Burladingen

Kein Zug fährt: Zwischen Hechingen und Gammertingen werden Teile des Schienenstrangs erneuert

20.08.2019

von Matthias Badura

Kein Zug fährt: Zwischen Hechingen und Gammertingen werden Teile des Schienenstrangs erneuert

© Matthias Badura

Eine Betonschwelle nach der anderen wird auf den Bahndamm gesetzt. Ein Großteil der Arbeit, so versteht es der Laie, besteht aber darin, das Gleisbett zu schaffen, alten Schotter auszuräumen und neuen einzubringen.

Der Bahnverkehr zwischen den beiden Kommunen ruht derzeit. Auf der Strecke ist trotzdem was los. Schwelle für Schwelle geht es mit den Sanierungsarbeiten voran.

In dem Kult-Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ pickelten und schaufelten Hunderte von Männern den Weg für eine transkontinentale Eisenbahn, eine Frau mit einem traumhaften Dekolleté brachte ihnen Wasser – und irgendeiner wartete immer. Bei den derzeit laufenden Gleisbauarbeiten zwischen Hausen und Burladingen geht es weniger romantisch-nostalgisch zu. Aber gearbeitet wird dort ebenfalls auf Teufel komm raus.

20.000 Tonnen Material

Ein Beobachter meinte jüngst, das Gegenteil gesehen zu haben. Aber er sah offenkundig nicht richtig, nahm nur die Schwellen und Schienen in den Blick, die seiner Meinung nach zu langsam verlegt werden. Der Laie verkannte, dass zunächst der Unterbau geschaffen werden muss. „Wir haben 20.000 Tonnen Material eingebracht“, erklärte der Bauleiter aus Göppingen.

Das Verlegen der Gleise geht schnell

Das Verlegen der Gleise geht dann verhältnismäßig schnell vonstatten – wobei beständig in Tages- und Nachtschichten und auch am Wochenende gearbeitet wird. Sowohl von Hausen wie auch von Burladingen her liegt schon ein großer Teil der Schienen auf den ebenfalls neu gesetzten Betonschwellen.

Fotostrecke
/
20.000 Tonnen Schotter wurden vom örtlichen Transportunternehmen angefahren und abgeladen.

© Matthias Badura

Noch ist die Strecke „lastwagentauglich“. Bald liegen auch hier Gleise.

© Matthias Badura

So sieht die neu geschaffene Gleisstrecke aus. Die Holz- sind durch Betonschwellen ersetzt.

© Matthias Badura

Arbeiter der ausführenden Bauunternehmung Leonhard Weiss Göppingen posieren stolz für ein Foto.

© Matthias Badura

Auf Anfrage fasste die Betreiberin der Strecke, die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs- AG, den Ablauf der Arbeiten zusammen: Sie beinhalten „den vollständigen Umbau der Gleisabschnitte“, heißt es in einer Pressemitteilung, „Holzschwellen werden durch Betonoder Stahlschwellen ersetzt. Der Schotter wird ausgetauscht. Hinzu kommen die sich daraus ergebenden Anpassungen an Brücken und Anlagen des Kabeltiefbaus.“

2300 Meter sind betroffen

Derartige Umbauten seien alle 20 bis 30 Jahre erforderlich, „um Gleislagefehlern und sich daraus ergebende Langsamfahrstellen vorzubeugen oder abzubauen.“ Der Abschnitt zwischen Hausen und Burladingen ist 1869 Meter lang. „Gleichzeitig laufen vor Gammertingen Umbauarbeiten, so dass eine Gesamtlänge von 2300 Meter betroffen ist.“ Die Sperrung der Strecke von Hechingen nach Gammertingen begann am 27. Juli und wird noch bis 10. September dauern.

Verbesserung wird versprochen

Die Umbauabschnitte selbst reichen nicht in die bebaute Ortslage von Burladingen herein, „Fahrten von Arbeitszügen und Geräten erstrecken sich aber durchaus auf die angrenzenden Ortslagen.“ Daher bittet die SWEG die Anwohner um Verständnis. „Die Arbeiten dienen der Verbesserung und Erhaltung eines zuverlässigen Personennahverkehrs-Angebotes für die Region.

Busse fahren zuverlässig

Wie kommt man während der Bauzeit, die noch bis 10. September dauert, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Gemeinden, die auf der Strecke zwischen Gammertingen und Hechingen liegen? Antwort: Es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten. Sie halten in Hechingen, Hausen-Starzeln, Gammertingen an der Europastraße und am Gammertinger Bahnhof. Für die anderen Halte gelten die im Fahrplan aufgeführten Bushaltestellen der Buslinie 9: „B 32“ in Schlatt, „Unterführung“ in Jungingen, „Lamm“ in Killer, Josef- Mayer-Straße in Burladingen West, Rathaus Burladingen, Rathaus Gauselfingen und Hohenzollernstraße in Neufra. Die gewohnten Anschlüsse bleiben in der Regel erhalten.

Diesen Artikel teilen: