Junge Gesellen stellen aus: Mit der Aktion soll für die Zimmererausbildung geworben werden

Von Dennis Breisinger

Die Modelle der diesjährigen Gesellenprüfung der angehenden Zimmererund Innungssieger Patrick Hiener, Laurin Müller und Dominik Thiel sind in der Baustoffe- bzw. Fliesenabteilung der Balinger Firma Kemmler zu bestaunen.

Junge Gesellen stellen aus: Mit der Aktion soll für die Zimmererausbildung geworben werden

Zum Gruppenbild mit den Modellen der Gesellenprüfung stellten sich auf (von links): Kreishandwerksmeister August Wannenmacher, Joachim Thiel (Geschäftsführer Kemmler), Dominik Thiel, Laurin Müller, Jörg Schulz (Verkaufsleiter Dachbau Kemmler), Patrick Hiener und Obermeister Andreas Sauter.

Beim Modell von Patrick Hiener, der seine Ausbildung bei der Zimmerei Soulier in Balingen absolvierte, handelt es sich um eine Dachkonstruktion mit Grat-/Kehl- und schrägem Giebelsparren mit Holzschindelabdeckung.

Das Modell von Dominik Thiel, der genauso wie Laurin Müller bei der Ebinger Firma Maag Holzbau ausgebildet wurde, zeigt eine Kehlecke bei ungleicher Dachneigung mit Dachbruch und einem Kehlleist mit Übergang. Müller fertigte einen Stehtisch mit Klauenschiftung und verleimter Hartholztischplatte an.

Obermeister lobt Werke der Gesellen

„Ihr habt sehr schöne Modelle gemacht und ich denke, wer solche Leistungen ablegt, der ist auch bereit, weiterhin der neuen Aufgaben im Zimmerhandwerk gerecht zu werden“, lobt der Obermeister der Zimmerinnung Andreas Sauter die Innungssieger. „Mit dieser Aktion möchten wir in der Öffentlichkeit auf den Ausbildungsberuf des Zimmerers aufmerksam machen. Meiner Meinung nach ist eine solche Aktion sinnvoller als auf der Ausbildungsmesse zu sein“, findet Sauter.

„Der Holzbau ist in den letzten Jahren auf Erfolgskurs und in der Öffentlichkeit und bei der Politik in aller Munde, der Beruf des Zimmerers ist sehr beliebt, die Ausbildungszahlen bleiben stabil und die Umsätze steigen jährlich an“, meinte Sauter in seiner Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung.

Zukunft für Zimmerer? Laut Andreas Sauter rosig

Auch die Zukunft für den Holzbau sei laut Sauter rosig. „Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann rief letztes Jahr die Holzbauoffensive aus, Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer möchte es zur Pflicht machen, alle städtischen Gebäude in Holzbauweise zu erstellen und das Balinger Jugendhaus wird komplett in Holz gebaut.“

Zudem mutmaßt Sauter, dass der Trend zum Flachdach bald enden könnte.

„Wir müssen uns laufend mit neuen Entwicklungen beschäftigen. Die Industrie liefert uns ständig neue Produkte, diese Themen erfordern ein laufendes Lernen, das nach einer dreijährigen Lehre längst nicht abgeschlossen ist. Selbst nach einer Meisterprüfung muss sich der Zimmerer ständig weiterbilden“, gibt der Obermeister den angehenden Zimmerern mit auf den Weg.

Partner für das Handwerk und insbesondere das Zimmerhandwerk

Der Geschäftsführer von Kemmler, Joachim Thiel, zeigt sich „beeindruckt“ vom Zimmerhandwerk. „Der Dachbau ist bei uns die umsatzstärkste Abteilung. Zimmerer gehen immer voran und können vieles, was andere nicht können. Wir möchten dieses traditionelle Handwerk materialmäßig weiterhin begleiten und überlegen, in welcher Form wir es auch ansonsten unterstützen können“, so Thiel.

Kreiswerkshandmeister August Wannenmacher lobte das „besondere Engagement neben der Ausbildung“.

„Wir freuen uns über solch guten Nachwuchs. Ihr widerlegt den mitunter bei der älteren Generation vorliegenden Tenor, dass die jungen Menschen nichts taugen.“