Schömberg

Kein Zaun, Eiben und nur zwei Eingänge: Schörzinger zurren Friedhofsneugestaltung fest

10.06.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Kein Zaun, Eiben und nur zwei Eingänge: Schörzinger zurren Friedhofsneugestaltung fest

© Rosalinde Conzelmann

Lang und breit diskutierten die Räte, auf welche Weise die Mauer entlang des Friedhofswegs saniert werden soll.

Eineinhalb Jahre schon befasst sich der Ortschaftsrat mit der Umgestaltung des Friedhofs. Keine Zeitverschwendung, wie der Ortsvorsteher findet. „Es ist eine wichtige Geschichte, die wieder Jahrzehnte halten soll, deshalb ist eine intensive Vorplanung wichtig“, betonte Tommy Geiger am Dienstag in der Ortschaftsratssitzung.

Das Gremium war zusammengekommen, um im Beisein von Landschaftsplanerin Ilse Siegmund die letzten Entscheidungen für die Planung der Neugestaltung zu treffen, für die über eine halbe Million Euro im Etat eingestellt ist. Nach fast zwei Stunden war der Knopf dann dran.

Es galt mehrere zentrale Fragen zu klären. Am schnellsten waren die Themen Belag und Ausstattung abgehakt. Es sollen fünf neue, massive Sitzbänke aufgestellt werden und die Kannenhalter und Wasserstellen in der vorgestellten Form realisiert werden.

Eine Eibenhecke soll es sein

Eibe oder Hainbuche? Bei der Frage der Bepflanzung der 160 Meter bisherigen Hecke herrschten unterschiedliche Meinungen. Am Ende entschied sich das Gremium für eine Eibenhecke, weil diese pflegeleichter ist. Die Thujahecke, die im östlichen Teil den Friedhof begrenzt, soll stehen bleiben. Auch, weil sie dem Nachbar gehört.

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Zwei Friedhofseingänge reichen völlig aus. Ortsvorsteher Tommy Geiger

Das ist ein Friedhof, kein Gefängnis. Ortschaftsrat Gerd Weinmann

Kurz diskutierten die Räte die Frage, ob ein Zaun aus Gittermatten die Hecken ersetzen sollen. „Das ist ein Friedhof, kein Gefängnis“, meinte Gerd Weinmann. Ilse Siegmund wies auf die teils schwierige Topographie des Geländes hin. „Der Zaunbau wäre nicht so einfach“, meinte sie. Es blieb bei der Eibenhecke.

Keine drei Eingänge mehr

Einigkeit herrschte auch darüber, dass die Umfriedung ein geschlossenes Bild abgeben soll und keine unterschiedlichen Höhen oder eine offene Sicht erwünscht sind. Die zwei vorhandenen Trauereschen sollen stehen bleiben.

Der östliche Eingang kommt weg

Länger wurde darüber diskutiert, ob der östliche Eingang wegfallen soll. „Mit würde etwas fehlen“, meinte Karl-Heinz Koch. Dieser Eingang sei für ihn der Haupteingang. Tommy Geiger meinte dagegen, dass der Friedhof keine drei Eingänge braucht. Die Entscheidung, dass der Eingang wegkommt, fiel mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen denkbar knapp aus.

Es werden Mauerteile abgerissen

Mit den Fragen, welche Mauern noch stehen bleiben und welche wie saniert werden, beschäftigte sich das Gremium sehr intensiv. Einstimmig fiel die Entscheidung, dass der Teil der Mauer, der hinter der Leichenhalle steht, nicht saniert, sondern nur gereinigt wird.

Kein Zaun, Eiben und nur zwei Eingänge: Schörzinger zurren Friedhofsneugestaltung fest

© Rosalinde Conzelmann

Diese Thujahecke, die der Friedhofsnachbar gepflanzt hat, bleibt stehen.

Mehrheitlich stimmte die Räte dafür, dass die Mauer am hinteren Eingang abgebrochen wird und der Eingang vom Metallbauer gefertigt wird. Der Vorschlag von Werner Scherrmann, die Tore wegzulassen, fand keine weiteren Befürworter. Die Planerin wies darauf hin, dass Friedhöfe abgeschlossene Bereiche sind, bei denen die Tore einen symbolischen Charakter hätten.

Auch beim unteren Friedhofseingang sollen die Mauerteile abgerissen werden und stattdessen schöne Metalltore die Besucher begrüßen.

Zwei Sanierungsarten

Die Mauer entlang des Friedhofwegs ist zwar nicht mehr die schönste, aber sie ist stabil. Das Gremium musste sich zwischen zwei Sanierungsarten entscheiden: eine grundlegende Rundumerneuerung mit einer glatten Oberfläche für über 50.000 Euro oder eine Renovierung für 16.000 Euro , bei der die Poren offen bleiben und die Wandfläche ihre Struktur behält.

„Es geht um die Methode“, stellte Ilse Siegmund fest. Matthias Senn brachte noch einen dritten Vorschlag ein: Man könne doch Gabionenwände vor die vorhandene Mauer setzen.

Rat entscheidet sich für einfache Variante

Schlussendlich fiel die Entscheidung mit drei Ja-, zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen für die günstigere Variante aus. Eben auch, weil die Mauer noch gut ist. „Eine einfache Sanierung reicht“, hatte auch die Planerin betont.

Ausschreibung als nächster Schritt

Dieser Beschluss ist die Grundlage für die Ausschreibung, die das Büro Siegmund und Winz nun vorbereiten kann. Es ist der Wunsch der Schörzinger, dass Ilse Siegmund auch die Bauleitung übernimmt. Das letzte Wort hat aber der Schömberger Gemeinderat.

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