Interessantes über Feldkreuze rund um Hartheim erfahren

Von Werner Lissy

Zur zweiten Tour der Meßstetter Ferienwanderung kamen trotz der tropischen Temperaturen von 30 Grad wiederum über 200 wanderfreudige Teilnehmer.

Interessantes über Feldkreuze rund um Hartheim erfahren

Die Feuerwehr sicherte die Querung der Landesstraße nach Meßstetten.

Die Wanderer wurden vom Ortsvorsteher Bodo Schüssler und dem Wanderführer Robert Butz willkommen geheißen. Dann ging es auch gleich von der Festhalle aus am Rathaus und der Kirche vorbei in Richtung Meßstetten auf den „Sandbühl“. Auf einer Höhe von 936 Metern, wo es das Naturschutzprojekt „Artenreiche Heuwiesen“ gibt, befindet sich auch ein Feldkreuz von der Familie August Deufel mit einem Bänkle das von der Stadt finanziert und von den Mittwochswanderern im Jahre 2017 aufgestellt worden ist.

Alte Landstraße

Nach der Überquerung der Kreisstraße nach Meßstetten führte die Wegstrecke auf „Mauren“ wobei man sich auf der alten Landstraße nach Meßstetten befand. Da stand ein weiteres Bänkle, das von den Bergfreunden Südtirol im Jahre 2001 aufgestellt wurde und ebenfalls im Jahre 2017 von den Mittwochswanderern, die sich heute noch jeden Mittwoch bei Wind und Wetter zu einer Wanderung treffen, erneuert worden ist.

Bald erreichte die Wanderschar ein weiteres, von 20 um Hartheim aufgestellten Feldkreuzen, dabei erläuterte Viktor Kapla die Beweggründe für das Erstellen solcher Feldkreuze. Weil die Kreuze zum Teil schon über 100 Jahre alt sind, können die Beweggründe für deren Aufstellung nicht immer nachvollzogen werden. Aber alle haben eins gemeinsam, sie werden von den Nachfahren in der Regel in Ehren gehalten und wenn nötig erneuert. Einst hatte mal ein 17jähriger Fahranfänger den Feldweg befahren und musste dem Gegenverkehr ausweichen, wobei er das Kreuz umgefahren hat und dieses dann von seinem Vater ersetzt werden musste.

Ehemaliger Sportplatz

Über die Außenfeuerstelle Bol des Truppenübungsplatzes Heuberg wurde der ehemalige Sportplatz, der heute noch im Original-Wiesenzustand ist, erreicht. Auf diesem Platz fanden einige harte Fußballspiele gegen den SV Heinstetten statt. Als einmal Heinstetten das Spiel verloren hatte, haben sie in der folgenden Nacht aus Frust das Tor, das noch aus Holz gefertigt war, einfach umgesägt. Am Rand des Sportplatzes steht ein Kreuz der Familien Deufel, das von den Brüdern Kaspar Deufel, ehemaliger Landgerichtspräsident in Konstanz, Josef Deufel, Landwirt, Emil Deufel, Bürgermeister in Hartheim und Alois Deufel, Bürgermeister in Stockach, erstellt worden ist. Das zweite Kreuz wurde von den Brüdern Karl und Josef Deufel, sowie von Hermine und Ottilie Deufel gestiftet und vom Schwiegersohn Fritz Goreth angefertigt. Das dritte und jetzige Kreuz hatten nochmals die Brüder Karl und Josef Deufel anfertigen lassen.

Schatten ist beliebt

Die Wanderschar, die immer wieder die schattenspendenden Bäume aufsuchte, erreichte bald eines der schönsten geschmiedeten Feldkreuze der Familie Schreyeck auf dem Michelloch. Der Weg führte weiter an dem Schuppengebiet vorbei zu einem schönen Aussichtspunkt auf Hartheim und dem Lieblingsplatz des Wanderführers Robert Butz. Nicht mehr weit war es bis zu der letzten Station, der Dreifaltigkeitskapelle, auch nur „Käpelle“ genannt. Seit wann diese Kapelle besteht ist unbekannt. Sie wird aber in der Renovation vom 13. Oktober 1760 erwähnt. Wegen Baufälligkeit wurde die Kapelle im Jahre 1952 abgerissen und neu errichtet, sowie zusätzlich mit einem Turmaufsatz versehen. Nach einer Legende soll die Kapelle vor 200 Jahren wegen eines Gelübdes nach einem schweren Brand gebaut worden sein. Worüber jedoch keine Dokumente vorhanden sind.

Hartheimer Oldies spielen auf

Zum Abschluss und zum Vesper ging es in die Festhalle, wo die Mitarbeiterinnen von der Stadt und vom Sportverein Hartheim die schweißgebadeten Wanderer mit heißen Würsten, Wecken, Äpfeln und kühlen Getränken versorgt haben. Zur guten musikalischen Unterhaltung spielten die Hartheimer Oldies unter der Leitung von Norbert Deufel auf und brachten mit dem „Hartheimer Lied“ und dem „Badener Lied“ den ganzen Saal zum Mitsingen, wofür es brausenden Beifall gegeben hatte.

Die nächste Wanderung ist am Mittwoch, 10. August, mit dem Treffpunkt um 17 Uhr auf dem Marktplatz beim Meßstetter Rathaus.