Meßstetten

Keine Verkehrstoten, weniger Straftaten: Corona prägt auch 2021 die Meßstetter Polizeistatistik

26.06.2022

Von Gudrun Stoll

Keine Verkehrstoten, weniger Straftaten: Corona prägt auch 2021 die Meßstetter Polizeistatistik

© Gudrun Stoll

Weniger Straftaten, weniger Unfälle, keine Verkehrstoten, keine Einbrüche: Polizeihauptkommissar Sven Groß präsentierte die Statistik für das Jahr 2021.

Wollte man die Bilanz der Polizei zum Meßstetter Unfall- und Kriminalitätsgeschehen im Jahr 2021 auf einen Nenner bringen, passt ein kurzer und prägnanter Satz: „Es gab keine besonderen Vorkommnisse“.

Der stellvertretende Polizeipostenleiter Sven Groß stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates die Zahlen vor und fügte dem Resümee einen Dank an alle Ämter und Einrichtungen bei, auf die im Polizeialltag Verlass sei: Hierzu zählen neben den zuständigen Ämtern der Stadt auch Bauhof und Feuerwehr.

Keine Großevents und viele Auflagen

Die Corona-Pandemie und der Lockdown haben im Jahr 2020 das gesellschaftliche Miteinander in ganz Deutschland geprägt. Die Ausgehverbote und der Rückzug ins Private fanden ihren Niederschlag in der Polizeistatistik. Auch im Jahr 2021 war an Großevents nicht zu denken, gab es Auflagen für Veranstaltungen. Kurzum, Corona hat das Leben der Menschen auch im vorigen Jahr stark beeinflusst – mit Auswirkungen auf die Unfallzahlen und die Straftaten.

Zahl der Unfälle geht zurück

„Wir können zufrieden sein“, kommentierte Sven Groß das Unfallgeschehen. Die Zahl der Unfälle ist im Zollernalbkreis leicht angestiegen, zu beklagen gibt es vier Todesopfer. In Meßstetten hingegen ist die Zahl der Unfälle von 66 im Jahr 2020 auf 57 im Jahr 2021 zurückgegangen. Und erneut nach 2020, stellte der Polizeihauptkommissar erleichtert fest, sei kein Mensch zu Tode gekommen. Es gab 20 Verletzte, drei Personen erlitten schwere Blessuren. Die meisten Unfälle passieren nach wie vor auf der viel befahrenen L 433 und im Appental. Auf beiden Straßen gebe es aber keine Schwerpunkte, die eine Häufung von Zusammenstößen erkennen lassen, sagte Groß auf Anfrage.

Aufklärungsquote sinkt

Die Zahl der Straftaten ist von 228 auf 220 zurückgegangen. Auflären konnte die Polizei allerdings nur 136 Fälle, was sich in der Aufklärungsquote niederschlägt, die von 66,7 auf 61,8 Prozent zurückgegangen ist. Der Grund liege vor allem auf dem Gebiet der Internetkriminialität, die vom lokalen Posten aus schwer zu verfolgen sei. Die Ermittlungen laufen bei der Polizei in diesem Bereich außerdem über Fachabteilungen.

Es gibt keine Hotspots

Ermittelt hat die Polizei 123 (in 2020: 157) Tatverdächtige, darunter zehn Heranwachsende (Vorjahr 13), 16 Jugendliche (Vorjahr 14) und sechs Kinder (Vorjahr vier). Der detailliert Blick in die Teilgemeinden offenbart, dass 98 Straftaten im Kernort passiert sind, die wenigsten mit jeweils drei Delikten in Hossingen und Unterdigisheim. Ein starker Rückgang von 40 auf 23 wurde im Bueloch verzeichnet. Es gebe in der Stadt keine Hotspots, betonte Groß.

Ausreißer Soldatenheim

Für einen Ausreißer sorgte erneut der Geißbühl, konkret das ehemalige Soldatenheim. Obwohl unbewohnt, gab es dort bereits im Jahr 2020 einige Einbrüche, waren außerdem Graffitysprayer am Werk. Neun Straftaten sind in die Statistik von 2020 eingeflossen, 13 sind es in 2021. Das Areal nutzen laut Sven Groß einige Jugendliche als Treffpunkt.

Weder Mord noch Totschlag

Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Straftaten von 618 im Jahr 2017 auf 220 in 2021 gesunken. In der Statistik erfasst ist mit 2017 noch ein Jahr aus der LEA-Zeit. Diebstähle, Betrug, Bedrohung und Schlägereien: In Meßstetten wurde die gesamte Palette an Delikten registiert. Was auffällt im Zahlenwerk, sind 20 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

Keine Verkehrstoten, weniger Straftaten: Corona prägt auch 2021 die Meßstetter Polizeistatistik

© Polizei

Im Jahr 2021 gab es in Meßstetten 220 Straftaten.

Diese Taten haben sich vor allem in den digitalen Medien durch den Versand und den Besitz von einschlägigen Bildern zugetragen. Es gab in 2021 weder Mord noch Totschlag, angezeigt wurden auch keine Wohnungseinbrüche.

Nach wie vor eine männliche Domäne

Die Zahlen aus Meßstetten untermauern, dass Kriminaliät nach wie vor „männlich“ geprägt ist: 97 Männer sind im voriger Jahr straffällig geworden, die Zahl der Frauen liegt bei 26. Im vorigen Jahr hat die Polizei 90 deutsche und 33 ausländische Straftäter ermittelt. Das sah zu Zeiten der LEA noch anders aus: In 2017 gab es 182 ausländische Tatverdächtige und 96 Straftaten, die Bürger mit deutschem Paß begangen haben.

Ein sicheres Umfeld

Gerechnet auf 100.000 Einwohner, weist Meßstetten für das Jahr 2021 eine Tatverdächtigenbelastung von 1254 auf. Der Wert für den Zollernalbkreis liegt bei 1705, für das Land Baden-Württemberger bei 2110. Heile Welt gibt es nirgends, aber die Meßstetter leben nach wie vor in einem sicheren Umfeld, gab Sven Groß den Gemeinderäten als gute Nachricht mit auf den Weg.

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