Handball

Keine Zeit zum Nachdenken: Die „Gallier“ reisen zum Altmeister

05.10.2020

Von Marcus Arndt

Keine Zeit zum Nachdenken: Die „Gallier“ reisen zum Altmeister

© Herl

Auf Augenhöhe mit der top besetzten MT Melsungen präsentierte sich der letztjährige Aufsteiger aus Balingen. Dennoch blieb der HBW zum Saisonstart ohne zählbaren Erfolg.

Der Balinger Bundesligist startet am Dienstag bei Frisch Auf in die schwäbische Woche. Während der HBW zum Auftakt verloren hat, pausierte Göppingen.

Vor dem Prestigeduell gibt es keine zwei Meinungen: Die Balinger sind auf Augenhöhe mit dem Altmeister, zeigten zum Saisonstart „eine gute Leistung“ (O-Ton Trainer Jens Bürkle) gegen die top besetzte MT Melsungen.

Kleinigkeiten entscheiden Auftaktspiel

Während die „Gallier“ ihr Auftaktspiel gegen die Bartenwetzer mit 23:25 verloren haben, pausierte der schwäbische Rivale noch – die Partie in Essen musste neu terminiert werden, nachdem der Sportpark „Am Hallo“ noch nicht alle Kriterien erfüllte. „Natürlich ist die Pause kurz“, räumt Bürkle ein, „aber vielleicht ist es sogar ein Vorteil, dass wir schon ein Spiel unter Wettkampfbedingungen absolviert haben.“

Im Duell mit den ambitionierten Hessen präsentierte sich der HBW ebenbürtig – am Ende entschieden wenige Kleinigkeiten. „Bis zum 21:19 machen wir das wirklich top“, bilanziert der 39-Jährige, „haben auch mehrere Situationen, wo das Spiel zu unseren Gunsten kippen kann. Am Ende hat das letzte Bisschen aber gefehlt. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, wie wir gespielt haben. Auf die Leistung lässt sich aufbauen. Ich bin gespannt, wie frisch wir am Dienstag sind.“

Gute Erinnerungen an jüngste Duelle

Bereits am Dienstag geht der Tabellen-14. unter dem Hohenstaufen auf die Platte (19 Uhr). Am Montag hat die Mannschaft kurz die Niederlage gegen die MT besprochen – im Anschluss das Derby vorbereitet. „Ich bin sehr dankbar für das Ergebnis beim BGV-Cup“, gesteht der Balinger Kommandogeber, „es hat gezeigt, dass wir nicht chancenlos sind. Wir haben Göppingen jetzt schon mehrfach geschlagen.“ Mit 27:25 triumphierte der Kreisstadt-Klub in der Gruppenphase des baden-württembergischen Turniers, in der Liga setzte sich der HBW bei Frisch Auf ungefährdet mit 32:26 durch.

Zwei Siege für das Selbstvertrauen der Balinger, die keine Zeit zum Nachdenken haben. „Ich bin froh, dass wir in der Vorbereitung gegen sie gespielt haben“, sagt der Sportwissenschaftler unaufgeregt. Dieser schätzt den Altmeister stärker als in der vergangenen Runde ein. Nach der langer Verletzungspause stehen Sebastian Heymann und Nemanja Zelenovic wieder im Göppinger Kader – zwei echte Kanten mit hoher Wurfqualität aus der Distanz. Mit Tobias Ellebaek und Janus Smarason aus Aalborg verpflichteten die Verantwortlichen ein starkes Duo für den Rückraum. Dieses soll die Grün-Weißen zurück in die Top Ten der Liga führen.

Göppingen will in die Top Ten

„Wir möchten in der kommenden Saison die Abwehr stabil halten und im Angriff einen klaren Verbesserungsschritt machen“, hält sich Frisch-Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer jedoch im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurück. Er fügt hinzu: „Wir sind uns des kleinen Kaders bewusst, daher ist es wichtig, dass wir ohne größere Verletzungen bleiben. Die Chemie in der Mannschaft ist super, das ist einer unserer Pluspunkte.“

In der Vorsaison reihte sich der ehemalige Europapokalsieger der Landesmeister an elfter Stelle ein. Mit nur zwei Zählern Abstand auf Rang neun hätte sich die Mannschaft den Sprung in die einstelligen Tabellenplätze durchaus noch zugetraut, betont Christian Schöne. Der Sportliche Leiter des Traditionsklubs macht die Platzierung an mangelnder Konstanz und der großen Verletztenmisere fest. Als Voraussetzungen der Zielerreichung „Top Ten“ sehe er einen komplett bleibenden Kader sowie konstante, stabile Leistungen an. Dabei werde es darauf ankommen, wie die lange Trainings- und Wettkampfpause sowie die reduzierte Atmosphäre in den Arenen kompensiert werden könne, so Schöne abschließend.

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