Karl-Josef Sprenger holt 72,6 Prozent der Stimmen und bleibt Bürgermeister in Schömberg

Von Daniel Seeburger

Der Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger kann seine dritte Amtsperiode antreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,25 Prozent.

Karl-Josef Sprenger holt 72,6 Prozent der Stimmen und bleibt Bürgermeister in Schömberg

Karl-Josef Sprenger und seine Frau Nadja Sprenger nahmen die Glückwünsche im Schneetreiben entgegen.

Die wenigen Bürgerinnen und Bürger, die gestern Abend coronabedingt vor dem Rathaus warteten, um das Ergebnis zu erfahren, mussten gute Nerven haben. Obwohl die Stimmen eigentlich bereits kurz vor 20 Uhr ausgezählt waren, wurden die Briefwahlstimmen mehrmals überprüft. Erst gegen 21.10 Uhr verkündete die stellvertretende Bürgermeisterin Kerstin Kipp vor dem Rathaus im Schneetreiben das Endergebnis. 72,63 Prozent der Schömberger und Schörzinger Wählerinnen und Wähler bescherten mit ihrem Votum Bürgermeister Karl-Josef Sprenger eine dritte Amtsperiode.

Dabei war Sprenger quasi als Einzelkandidat angetreten. Denn mit dem Dauerbewerber Samuel Speitelsbach hatte der Schömberger Bürgermeister keinen ernstzunehmenden Mitbewerber. Im Vorfeld der Wahl hatten Unbekannte per Whatsapp dazu aufgerufen, weitere Schömberger und Schörzinger auf den Stimmzettel zu schreiben, um Sprenger in einen zweiten Wahlgang zu zwingen, bei dem sich dann eventuell ein Gegenkandidat finden würde. Die Strategie war offensichtlich nicht erfolgreich.

Besonders erfreut zeigte sich der Wahlsieger von der guten Wahlbeteiligung, die bei 59,25 Prozent liegt – für einen Urnengang mit nur einem ernstzunehmenden Bewerber ein überaus guter Wert.

Kerstin Kipp gratulierte Sprenger im Namen des Gemeinderats: „Schömberg und Schörzingen hat einen neuen, den alten Bürgermeister.“ Sie bedankte sich bei Hauptamtsleiter Joachim Heppler und seinem Team, dem die Organisation der Wahl oblag, aber auch bei allen Wählerinnen und Wählern, die sich an dem Urnengang beteiligt hatten.

„Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte Deilingens Bürgermeister Albin Ragg, der zu Sprengers ersten Gratulanten zählte.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bedankte sich bei den Wählerinnen und Wählern, die ihm das gute Ergebnis beschert haben. „Das ist eine große Motivation für die nächsten acht Jahre“, führte er aus. In den nächsten Monaten und Jahren gebe es viele Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Und zwar nicht nur für die Stadt, sondern auch für den Verband.

Dass das die Bürgermeister der Verbandsgemeinden ähnlich sehen, zeigten sie mit ihrer Präsenz. Bürgermeisterin Marion Maier aus Dotternhausen war ebenso unter den Gratulanten wie Ratshausens Bürgermeister Heiko Lebherz, Hausens Schultes Stefan Weiskopf, Weilens Dorfchef Gerhard Reiner und Zimmerns Bürgermeister Jürgen Leichtle. Auch Verbandsgeschäftsführer Stephan Reuß gratulierte dem Schömberger Bürgermeister.

Spende anstatt Feier

Er werde coronabedingt nur zu Hause feiern können, führte Sprenger aus. Anstatt einer Feier werde er der DRK-Ortsgruppe eine Spende zukommen lassen. Er bedankte sich bei seiner Frau Nadja Sprenger und seiner Familie für die Unterstützung in den vergangenen Wochen. Er verwies auf die Situation im Städtle im Vorfeld der Wahl, als von Unbekannten ein Gegenkandidat gesucht worden ist. Als sich keiner fand, riefen wiederum Unbekannte per Whatsapp dazu auf, weitere Namen auf den Wahlzettel zu schreiben, um einen zweiten Wahlgang erforderlich zu machen.

„Es gibt viel zu tun, lassen sie es uns zusammen anpacken“, rief der Bürgermeister den Schömbergern und Schörzingern zu.

Die Wahl in Zahlen

Wahlberechtigte: 3426

Wähler: 2030

Gültige Stimmen: 1867

Walhbeteiligung: 59,25 %

Karl-Josef Sprenger: 1356 72,63 %

Samuel Speitelsbach: 161 8,62 %

Sonstige: 350 18,75 %

KommentarKarl-Josef Sprenger darf sich über das Wahlergebnis freuen. Klar, es standen in der Endabrechnung keine knapp 100 Prozent auf dem Tableau, wie bei anderen Urnengängen mit nur einem ernstzunehmenden Bewerber. 72,63 Prozent sind aber angesichts der Störfeuer, die im Vorfeld der Wahl abgebrannt wurden, ein sehr gutes Ergebnis. Vor allem bei einer Wahlbeteiligung von knapp 60 Prozent. Sprenger kann nun mit einem guten Polster in die dritte Amtszeit starten. Den Unbekannten aber, die noch wenige Wochen vor der Wahl gegen Sprenger Stimmung gemacht haben, denen sei gesagt, dass ein Grundmerkmal der Demokratie Transparenz ist – gerade bei Wahlen. Es ist nicht verwerflich, gegen einen Amtsinhaber zu kandidieren. Im Gegenteil, Auswahl ist das A und O in einem demokratischen System. Allerdings sollte man schon sein Visier öffnen, wenn man in den Kampf um eine vermeintlich bessere Politik zieht. Alles andere nämlich ist nicht seriös, sondern feige.