Dotternhausen

Ist das Wasser in Dotternhausen zu teuer? Ein Vergleich mit anderen Gemeinden gibt Antwort

26.01.2023

Von Paul Braun

Ist das Wasser in Dotternhausen zu teuer? Ein Vergleich mit anderen Gemeinden gibt Antwort

© Daniel Seeburger

Der Dotternhausener Hochbehälter am Fuße des Plettenbergs. Hier scheint das Problem trotz Mängel nicht zu liegen (Archivfoto).

Die Wasserversorgung wird zunehmend zum Sorgenkind in Dotternhausen. Nachdem die sogenannte Globalberechnung, die eigentlich alle fünf bis zehn Jahre ansteht, in dem Ort 23 Jahre verschlafen wurde, holte man sie im vergangenen November nach.

Danach mussten viele Dotternhausener erst einmal schlucken: Der Wasserpreis erhöhte sich zum ersten Mal seit zehn Jahren schlagartig um rund 60 Prozent, von 1,90 Euro pro Kubikmeter auf 3,02 Euro.

Eine Erhöhung in diesem Ausmaß ist erst einmal ein Schock und dann stellt sich zurecht die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Laut eines Vergleichs der Wasser- und Abwasserpreise in Dotternhausen, der vom Gemeinderat in der jüngsten Sitzung am Mittwochabend vorgestellt wurde, bezahlen die Dotternhausener nicht zu viel für ihr Wasser. Die Gemeinde liegt trotz der drastischen Erhöhung der Preise bei 90 Prozent des Durchschnitts im Zollernalbkreis.

Kaputter Hochbehälter

Zudem bereitete der kaputte Hochbehälter den Gemeinderäten weiterhin Kopfschmerzen. Wegen der Mängel an dem Wasserreservoir kann derzeit das Quellwasser vom Plettenberg nicht genutzt werden, weshalb momentan das Wasser komplett von der Hohenberggruppe bezogen werden muss. Aber auch dort ist der Wasserpreis zu Jahresbeginn stark angestiegen.

Leck in der Versorgung

Das größte Problem jedoch ist ein Leck in einer der Wasserleitungen. Die Gemeinde bezahlt mehr Wasser, als in den Haushalten schlussendlich ankommt, weshalb die Räte auf mehr Geschwindigkeit bei der Untersuchung der Wasserleitungen drängen. Laut Bürgermeisterin Marion Maier läge das Problem nicht beim Hochbehälter, welcher bereits begutachtet wurde. Dotternhausen wird seit circa drei Monaten mit Wasser von der Hohenberggruppe versorgt, weshalb manche Räte mutmaßten, der vermeintliche Wasserverlust könne an einem fehlerhaften Zähler liegen.

Unsicherer Untergrund

Eine andere mögliche Erklärung könnte sein, dass Verschiebungen im Untergrund die Wasserleitungen in Mitleidenschaft ziehen. Dotternhausen steht auf einem sehr schiefrigen Boden. Der Schiefer dehnt sich, wenn es zu trocken ist, aus, was bereits 2021 in Schömberg der Fall war und auch dort für Probleme sorgte. In diesem Fall würden die Leitungen beschädigt, das Wasser tritt aus und versickert im Erdreich.

Hoffen auf schnelle Antwort

Um jedoch nicht mehr mutmaßen zu müssen, wurde nun die Firma Dreher mit einer Rohrnetzuntersuchung beauftragt, die Licht ins Dunkel bringen soll. Die Räte erhoffen sich jedenfalls schnellstmöglich eine Lösung, wenn auch nur provisorisch, da der Gemeinde momentan täglich „das Wasser den Bach runter fließt“ und sich das, solange keine Lösung gefunden wird, weiterhin auf die Geldbörsen der Dotternhausener auswirkt.

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