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Kein Raum für Rechenspiele: Im Tabellenkeller bleibt es eng für den HBW Balingen-Weilstetten

Von Marcus Arndt

Fünf Zähler trennen das Team von Jens Bürkle von den Eulen Ludwigshafen. Ein beruhigendes Polster vor dem Endspurt? Der Trainer des HBW winkt ab. Nicht grundlos – trotz der starken schwäbischen Bilanz 2021.

Jens Bürkle dämpft die Euphorie.

In sechs von 14 Spielen seit der WM-Pause siegten die „Gallier“ – mit dem Tabellennachbarn aus Minden teilten sie am vergangenen Sonntag die Punkte. Im Dezember spülte es den Aufsteiger von 2019 nach der 27:29-Pleite in Lingen unter den Strich.

Unaufgeregt justierten die Balinger Protagonisten neben der Platte nach. Wichtig, dass mit Kristian Beciri auf den Niemeyer-Ausfall reagiert und die defizitäre Defensive stabilisiert wurde.

Trügerische Sicherheit

Bereits am ersten Spieltag nach den globalen Titelkämpfen in Ägypten verließ der Kreisstadt-Klub mit dem Erfolg in Lübbecke bei Altmeister Minden wieder die Abstiegsplätze, zementierte Rang 16 in den folgenden Wochen mit überraschenden Erfolgen bei den Topteams Melsungen und Magdeburg sowie Heimsiegen gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt (Coburg, Nordhorn-Lingen und Essen).

Nach Pluspunkten gleichauf mit Minden (beide 20) gehen die Balinger in die finale Saisonphase, mit fünf Zählern mehr auf der Habenseite als die Verfolger aus Ludwigshafen und dem Emsland. Eine trügerische Sicherheit. „Absolut“, betont Bürkle, „ich glaube, in zwei Wochen sieht das anders aus.“ Er habe vor dem vergangenen Wochenende noch mit jemandem gewettet, „dass die Friesenheimer das Ding in Nürnberg gewinnen werden – was sie dann ja auch getan haben.“

Es bleibt eine enge Kiste

Die Eulen hätten in den nächsten Wochen drei, vier Spiele, die sie alle ziehen können, so der erfahrene Übungsleiter weiter, „das heißt, die werden auf jeden Fall punkten. Dann gibt es Spiele wie Friesenheim gegen Nordhorn, da ist es ganz egal, wer da jetzt gewinnt es werden Punkte dazukommen. Das Ding wird schneller wieder eng werden, als es jedem lieb ist. Aber das war im Vorfeld schon klar.“

Deshalb bemüht der Sportwissenschaftler auch nicht den Rechenschieber. „Ich habe keine Ahnung, wie viele Punkte zum Klassenerhalt reichen“, versichert der frühere Erstliga-Spieler. Er erklärt: „Ich finde, so darf man auch nicht rechnen, weil man eigentlich nie weiß, was noch passiert. Wenn du heute sagst 26 oder 27, das kann nächste Woche schon wieder nichtig sein, weil irgendein Ergebnis aus der Reihe passiert. Wir werden es weiter von Spiel zu Spiel angehen. Aber es werden noch viele Punkte benötigt – viele!“

Nach dem 26:24-Erfolg in Lemgo distanzierten sich die Recken aus Hannover (vorerst) von der Abstiegszone – mit nunmehr neun Punkten Vorsprung auf den Tabellen-17. Ludwigshafen (beide 27 Spiele).

Bleibt es bei der erwarteten Konstellation von vier aus sechs? „Wenn Minden bei uns gewonnen hätte, hätten sie einen großen Schritt gemacht“, meint Bürkle, „auch so mit dem Programm, das sie noch haben, und ihrer Erfahrung. So sind sie aktuell mal noch dabei, aber die können sich da auch innerhalb der nächsten zwei Wochen rausschießen.“

Duo fällt zurück

Etwas abgeschlagen sind Essen (11:47 Punkte/29 Spiele) und Schlusslicht Coburg (8:46/27). Abschreiben möchte der 40-Jährige das Aufsteigerduo nicht. Im Gegenteil. „Vor Kurzem hat Essen noch fast gegen Leipzig gewonnen“, betont der HBW-Kommandogeber, „denen traue ich das schon zu, auch sportlich. Sie sind noch dran.“ Das gilt auch für die Franken. Die haben weniger Spiele absolviert, „aber der Abstand auf Rang 16 ist schon groß“, wie es Bürkle formuliert.