Der Bickelsberger Ortschaftsrat ist mit den ortsinternen Daten, die Grundlage für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans 2020 sind, nicht einverstanden, weil diese nicht mehr aktuell sind.

In der jüngsten Sitzung erläuterte ein Vertreter des mit der Fortschreibung beauftragten Balinger Planungsbüros Fritz und Grossmann die für Bickelsberg relevanten Änderungen des Landschaftsplanes, der auf dem Stand von 2015 ist.

Ortsvorsteher Günter Rauch und seine Ratskollegen stellten fest, dass die im Jahr 2018 erstellte Leerstandskarte im Rahmen der Stadtentwicklung offensichtlich nicht korrekt in den Entwurf eingearbeitet wurde und die seitherigen Besitztums- und Meldeverhältnisse nicht fortgeschrieben wurden.

Die Daten sind zwei Jahre alt

Es wurde also mit Daten von vor zwei Jahren gearbeitet, die als Grundlage für die weitere Flächennutzung dienen sollen, jedoch nach heutigem Stand definitiv nicht aktuell sind, kritisierte das Gremium.

So werden 18 Gebäude als Leerstand geführt. Dabei habe ein Großteil zwischenzeitlich neue Eigentümer gefunden haben; während einige der Immobilien umgebaut würden oder bereits Bauanträge vorliegen. Andere seien seit zwei Jahren nicht mehr bewohnt.

Gesamtergebnis wird verfälscht

„Es wird somit ein hoher Leerstand im Ort suggeriert, der das Gesamtergebnis verfälscht und nicht den aktuellen Gegebenheiten entspricht“, monierte Rauch. Von den 18 neuen Bauplätzen im dritten Abschnitt des Baugebiets Brünnle sind derzeit bereits 14 reserviert, neun ältere Bauplätze im Gebiet Hursch sowie in der Zollernstraße befinden sich in privater Hand, informierte er.

14 Plätze sind reserviert

Diese seien (nach jeweiliger Anfrage bei neuen Bauplatzinteressenten) definitiv nicht zu erwerben und somit nicht als Leerstand aufzulisten, da sie nicht verfügbar sind, erläuterte er.

Die seit 15 Jahren im Flächennutzungsplan ausgewiesene Wohnbaufläche Hinter Lau auf der Markung Bickelsberg, die ohne vorherige Information des Ortschaftsrates im Flächennutzungsplan zugunsten eines Wohnbaugebietes außerhalb von Bickelsberg zurückgenommen werden soll, soll daher auf Wunsch des Gremiums auf Orts-Markung in der ursprünglichen Form ausgewiesen bleiben.

Die Größe stimmt nicht

Den Räten fiel zudem auf, dass bei der geplanten Rücknahme auf Bickelsberger Markung die Größe verändert worden ist, womit sie auch nicht einverstanden sind.

Es braucht neue Flächen

Laut Rauch seien acht – keine 18 – Häuser in privater Hand und würden tatsächlich leer stehen. Dazu kämen die freien, nicht reservierten Bauplätze im Baugebiet Brünnle.

Es braucht neues Bauland

Aus diesem Grund hält der Ortschaftsrat die Ausweisung weiterer Wohnbauflächen in Bickelsberg im Flächennutzungsplan für unbedingt notwendig.

Das Gremium fasste keinen Beschluss zu den vorgestellten Änderungen. Vor einer endgültigen Entscheidung soll zunächst eine Korrektur beziehungsweise die Aktualisierung der Grunddaten erfolgen, lautete der Tenor.