„Keine Koalition mit der CDU“: Lara Herter aus Albstadt zur Landesvorsitzenden der Jusos gewählt

Von Pascal Tonnemacher

Am Samstag ist die 25-jährige Albstädter Stadträtin und Studentin Lara Herter zur neuen Landesvorsitzenden der Jusos gewählt worden. In ihrer Rede zur Kandidatur machte sie deutlich, dass die Jugendorganisation der SPD keine Koalition mit der CDU nach der Landtagswahl akzeptiere.

„Keine Koalition mit der CDU“: Lara Herter aus Albstadt zur Landesvorsitzenden der Jusos gewählt

Lara Herter, die neue Chefin der Jusos in Baden-Württemberg, kommt aus Albstadt.

Die Jugendorganisation der SPD hat eine neue Landesvorsitzende aus Albstadt: Lara Herter hat am Samstagnachmittag die Delegierten in Karlsruhe mehrheitlich von sich überzeugt und die Wahl mit 64,3 Prozent der Stimmen gewonnen.

Die Albstädter Stadträtin und Studentin hatte keinen Gegenkandidaten, nachdem wie berichtet der bisherige Juso-Landeschef Pavlos Wacker nicht wieder zur Wahl angetreten war.

Keine Koalition mit der CDU

In ihrer Rede zur Kandidatur machte sie deutlich, dass die Jusos ihren Gegner außerhalb, nicht innerhalb der eigenen Reihen finden. Wen sie damit meinte? Vor allem die CDU, mit der nur Stillstand, keine Veränderung möglich sei.

Nicht aus Prinzip, sondern wegen der Inhalte soll die SPD deshalb nach der Wahl im März kommenden Jahres jedweder Koalition mit der CDU im Landtag eine Absage erteilen. Dafür wolle sie sich einsetzen.

Der Partei, die im Land die Regierung zusammen mit den Grünen stellt, stellte sie für die Coronakrise kein gutes Zeugnis aus. Allen voran die CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Susanne Eisenmann, habe als Kultusministerin nicht gerade zu überzeugen gewusst. Dadurch wird auch deutlich: Der Wahlkampf im Vorfeld des „Superwahljahrs“ 2021 hat längst begonnen.

Mit den Jusos nach vorne blicken

Generell will Herter den Blick wieder viel mehr nach vorn und nicht in die Vergangenheit richten. Herter sieht in den Mitgliedern des Landesverbands eine „Gruppe verrückter junger Leute“, mit der man eine bessere Welt erstreiten könne.

Wie man konkret vor Ort positives für junge Menschen schaffen könne, habe sie in den sechs Jahren im Albstädter Gemeinderat erfahren. Auch die Jugendbeteiligung liegt ihr am Herzen, wie sie in Karlsruhe erzählte.

Niedrigere Mieten und klimaneutrale Mobilität

Wichtig ist ihr zudem, dass es Jusos, also SPD-Mitglieder unter 35 Jahren, in die Parlamente schaffen. Sie will für eine Landtagswahlreform kämpfen, „damit Frauen und junge Menschen auch anständig repräsentiert sind in unserem Landesparlament“.

Innerhalb der ersten 100 Tage nach der Landtagswahl im kommenden Jahr sollen sich Jusos und SPD für einen Mietendeckel einsetzen, sagte Herter. Die Jusos sollen für eine klimaneutrale Mobilität kämpfen. Der Verbrennungsmotor soll deshalb ein genaues Enddatum bekommen.

Junge Frauen für Jusos begeistern

Auf dem internen Wahlerfolg will sich die 25-Jährige nicht lange ausruhen, wie sie in der Instagram-Story der Jusos am Rande der Landesdelegiertenkonferenz beschreibt. „Ich möchte so schnell wie möglich eine große Neumitgliederkampagne starten, die sich ganz gezielt auf junge Frauen richtet“, sagte Herter.

In ihren ersten 100 Tagen als Juso-Chefin will sie zudem alle Kreisverbände im Land digital oder vor Ort besuchen und so mit ihren Mitgliedern in den Austausch treten