In wichtigen Momenten konsequent: HBW Balingen-Weilstetten schlägt Minden mit 27:21

Von Marcus Arndt

Die „Gallier“ haben die ersten beiden Pluspunkte eingetütet. Am Samstag besiegte das Team von Jens Bürkle den Altmeister aus Ostwestfalen. Der HBW-Trainer sah einen „richtig guten Auftritt“ seiner Mannschaft.

In wichtigen Momenten konsequent: HBW Balingen-Weilstetten schlägt Minden mit 27:21

Beim 27:21 über Minden netzte Vladan Lipovina (Mitte) sechs Mal.

Nach der Klatsche bei Meister Kiel überzeugten die Schwaben vor 1400 Zuschauern in der „Hölle Süd“. Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (7:7/14.) setzte sich der Aufsteiger von 2019 sukzessive ab, führte zur Pause mit 15:11.

Auch in Durchgang zwei dominierten die Balinger, welche den Vorsprung weiter ausbauten. Beim 23:17 (50. Minute) war die Partie entschieden. „Sehr kämpferisch, sehr schnell auf den Beinen, was die Abwehr angeht – und ein richtig guter Torwart dahinter“, fasste Bürkle das Duell gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt kurz zusammen.

GWD in Schlagdistanz

Der 40-Jährige stellte seine Startsieben gegenüber der 24:33-Auftaktniederlage nicht um, vertraute seinen arrivierten Akteuren. Diese sorgten zu Beginn für eine Zwei-Tore-Führung (4:2/9.), welche die Schwaben zunächst konservierten. Minden blieb in Schlagdistanz, verkürzte zum 5:6 (11.). Nach einem verworfenen Siebenmeter von Gregor Thomann (12.) egalisierten die Grün-Weißen.

In der Folge legten die „Gallier“ immer wieder vor. Deutlich war der Vorsprung aber vorerst nie. Moritz Strosack und Vladan Lipovina stellten auf plus drei für die Gastgeber (11:8/20.), doch erneut schaffte GWD den Anschluss: beim 10:11 (21.). „Da waren wir richtig gut drin“, analysierte GWD-Kommandogeber Frank Carstens.

Minden lässt zu viel liegen

Mit einem 3:0-Lauf konterten die Kreisstädter. „In den wichtigen Momenten sind wir ruhig geblieben und haben auch in stressigen Phasen genetzt“, betonte Bürkle und fügte hinzu: „Wir waren einfach konsequenter als Minden, haben auch die Fehler des Gegners gut bestraft.“

Nach einem markanten Umbruch im Sommer leistete sich die neu formierte Truppe der Grün-Weißen um den bundesligaunerfahrenen Tunesier Mohamed Darmoul einfach zu viele Ballverluste und ließ vorne zu viel liegen. „Wir hatten unsere Momente“, hob Carstens dann auch hervor, „nutzen diese aber nicht.“

Mehr Geduld, weniger Risiko

Nach einem 11:15-Pausenrückstand arbeitete sich das Schlusslicht noch einmal heran: Neuzugang Nikola Jukic, der sich stark im Eins-gegen-Eins durchgesetzt hatte, traf zum 16:18 (40.). Der Balinger Trainer reagierte rasch, bat seine Mannschaft zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Unaufgeregt justierte Bürkle nach, welcher mehr Geduld und weniger Risikopässe forderte.

Lipovina netzte aus zehn Metern, Tim Nothdurft per Konter. Sie stellten den Vier-Tore-Abstand wieder her (20:16/45.). Nun sah Carstens Gesprächsbedarf, brachte U 18-Europameister Miro Schluroff im linken Rückraum. Minden musste nun mehr riskieren, leistete sich aber den nächsten Fehler und fiel weiter zurück.

Die ersten Punkte waren für die Schwaben greifbar – und sie griffen zu. Ruminsky (Fangquote: 44,74 Prozent) hielt sensationell gegen Jukic, Schluroff und Darmoul. Beim 25:17(53.) Jona Schoch wuchtete die Kugel in den Winkel war das Ding durch, „da die Balinger einfach routinierter und besser waren als wir“, räumte der Gästecoach unumwunden ein.

Viele gelungene Aktionen

„Da waren schon viele Sachen, die sehr gelungen waren“, bilanzierte Bürkle zufrieden, „gerade die langen Pässe von hinten raus, wo sie uns die Bälle gegeben haben. Wo wir ein paar wichtige Tore im Eins-gegen-Null schießen.“

Diese fehlten den Ostwestfalen, die weiter an letzter Stelle rangieren, während sich die „Gallier“ an neunter Stelle einreihen. „Wir müssen in vielen Dingen besser werden“, meinte sein Gegenüber Carstens. Der HBW sei klar besser gewesen, gestand der 49-Jährige ein, „und hat verdient gewonnen.“