Kamelzucht in Onstmettingen? Frankfurter Rundschau karikiert den Talgang, der ZAK antwortet

Von Pascal Tonnemacher

Eine Kamelzucht in Onstmettingen ist Teil einer Karikatur in der Frankfurter Rundschau zum Klimawandel. Der ZAK antwortet darauf stellvertretend für die Talgang-Gemeinde mit einer eigenen Zeichnung von Karikaturist KURT.

Kamelzucht in Onstmettingen? Frankfurter Rundschau karikiert den Talgang, der ZAK antwortet

Eine Kamelzucht in Onstmettingen: Sieht so die Welt im Klimawandel aus? Die Karikatur von Thomas Plaßmann ist am Montag, 28. Juli, in der Frankfurter Rundschau erschienen.

Über den Klimawandel wird täglich debattiert: Viele wollen etwas dagegen tun, einige wenige leugnen ihn, manchen ist die Hysterie zu viel des Guten. Dabei sind die Folgen bereits zu spüren und zu sehen. Da ist sich die Mehrheit einig.

Kamelzüchter stammen aus dem schön klingenden Onstmettingen

Die Frankfurter Rundschau widmete genau dieser Ausgangslage am Montag eine Karikatur, die auch Zollernälbler oder ganz besonders den Talgang ansprechen dürfte. So meint darin die eine Person: „Klimawandel! Ist das nicht alles doch ein bisschen übertrieben?“ – „Die einen sagen so, die anderen so“, antwortet die Person im geringelten Shirt mit Blick auf den rechten Bildrand. Dort prangt über einem blickdichten, hohen Zaun ein Schild mit der Aufschrift „Kamelzucht Onstmettingen“.

So weit, so lustig. Aber Onstmettingen? Wieso ausgerechnet Onstmettingen? Albkamele gibt es doch nur in Hechingen, wird man sich nun im Talgang sagen und ratlos den Kopf schütteln.

Vater des Karikaturisten war auf der Alb

Der aus Essen stammende Karikaturist Thomas Plaßmann, der für den Cartoon verantwortlich zeichnet, gibt uns auf Anfrage Auskunft: „Mein Vater war während des Krieges in der Nähe im Rahmen der Kinderlandverschickung untergebracht und hatte lange den Kontakt gepflegt.“

Der Name habe sich bei ihm eingeprägt. „Klingt irgendwie schön“, so Plaßmann. Das ist der banale Grund dafür, dass sich die fiktive Kamelzucht in Onstmettingen niedergelassen hat.

Evakuierte Großstädte und verschickte Kinder

Während des Zweiten Weltkrieges wurden vom Luftkrieg besonders gefährdete Städte ab 1940 heimlich evakuiert. Im Rahmen der damals beschönigend sogenannten erweiterten Kinderlandverschickung schickten Eltern rund zwei Millionen Kinder aufs Land zu Gastfamilien und in Lager.

Einige Spuren führen quasi in jede ländliche Gemeinde, also auch in den Zollernalbkreis, etwa zu Heimen und Gastfamilien in Schömberg, Dormettingen oder Bisingen, wie Kreisarchivar Andreas Zekorn berichtet.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Kinderlandverschickung eine reine Erholungsmaßnahme. Diesen Begriff hat sich das NS-Regime zu eigen gemacht, um zu beschönigen, dass die Kinder dort fern der Eltern im Sinne des Nationalsozialismus umerzogen wurden.

KURT antwortet auf die Kartikatur

Eine Kamelzucht auf Albstädter Boden? Womöglich auch noch am Straßenrand auf einer Wiese mit Futterhänger? Was die Scheichs vom Landratsamt und dem Albstädter Rathaus in einer Welt im Jahr 2050, die den Klimawandel noch deutlicher als heute spüren wird, wohl dazu sagen würden? Die ZAK-Redaktion hat sich Gedanken gemacht, die ZAK-Karikaturist KURT dann bildlich umgesetzt hat.

Thomas Plaßmann ist ein deutscher Karikaturist und Cartoonist und wurde 1960 in Essen geboren. Seine Karikaturen erscheinen neben der Frankfurter Rundschau beispielsweise auch in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Berliner Zeitung.