Geislingen

Katholische Kirchengemeinde Geislingen richtet Schwesternhaus für Geflüchtete aus der Ukraine ein

25.03.2022

Von Claudia Renz

Katholische Kirchengemeinde Geislingen richtet Schwesternhaus für Geflüchtete aus der Ukraine ein

© Claudia Renz

Heinrich Kirmeier und Christine Gulde begutachten die Räume, die für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt werden.

In den vergangenen Wochen sind schätzungsweise eine Million Kinder mit ihren Müttern aus der Ukraine geflohen. Die meisten der Kinder sind in Begleitung ihrer Mütter und die Zahl der Flüchtlinge steigt täglich. Einige der Geflüchteten sollen jetzt im früheren Schwesternhaus in Geislingen unterkommen.

Auch in Geislingen startet am Wochenende ein Projekt der Katholischen Kirchengemeinde, die das leerstehende Schwesternhaus zum Quartier für Geflüchtete umgestalten will. Am Mittwochabend überbrachte Pater Augusty in der Kirchengemeinderatssitzung den Aufruf der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu prüfen, ob und in welchem Umfang Wohnmöglichkeiten geschaffen werden könnten.

Nach kurzer Diskussion waren sich die Kirchengemeinderäte mit ihrer Vorsitzenden Christine Gulde einig. Das schon seit längerer Zeit leerstehende Schwesternhaus, welches bis 2009 von Schwester Viola und Schwester Yvonne bis zu ihrem Umzug in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz nach Untermarchtal, bewohnt wurde, ist für die Unterbringung von Geflüchteten wie geschaffen.

In einem guten Zustand

Am Donnerstag machte Kirchenpfleger Heiner Kirmeier die erste Begehung des Gebäudes im Beisein des ehemaligen Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Geislingen, Hubert Gulde. Das Schwesternhaus, das an den Gemeindesaal der Kirchengemeinde St. Ulrich angebaut wurde, ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch in einem sehr guten Zustand.

Die Fenster sind neuwertig. Durchweg mit neuen Rauchmeldern ausgestattet, sind alle Räume hell und lichtdurchflutet. Im Dachgeschoss bringen große Dachfenster Helligkeit in die Räume. Acht mögliche Räume, von denen sechs mit Waschgelegenheiten ausgestattet sind können von den Ankömmlingen genutzt werden. Eine große Küche, drei Bäder, eine Waschküche und ein großer Gemeinschaftsraum stehen zur Verfügung.

Es gibt noch viel Arbeit

„Natürlich gibt es noch einiges zu tun“, bestätigt Kirmeier. „Wir müssen ausräumen, Böden verlegen, streichen, Lampen aufhängen und vieles mehr“, zählt er der anstehenden Arbeiten auf. Deshalb startet am heutigen Samstag, 26. März, um 9 Uhr der erste Arbeitseinsatz. Jede helfende Hand ist willkommen. Auch Handwerker und Firmen beispielsweise Elektriker zum Prüfen der Leitungen, Heizungsbauer, Flaschner, Maler und Bodenleger wären eine große Hilfe. Getränke und Vesper stellt die Kirchengemeinde.

„Wer am Samstag verhindert ist, darf sich gerne bei mir melden, es liegt auch in den kommenden Wochen viel Arbeit vor uns. „Wir wollen, dass sich die Frauen und Kinder bei uns wohlfühlen und dieses Gebäude ist sehr gut für diesen Zweck geeignet, „ versichert KGR-Vorsitzende Christine Gulde. „Damit die Räume individuell für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge gestaltet werden, warten wir zunächst einmal ab, wer zu uns kommt“, ergänzen Kirmeier und Gulde ihre Pläne.

Genügend Platz zum Spielen für die Kinder

Für die Kinder gibt es um die Kirche genügend Platz zum Spielen. Der Kirchgarten bietet Sitzgelegenheiten im Freien und im Eingangsbereich neben dem Kindergarten St. Michael besteht die Möglichkeit, einen Freisitz zu gestalten. Landrat Günther-Martin Pauli und Bürgermeister Oliver Schmid unterstützen das Projekt. Wie schnell das ehemalige Schwesternhaus bezogen werden kann, hängt letztendlich von der Hilfsbereitschaft von der Mithilfe der Bevölkerung ab, aber Kirmeier ist sich sicher, dass ihn die Geislinger nicht hängen lassen werden.

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