In Bronze gegossene Ehre: Architektenkammer vergibt Plaketten für beispielhaftes Bauen
15.09.2023

© Silas Stein
Die Preisträger durften sich über eine solche Bronzeplakette freuen, die nun am ausgezeichneten Objekt angebracht werden darf.
Mal haben sie alten Gebäuden neues Leben eingehaucht, mal neue Räume mit Aufenthaltsqualität geschaffen: Die Architektenkammer des Landes zeichnete kürzlich 14 Objekte für beispielhaftes Bauen aus. Am Mittwoch wurden den Bauherren im Gartenschau-Treffpunkt Baden-Württemberg in der Balinger Stadthalle Bronzeplaketten und Urkunden überreicht.
Die Freude war den Bauherren, Architekten und weiteren mit den Gebäuden Betrauten am Mittwoch anzusehen. Sabine Schanz-Kollmar, die den Treffpunkt Baden-Württemberg auf den Gartenschauen betreut, freute sich, so viele Teilnehmer und auch ein paar der Juroren des Wettbewerbs im Foyer der Stadthalle in Balingen begrüßen zu können.
„Sie haben Projekte umgesetzt, die zum Reden, Nachdenken und vor allem Nachahmen anregen“, betonte sie. Als Anerkennung für das beispielhafte Bauen vergebe die Architektenkammer Baden-Württemberg daher gerne die Bronzeplaketten als sichtbares Zeichen für den Erfolg, „sogar mit passenden Schrauben“, wie die Gastgeberin des Abends mit einem Schmunzeln anmerkte.
Was ist beispielhaft?
Die Jury, eine bunte Mischung aus Experten und Laien auf dem Gebiet der Architektur, hatte sich dafür auf den Weg quer durch den Zollernalbkreis gemacht. Für jedes zu besichtigende Objekt hatte die Gruppe gerade einmal zehn Minuten Zeit. „Es war sehr lehrreich“, fasste Stadtplaner Philipp Kopp zusammen. Immer wieder sei man gemeinsam der Frage auf den Grund gegangen, was „beispielhaft“ denn wirklich sei. Dass ein Einfamilienhaus diesen Kriterien entspreche, sei alles andere als selbstverständlich. So freuten sich die Bauherren des „Glasgiebelhauses“ in Margrethausen besonders über ihre Auszeichnung.
Wie in einer alten Scheune Wohnraum entstehen, wie ein ländlicher Bestandsbau beispielhaft aufgewertet werden kann, zeigt der Umbau des Vogelhofes in Nusplingen. Auch er wurde prämiert. Für die Stadt Balingen hatte die Kammer ganz besonders viele Plaketten im Gepäck. Sowohl für das Jugendhaus, als auch für die Gartenschau im Gesamten, für den Zollernschlosssteg über die Eyach und für das Stadtarchiv gab es eine der begehrten Bronzetafeln.
Städtisches Wohnen wird ausgezeichnet
Die Wohnbaugenossenschaft wurde für ihr Objekt „Wohnen am Mühltorplatz“ prämiert, auch das Team des Mehrgenerationenwohnhauses in der Balinger Spitalwiese freute sich über die Auszeichnung. Nach Tailfingen gingen zwei der Bronzetafeln: Eine an das Stadthaus am Markt, das sich an die „Neue Mitte“ der Stadt anschließt, eine für die „Neue Mitte“ selbst.
Der Zollernalbkreis gehörte ebenfalls zu den Preisträgern: Dem Gebäude48 verliehen die Juroren das Attribut „beispielhaft“ für die gelungene Umnutzung des ehemaligen Kasernenbauwerks. Wie gut ein Baukörper aus vergangenen Jahrzehnten erhalten in die heute Zeit übersetzt werden kann, zeige auch das Gebäude Frie48 in Balingen. Auch dieses zentral am Marktplatz gelegene Objekt wurde prämiert.
Eine Freifläche überzeugt die Jury
Ebenso wurde der „zeitlose Charakter und die hohe Qualität“ der Kindertagesstätte in Laufen als beispielhaft ausgezeichnet. Die Räume seien als eigenständige, kleine Baukörper erlebbar, hielten die Juroren fest.
Und nicht zuletzt schaffte es auch eine Freifläche unter die Preisträger: Das Sport- und Freizeitgelände Blumersberg zeige, dass die gelungene Umnutzung eines alten Sportplatzes auch im ländlichen Raum einen spürbaren Mehrwert bringe.
Bauherren stecken Rückschläge weg
Die Bauherren und Architekten berichteten von den anfänglichen Ideen, von Rückschlägen und Überraschungen vor allem bei der Sanierung von Bestandsgebäuden, aber auch vom Wohngefühl und von der Aufenthaltsqualität, die alle ausgezeichneten Objekte eint. In sechs Jahren, so die Ankündigung der Architektenkammer, finde der Wettbewerb wieder im Zollernalbkreis statt.
