Balingen

In zwei Balinger Gemeindehäusern könnten neue Kitas entstehen

07.05.2019

Von Lydia Wania-Dreher

In zwei Balinger Gemeindehäusern könnten neue Kitas entstehen

© Klaus irion

Die Stadt prüft, ob im Untergeschoss des Tobias-Beck-Hauses ein bis zwei provisorische Gruppen eingerichtet werden könnten.

Es gibt immer mehr Kinder und immer mehr Betreuungsbedarf in Balingen. Die Stadt muss darauf reagieren. In der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses werden mögliche Lösung vorgestellt.

Seit dem Jahr 2013 steigt die Geburtenrate in der Gesamtstadt. Die Zahl der Einwohner nimmt seit sieben Jahren kontinuierlich zu. Ende 2018 gab es 34 586 Balinger.

Zudem lassen immer mehr Eltern ihre Kleinen betreuen. Laut der Stadtverwaltung besuchten im vergangenen Jahr 28 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Balingen eine Krippe oder waren bei Tagespflegepersonen. Dieser Anteil soll laut Experten weiter wachsen.

Auch die gewünschten Betreuungsarten verändern sich. So nutzen zwar die meisten Eltern noch die Regelöffnungzeiten der Kitas, aber die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung und verlängerten Öffnungszeiten habe deutlich zugenommen, heißt es im Kindergartenbericht der Stadtverwaltung. Zeitgleich essen immer mehr Kinder in der Krippe oder der Kita zu Mittag. Dieses Jahr sind das 347 Kinder, 59 mehr als noch vor zwei Jahren.

Auf diese Entwicklungen muss die Stadt Balingen reagieren. Wie, das soll in der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses am 14. Mai beraten werden. Die Entscheidung trifft dann der Gemeinderat am 28. Mai.

Zwei Provisorien in Weilstetten und Balingen

Die Verwaltung schlägt vor, kurzfristig mit zwei Provisorien auf die Nachfrage zu reagieren. Da gerade in der Kernstadt ein großer Bedarf gesehen wird – auch durch die Schaffung von neuem Wohnraum im Baugebiet Urtelen und an der Stingstraße – wird vorgeschlagen, im Untergeschoss des Tobias-Beck-Hauses ein oder zwei Betreuungsgruppen einzurichten.

Dazu haben laut Stadtverwaltung bereits Gespräche mit Verantwortlichen der evangelischen Gesamtkirchengemeinde stattgefunden. Diese hätten einer vorübergehenden städtischen Nutzung bereits grundsätzlich zugestimmt, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Nun soll ermittelt werden, welche Umbauten dafür nötig wären und was das kosten soll. Sobald das feststeht, soll darüber der Gemeinderat abstimmen.

Auch im Untergeschoss des evangelischen Gemeindehauses in Weilstetten wäre eine provisorische Betreuungsgruppe möglich. Dort hat die Kirchengemeinde ebenfalls schon ihre grundsätzliche Bereitschaft für das Vorhaben signalisiert. Auch für Weilstetten sollen vor einer Entscheidung der bauliche Aufwand und die Kosten ermittelt werden.

An den Kindergarten Pestalozziweg soll angebaut werden

Mittelfristig ist ein Anbau an den Kindergarten Pestalozziweg geplant. Die Stadt möchte versuchen, dafür Fördergelder zu bekommen. Auch auf der Freifläche hinter dem Kinderhaus Neige sei ein Neu- oder Anbau denkbar, heißt es in der Sitzungsunterlage. Allerdings sei die dazu notwendige Abstimmung mit der Behindertenförderung Zollernalb noch nicht erfolgt.

Von der Idee, die Kita Stadtmitte auszubauen, ist die Verwaltung wieder abgerückt. Ein Ausbau der Kita ohne die Sanierung des gesamten Gebäudes samt der sich darin befindlichen Wohnungen sei mittelfristig nicht umsetzbar, heißt es in der Sitzungsunterlage.

Doch auch in diesem Jahr gibt es schon Veränderungen. Zum Sommer wird eine Krippengruppe in Roßwangen sowie eine dritte Gruppe bei der Kindervilla Balingen eröffnet.

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