein Spieler geschafft. Moritz Strosack will sich kommende Saison auf Rechtsaußen beweisen.

Im Dezember verkündete der HBW eine ganze Reihe von Personalentscheidungen. Dabei war auch Strosack mit von der Partie. „Auf Rechtsaußen bleibt es bei einem Gespann aus den eigenen Reihen. Moritz hat sich über Jahre hinweg an die erste Mannschaft mit viel Fleiß herangearbeitet. Er besitzt großes Potenzial für die Zukunft und hat sich diese Chance verdient“, ist Trainer Jens Bürkle überzeugt vom ehemaligen Junioren-Nationalspieler.

Strosack schnupperte schon in der abgebrochenen Saison einige Male Bundesliga-Luft. Insgesamt elfmal stand er für die „Gallier“ im Kader, konnte dabei auch zwei Tore erzielen.

Der 20-jährige, der zur Saison 2017/18 aus Altenheim in Südbaden nach Balingen kam, machte früh durch starke Leistungen auf sich aufmerksam und konnte noch als A-Jugendlicher erste Einsätze im Perspektivteam in der 3. Liga sammeln. „Moritz ist ein sehr schneller Spieler, der in seinen Einsätzen für die zweite Mannschaft, aber auch bei seinen Auftritten im Profiteam schon gezeigt hat, was er kann. Wir sind von ihm als klassischem Außenspieler überzeugt und glauben, dass er das Team sehr gut verstärken wird“, so HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel.

„Habe mich sehr gefreut“

Für zwei Jahre wurde Strosack nun mit einem Vertrag für die erste Mannschaft ausgestattet. Schon früh gab es die ersten Gespräche. „Da kam der Verein auf mich zu und hat Interesse bekundet“, erzählt Strosack. „Das war für mich dann keine schwere Entscheidung, zuzusagen. Ich habe mich sehr gefreut, dass mir das Vertrauen entgegengebracht wurde „, betont der Student. „Es ist im Vergleich zur 3. Liga noch mal etwas anderes, vor so einer vollen Halle zu spielen. Es macht einfach Spaß, hier in die SparkassenArena einzulaufen, das ist ein richtig geiles Gefühl.“

Mit der Doppelbelastung konnte er in der vergangenen Runde gut umgehen. „Man freut sich ja immer, wenn man mit der ersten Mannschaft mit darf – und wenn man spielen darf, natürlich noch mehr. Aber ich hatte ja nicht die Spielanteile, die ich beim HBW 2 hatte“, betont Strosack. „Da habe ich immer meine 60 Minuten gehabt und das habe ich zur Entwicklung auch gebraucht. Die Doppelbelastung war deshalb nicht schlimm, auch vom Körperlichen hat es gepasst.“

Erste Station nach dem Heimatverein

Mit 18 Jahren kam Moritz Strosack vom TuS Altenheim nach Balingen. „Der HBW ist meine erste Station nach meinem Heimatverein“, sagt Strosack. Es war kein einfacher Schritt für den jungen Spieler. „Wenn man zum ersten Mal von der Familie weggeht, überlegt man sich schon, wie das werden könnte. Aber es war für mich die 100-prozentig richtige Entscheidung, hier passt einfach alles. Es ist super familiär, man versteht sich mit jedem.“

Handball war für Moritz Strosack schon immer auch Familiensache. Sein Cousin Peter Strosack spielt beim Zweitligisten TuS N-Lübbecke, „und auch mein Opa, mein Papa, meine Cousine – eigentlich alle spielen oder spielten Handball“, erzählt Strosack. Mit vier Jahren ging es auch für den kleinen Moritz erstmals ins Training, seither blieb er dabei. „Ich war noch einmal im Leichtathletik, aber sonst stand immer Handball im Mittelpunkt“, so der Student.

2016 gab er sein Debüt für die Jugendnationalmannschaft, holte bei der U 18-Europameisterschaft in Kroatien Bronze. Da kam auch der Traum vom Profidasein auf. „Da haben einige Spieler von den größeren Vereinen erzählt, dass sie schon mal bei den Bundesliga-Teams mitreisen durften. Da dachte ich schon, dass sich das cool anhört.“ Dieses Ziel hat er nun erreicht.

Gute Sprungkraft

Dass seine Entwicklung als Spieler noch nicht abgeschlossen ist, weiß der 20-Jährige natürlich. „Ich denke, ich habe eine gute Sprungkraft und schnell bin ich auch“, zählt Strosack auf. „Aber ich muss noch am Wurf arbeiten, da fehlt mir manchmal noch die Cleverness und auch die Coolness.“

Im Moment muss dies aber natürlich auch warten, offiziell wird beim HBW erst ab Juli wieder trainiert. Bis dahin hält sich auch Strosack, der seit März wieder im heimischen Altenheim ist, individuell fit. „Handballerisch konnte man jetzt natürlich nicht viel machen, den Trainingsumfang habe ich aber gleich gehalten“, so der Student.

Jeden Tag steht Training auf dem Plan. „Ein Kumpel von mir ist Physio, da kann ich in die Praxis. Sonst gehe ich laufen und mache Krafttraining. Und ich habe ein Tor im Garten, da werfe ich immer mal wieder drauf.“ Und bald will er dann auch wieder in der SparkassenArena an seinen Fähigkeiten feilen.

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