Dormettingen

Jörg Bollin und seine Musikanten brennen in Dormettingen ein „Mährisches Feuer“ ab

13.10.2019

von Ralf Edelmann

Jörg Bollin und seine Musikanten brennen in Dormettingen ein „Mährisches Feuer“ ab

© Ralf Edelmann

Der Konzertabend mit dem "Mährischen Feuer" war ein wunderbares musikalisches Geschenk für den Jubiläumsverein.

Zum Jubiläumsfest „100 Jahre Musikverein Dormettingen“ gastierten die 14 Musiker und ihr Moderator „Mulle“ aus dem Süddeutschen Raum in der Schlichemtalgemeinde. Es war ein Konzertabend der Extraklasse.

Rolf Weckenmann, Vorsitzender des Jubiläumsvereins, begrüßte die Gäste aus Nah und Fern in der örtlichen Halle. Stolz ist Weckenmann auf die ortsansässigen Vereine und Institutionen, die den Musikverein dieses Jahr und besonders am Festwochenende tatkräftig mit Helfern unterstützen.

Auftakt mit der Mulle-Polka

Schmissig und schwungvoll eröffneten Jörg Bollin und seine 14 Ausnahmemusiker den Abend mit der Mulle-Polka. Die Polka wurde vom Kapellmeister ihrem Ansager Werner Müller, besser bekannt als „Mulle“, gewidmet.

Zackig und mit ordentlich Tempo brannte das Mährische Feuer vom ersten Ton an. Das begeisterte Publikum in der vollbesetzen Mehrzweckhalle wurde von der Spielfreude angesteckt und klatschte kräftig mit.

Schlachtenbummler sind dabei

Die Lokalmatadoren Siggi Pfister und Matthias Eberhart aus Binsdorf wurden von ihren über 40 heimischen Schlachtenbummlern unterstützt. Auch der Posaunist Thomas Brolde aus Zepfenhan konnte eine stattliche Zahl an Fans begrüßen.

„Mulle“, der gekonnt und humoristisch aus dem Nähkästchen plauderte, führte durch das Programm der Blaskapelle. Den weitesten Anfahrtsweg hatte Stano Orechorsky aus Bratislava.

Der Profi-Musiker aus der Slowakei ist ein Virtuose auf seinen Instrumenten, dem Tenorhorn und der Posaune. In einem Moment ist er über den Wolken mit den höchsten Tönen, die man seinem Arbeitsgerät entlocken kann, um sich im nächsten Moment musikalisch tief drunten im Keller wiederzufinden.

Im nächsten Jahr feiert Jörg Bollin und das Mährische Feuer sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Genau so alt ist zweifelsohne ein weiteres junges Ausnahmetalent, Lukas Eberle aus Frickingen auf der Ost-Alb.

Ein Ausnahme-Trompeter

Auf seiner Trompete erklimmt er die höchsten Töne mit einer Technik und Leichtigkeit, die das Publikum begeisterte. Bei seinen Solo-Titel El Matador forderte es eine Zugabe.

Neben Evergreens der Blasmusik wie Kannst du Knödel kochen, Fuchsgraben-Polka und Auf der Vogelwiese überzeugte Jörg Bollin sein Publikum mit den Eigenkompositionen wie Polka ohne Namen, Sommermärchen und dem Walzer Nur ein kurzer Augenblick.

Das musikalische Fundament

Mächtig Schub kam aus dem Maschinenraum der Blaskapelle. Andi Hofer am Schlagzeug, Freddy Eppacher an der Tuba sowie die beiden Posaunisten Thomas Brolde und Manuel Zieher sind das blasmusikalische Fundament für das Mährische Feuer.

Darüber im dreistimmigen tiefen Blech Konrad Binder, Siggi Pfister und Stano Orechorsky am Tenorhorn/Bariton.

Fotostrecke
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Die Dormettinger waren begeistert von Jörg Bollin und dem Mährischen Feuer.

© Ralf Edelmann

Die Dormettinger waren begeistert von Jörg Bollin und dem Mährischen Feuer.

© Ralf Edelmann

Die Dormettinger waren begeistert von Jörg Bollin und dem Mährischen Feuer.

© Ralf Edelmann

Die Dormettinger waren begeistert von Jörg Bollin und dem Mährischen Feuer.

© Ralf Edelmann

Beim Stück Der kleine Holzwurm traten die beiden Klarinettisten Elias Zuckschwerdt und Tim Strittmatter ins Rampenlicht. Virtuos und graziös überzeugten die beiden Holzbläser das fachkundige Publikum.

Sichtlich Spaß hatten die Herren im Flügelhorn-Register. Matthias Eberhardt aus Binsdorf, Alexander Kussinger, Manuel Stolz und Stefano Barbagallo überzeugten im Satz mit strahlendem Sound und jeder einzeln als Solist bei Melodien aus Film und Evergreens.

Eine Welturaufführung im Gepäck

Eine Welturaufführung brachte Jörg Bollin auch mit nach Dormettingen zum Jubiläumsfest. Die neue böhmische Polka „Unser Tag“ sei noch so neu und druckfrisch, so „Mulle“, dass, wenn man ganz genau hinhört, die Tinte vom Notenständer tropfen hören kann.

Mit dem Marsch Kameraden für immer, den der Kapellmeister dem Musiker Albert Eberhart zu dessen 60-jähriger aktiven Mitgliedschaft bei der Stadtkapelle Binsdorf als Auftragskomposition komponierte, wurde die Schlussrunde eingeläutet.

Die Solisten auf allen Registern brillierten bei Schnellpolka und Filmhits.

Bollin kommt wieder

Rolf Weckenmann bedankte sich bei den Musikern für diesen gelungenen Konzertabend der Spitzenklasse und versprach, dass man die Kapelle wieder in Dormettingen hören wird.

Mit den beiden Hits Arrival von Abba und Hey Jude der Beatles verabschiedeten sich Jörg Bollin und das Mährische Feuer von einem begeisterten und musikalisch beseelten Publikum beim 100-jährigen Jubiläums des Musikvereins.

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