Schömberg

Jetzt wird’s langsamer: Landratsamt setzt Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Schömberg um

11.11.2020

von Pressemitteilung

Jetzt wird’s langsamer: Landratsamt setzt Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Schömberg um

© Landratsamt Zollernalbkreis

Die Schilder für die Schömberger Ortsdurchfahrt sind schon verladen.

Weder die Ablehnung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch die Schömberger Gemeinderäte noch eine Umfrage unter den Anliegern hat die Entscheidung des Tübinger Regierungspräsidiums beeinflussen können. Ab Donnerstag gilt in einem Teil der Ortsdurchfahrt Tempo 30.

Das Regierungspräsidium Tübingen hat vor einiger Zeit das Thema Lärmschutz im Bereich der Ortsdurchfahrt Schömberg aufgegriffen und das Landratsamt angewiesen einen Streckenabschnitt von rund 500 Meter Länge auf Tempo 30 Stundenkilometer zu beschränken. Als Grund gab die Behörde die Reduzierung von lärmbedingten Gesundheitsbelastungen für die betroffenen Anwohner an.

Kritiker wiesen allerdings schon früh darauf hin, dass der Lärmpegel zwar gesenkt werde, aber immer noch über dem gesetzlichen Grenzwert liege.

Zahlreiche Anlieger gegen Tempo 30

Ein nicht unerheblicher Teil der Anwohner hatte sich zudem in einer Umfrage der Schömberger Stadtverwaltung gegen eine Tempo-30-Zone ausgesprochen.

Die Umsetzung dieser Maßnahme war Gegenstand intensiver Abstimmungsgespräche, an denen die Stadt Schömberg beteiligt war. Am Ende wurde vereinbart, die Anordnung der Geschwindigkeitsbeschränkung vorerst auf die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr zu beschränken.

Gemeinderäte sind vehement gegen Geschwindigkeitsbegrenzung

Den Abstimmungsgesprächen vorausgegangen waren mehrere Gemeinderatssitzungen, bei denen sich die Schömberger Räte vehement gegen Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt aussprachen. Die Befürchtung der Bürgervertreter: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung könnte sich negativ auf die für frühestens 2029 geplante Ortsumfahrung der B 27 auswirken.

Das ist auch die Sorge von Spediteure, die im Schömberger Industriegebiet Nord ansässig sind und schon lange auf die Umfahrung und die damit verbundene Anbindung des Industriegebiets an die Bundesstraße hoffen.

Anordnung stößt auf Unverständnis

In der Gemeinderatssitzung Anfang Oktober berichtete Bürgermeister Karl-Josef Sprenger seinen Gemeinderäten über die Anordnung der Tübinger Behörde und stieß einmal mehr auf Unverständnis bei den Räten.

Fahrtzeit erhöht sich um 24 Sekunden

Die entsprechende Beschilderung wird nun Informationen des Landratsamts zufolge am Donnerstag, 12. November aufgestellt, und betrifft ein Teilstück in der Ortsmitte. Die Fahrtzeit erhöht sich damit um durchschnittlich 24 Sekunden.

Erfahrungen mit der Geschwindigkeitsbeschränkung könnten in die nächste Überprüfung des Lärmaktionsplans der Stadt Schömberg einfließen, heißt es in der Pressemitteilung der Behörde.

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