Handball

Kein Raum für Rechenspiele: HBW Balingen-Weilstetten fährt konzentriert nach Emsdetten

23.05.2019

Von Marcus Arndt

Kein Raum für Rechenspiele: HBW Balingen-Weilstetten fährt konzentriert nach Emsdetten

© Moschkon

Der HBW tritt am Freitag in Emsdetten an.

In Emsdetten geht der schwäbische Zweitliga-Spitzenreiter am Freitagabend auf die Platte. Für beide Klubs eine vorentscheidende Partie.

Auf Rechenspiele lassen sich HBW-Coach Jens Bürkle und sein Gegenüber Daniel Kubes nicht ein. „Wir brauchen noch zwei Punkte“, sagt der Ex-Kieler unaufgeregt, „und diese wollen wir so schnell wie möglich holen. . .“

Druck nimmt zu

Vor dem finalen Dreierpack im Bundesliga-Unterhaus nimmt der Druck zu – nicht nur für den Aufstiegsaspiranten aus dem beschaulichen Balingen, auch im Münsterland.

Nach der ganz bitteren Derby-Pleite in Hamm (O-Ton Kubes: „Die mutigere Mannschaft hat gewonnen.“) bangen die Dettener wieder um den Klassenerhalt. Der HBW hingegen machte mit dem ungefährdeten 32:25-Erfolg über TUSEM Essen einen Riesenschritt in Richtung Wiederaufstieg.

„In der ersten Halbzeit haben wir am oberen Leistungslimit gespielt“, sagt der Balinger Kommandogeber, welcher die Leistung seines Teams nach der Pause kritisiert: „Da waren ein paar Dinge dabei, die unnötig waren.“ Präzision und Konsequenz hat Bürkle vermisst.

Der 38-Jährige zieht nach dem saisonübergreifend 26. Heimsieg in Serie dennoch ein positives Gesamtfazit: „Essen muss man erst einmal in dieser Form bespielen. In den ersten 30 Minuten waren Torwart und Mittelblock top – auch der Angriff hat das überragend gemacht.“

Fokus liegt auf Emsdetten

Ergo: Der HBW ist reif für Liga eins? Der frühere Bundesliga-Kreisläufer winkt ab, richtet vielmehr den Fokus auf das Duell mit dem TV Emsdetten. „Das wird schwer genug“, nimmt der Sportwissenschaftler den Gesprächsfaden auf, warnt seine Truppe vor einem „starken Gegner“.

Der bringt nicht nur im Rückraum eine enorm hohe Qualität auf die Platte, sondern spielt auch einen Top-Gegenstoß. Herausragend ist ohne Zweifel Regisseur Merten Krings (148 Saisontore), der mit André Kropp eine starke Achse bildet. Der ehemalige Essener schafft am Kreis robust für die wurfgewaltigen Distanzschützen der Ostwestfalen die nötigen Räume. Janko Bozovic (184) zählt auf Halbrechts zu den Besten der Liga, macht mit dem Niederländer Jorn Smits (87) mächtig Druck auf die gegnerische Defensivabteilung.

„Wir müssen ihre zentralen Spieler in den Griff bekommen“, fordert der HBW-Coach. Akribisch hat er den Spitzenreiter auf das vorletzte Auswärtsspiel in dieser Runde vorbereitet, verweist auf eine ebenso solide wie kompakte 6:0-Abwehr des Tabellen-13. Die Kubes-Truppe stellt mit einer aggressiven 3:2:1-Verteidigung (Bürkle: „Die hat viele Gemeinsamkeiten mit der früheren Kieler Formation.“) den Gegner gerne einmal vor neue Aufgaben. „Die müssen wir annehmen“, so der 38-Jährige weiter, „und lösen.“

Bozic fällt weiter aus

Bereits am Donnerstag reiste der Aufstiegsaspirant ins Emsland, absolvierte unterwegs – nach bewährtem Prozedere – das Abschlusstraining mit dem fast kompletten Kader im nordbadischen Kronau.

Einzig Keeper Vladimir Bozic (Wadenzerrung) fällt weiter aus. Wie schon gegen Essen bilden Tomas Mrkva und Jonas Baumeister das Torhütergespann des Branchenführers, der nach dem Duell der beiden Ex-Erstligisten noch in der Nacht nach Balingen zurückkehrt.

Erst am Samstagabend gehen die Blicke dann nach Coburg. Die Oberfranken treffen auf den Tabellenvierten aus Hamm. Die Zweitplatzierte HSG Nordhorn-Lingen ist beim EHV Aue gefordert. „Unser Fokus ist auf das Spiel in Emsdetten ausgerichtet“, lässt Bürkle keinen Raum für Spekulationen vor dem 36. Spieltag, „wir wollen auswärts gewinnen – dann kann die Konkurrenz machen, was sie will.“

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