„Just Siegfried“: So interpretiert eine Theater-AG in Schömberg die Nibelungensaga

Von Jennifer Dillmann

Die Theater-AG des Schulzentrums präsentiert mit „Just Siegfried“ eine Interpretation der Nibelungensaga. Zwei Mal wurde das Stück bereits vor verschiedenen Schulklassen aufgeführt. Am Freitagabend kamen in der Stauseehalle nun auch die Eltern, Lehrerschaft und andere Interessierte in den Genuss.

„Just Siegfried“: So interpretiert eine Theater-AG in Schömberg die Nibelungensaga

Die Interpretation des Literaturklassikers hatte auch ihre Actionszenen im Gepäck.

Den Auftakt machte die Schülerband. Einfühlsam gaben sie „Demons“ von den Imagine Dragons zum Besten und schlossen mit rockigen Songs, unter anderem von Linkin Park. Bei „We Are The World“ trat der Schulchor als Unterstützung auf die Bühne.

Der Held pfeift auf veraltete Geschlechterrollen

Da hatte auch schon Siegfried, Prinz von Xanten, seinen Auftritt. Zum Leidtragen seines Vaters präsentiert sich dieser nicht als klassischer Held, sondern gibt gleich zu Beginn wissenswerte Auskünfte wie zum Beispiel: „Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein fleißiger Mann“ oder „Der moderne Mann steht seinen Mann auch am Herd“. Bei seinem berüchtigten Sauerbratenrezept kann selbst die beste Köchin nicht mithalten.

Trotz dieser ungewöhnlichen Züge, büßt der Held der Stunde nicht seine Stärke ein. Im Handumdrehen besiegt er zwei Nibelungenkönige und einen gefürchteten Drachen. Die mächtigste Kriegerfigur der Geschichte ist: eine Frau! Walküre und Königin Brunhild von Island kann nur durch eine Intrige überlistet werden.

Das Theaterstück räumt ganz nebenbei mit veralteten Geschlechterrollen auf.

Noch eine Aufführung steht an

Die anfänglich beschwingte und reibungslose Geschichte nimmt einen fatalen Lauf. Wer wissen möchte, wie ein einfaches Lindenblatt den scheinbar unbesiegbaren Helden Siegfried zu Fall bringt, hat dazu nächsten Freitag, den 5. Juli, Gelegenheit. Das Theaterstück wird nämlich ein letztes Mal um 19 Uhr im Werkforum der Firma Holcim in Dotternhausen aufgeführt.

Der Schulleiter ist entzückt

„Da merkt man, was für Talente wir an der Schule haben“, bemerkte Schulleiter Uli Müller nach der Aufführung, „Mit welchem Engagement ihr dieses Stück aufgeführt habt ist beispiellos.“

Seit einem Jahr liefen die Proben. Das Drehbuch schrieben Viktor Felde, Hans-Martin Hauch und die Teenies der Theater-AG selbstständig und mit viel Kreativität.

Nina Dinser und Nina Flad verlassen diesen Sommer mit Abschluss der zehnten Klasse die Realschule. Seit der fünften Klasse waren sie Teil der Theater-AG und spielten bei allen Stücken mit. „Das Theater zu verlassen tut weh“, kommentieren sie ihren Abgang. Die Schule zu verlassen schmerze weniger.

Auch die Schulband ist sehr beliebt. Jannik Müller beispielsweise ist sogar schon länger dabei als die Leiterinnen Simone Conzelmann und Hanna Bischof.