Balingen

Insekten als Teil der Lösung: Balinger Tech Startup School stellt Konzept für Insekten-Startup vor

22.12.2020

Von Ralph Conzelmann

Insekten als Teil der Lösung: Balinger Tech Startup School stellt Konzept für Insekten-Startup vor

© Tech Startup School

Das Projekt-Team setzte sich aus Gründungsinteressierten aus Stuttgart, Tübingen, Balingen, Herbertingen und Konz (Rheinland-Pfalz) zusammen.

Das Anfang Oktober gestartete Startup-Projekt der Tech Startup School in Balingen mündete mit einem validierten Geschäftsmodell im Final Pitch. Vier Gründungsinteressierte befassten sich mit der Wertschöpfung im Bereich Insekten.

Angestoßen wurde das Projekt durch NXG Protein aus Albstadt mit den Gründern Gabriel Mauthe, Jens Meiser, Thomas Hoffmeister und Tomorrows Business.

Das Projekt-Team setzte sich aus Gründungsinteressierten aus Stuttgart, Tübingen, Balingen, Herbertingen und Konz (Rheinland-Pfalz) zusammen. Die Gruppe wurde durch die Coaches Oliver Wangler und Jasmin Scherer sowie Mentoren aus dem TSUS-Gesellschafterkreis unterstützt.

Erste Versuche zur Aufzucht

Im Final Pitch stellten Anja Harsch (MSc in BWL & Innovationsmanagement), Dominik Annen (MSc in Nachwachsende Rohstoffe & Bioenergie), Robin Huniar (BSc in Economics & Business Administration), Lilo Mailänder (MSc in Lebensmittelchemie) und Praktikant Bastian Hauser (Abiturient) ein Konzept für die Zucht von Larven des Mehlkäfers (Tenebriomolitor) vor. Ergänzt werden soll dieses um ein Angebot für Landwirte.

Das Startup nennt sich „Larvest“. Im nächsten Quartal stehen erste Versuche zur Aufzucht und Fütterung an. Darauf aufbauend möchte das Team einen langfristigen Standort für die Produktion sowie ein weiteres Gründungsmitglied finden. Der Prozess zur Geschäftsmodellentwicklung ist bei der Tech Startup School in die Phasen Discover, Design, Validate und Decide unterteilt.

Die Fragestellungen

Das Team hat sich während der Projektphasen unter anderem damit auseinandergesetzt: Wie können Insekten mit geringen Produktionskosten qualitativ hochwertig gezüchtet werden und wie gestalten sich dabei wichtige Kenngrößen wie Futter, Klimaparameter und Automatisierungsgrad? Wo liegt der Investitionsbedarf in Gebäude, Infrastruktur und Anlagentechnik? Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, national wie europäisch?

Zur Beantwortung dieser Fragen und zur Entwicklung von Konzepten führte das Projektteam Befragungen durch und befasste sich mit dem Wettbewerb und der Marktdynamik.

In der „Design-Phase“ wurden Geschäftsideen entwickelt, finanziell bewertet und Hypothesen aufgestellt. Diese Hypothesen hat das Team in der Validierungsphase überprüft und darauf aufbauend das Konzept für das Startup „Larvest“ zu einem ersten Geschäftsmodell weiterentwickelt.

Hintergrund: Die Bevölkerungsentwicklung

Zum Themenhintergrund: 2050 leben laut UN rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde. Die Ernährung der Menschheit und ökologische Themen stellen eine globale Herausforderung dar.

Nachhaltige Futter- und Lebensmittel sowie Rohstoffe, die wirtschaftlich effizient und umweltfreundlich produziert werden können, rücken in den Fokus – nährstoffreiche Insekten bilden einen wichtigen Teil der Lösung.

Die Tech Startup School

Ziel des Startup-Projekts war es, entlang der Wertschöpfungskette Zucht, Mast, Verarbeitung und Vertrieb spannende Geschäftsideen zu identifizieren, am Markt zu validieren und daraus ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.

Die Tech Startup School verbindet Geschäftsideen, Problemstellungen und Zukunftsthemen von Unternehmen mit Gründungsinteressierten, stellt interdisziplinäre Teams zusammen und coacht zehn Wochen Business Design zur Entwicklung eines finanzierungsfähigen Geschäftsmodells bis zum Final Pitch sowie der Gründung eines Startups und darüber hinaus.

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