Balingen

In Balingen zuhause, in der ganzen Welt unterwegs: Kurt Sauter wird 80

24.10.2021

Von Klaus Irion

In Balingen zuhause, in der ganzen Welt unterwegs: Kurt Sauter wird 80

© Privat

Bereits 40mal weilte Jubilar Kurt Sauter in seiner Lieblingsstadt Paris.

Balingen ist und bleibt seine Heimat, die Völkerverständigung und das Miteinander über Grenzen hinweg seine Lebensaufgabe. Kurt Sauter, der frühere Verlagsleiter des Druck- und Verlagshauses Hermann Daniel, feiert am Sonntag seinen 80. Geburtstag.

Seine eigene Kindheit war keine leichte. Der in Tübingen geborene und in Balingen aufgewachsene Kurt Sauter war das jüngste von sechs Kindern. Seine Geschwister waren zwischen neun und 15 Jahre älter. Aber die Kriegsjahre und eine Erkrankung seiner Mutter ließen kein Dasein als gutbehütetes Nesthäkchen zu.

Per Radelrutsch ins Krankenhaus

„Als sie vor ihrem Tod ins Balinger Krankenhaus musste, bin ich von Verwandten in Ostdorf, bei denen ich in dieser Zeit gelebt habe, jeden Tag mit der Radelrutsch nach Balingen zu ihr gefahren.“

Ausbildung bei Bizerba

Sein Vater war zu dieser Zeit als Kutscher und Fuhrmann bei Bizerba beschäftigt. Dass es ihn beruflich ebenfalls zu Balingens Waagenbauer ziehen würde, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Doch nach dem Besuch der Volksschule war es soweit. Kurt Sauter absolvierte Ende der 1950er-Jahre eine Kaufmannsausbildung bei Bizerba und schloss diese mit einem Preis der Industrie- und Handelskammer ab.

Umzug nach Wolfenbüttel

„Zunächst war ich noch in Balingen beschäftigt“, blickt er zurück. Dann aber kam der Wechsel in den Bizerba-Außendienst und mit diesem der Umzug nach Norddeutschland, genauer gesagt nach Wolfenbüttel. „Meine Frau Hede und ich hatten damals eigentlich nicht vor, wieder nach Balingen zurückzukehren, auch wenn sich mein Vater das sehr gewünscht hatte.“

41 Jahre im Verlag Hermann Daniel

Kurt Sauters Stiefmutter sandte ihm eines Tages aber eine Stellenanzeige „Kaufmann in Balingen gesucht“. Erst nach seiner Bewerbung habe sich herausgestellt, dass der suchende Arbeitgeber das Druck- und Verlagshaus Hermann Daniel, sei. Sauter bekam die Stelle und hielt dem Balinger Verlag, der Heimat des ZOLLERN-ALB_KURKIER, schließlich 41 Jahre lang zunächst als Vertriebsleiter, später dann als Prokurist und Verlagsleiter die Treue.

Organisator von Leserreisen

Mit dem Eintritt ins Rentnerdasein endete die enge Verbindung Sauters zum Druck- und Verlagshaus aber keineswegs. Noch bis 2019 organisierte er die damaligen ZAK-Leserreisen und war, wann immer es die Zeit erlaubte, selbst mit dabei. „Die große Reiseleidenschaft habe ich mit dem damaligen Verleger Erich F. Jetter geteilt.“

Engagierte Jugendarbeit

Ferne Länder, fremde Kulturen: Für den Balinger war dies schon seit den 1960er-Jahren ein Lebensmittelpunkt abseits seiner beruflichen Tätigkeit. Über die evangelische Jugend war er einst erstmals mit der Jugendarbeit in Berührung gekommen.

Beginn im Kreisjugendring

Sein Engagement für die Völkerverständigung und den Austausch junger Menschen, auch über Kontinente hinweg, ist dem Vater dreier Töchter und zweifachem Großvater bis zum heutigen Tag ein Herzensanliegen. Begonnen hat es im Kreisjugendring des Zollernalbkreises.

Mitglied im Rundfunkrat

Es folgten Posten beim Landesjugendring und bei der ältesten deutschen Austauschorganisation „Experiment international“. „Von 1993 bis 1998 war ich Vorsitzender der deutschen Sektion dieser weltweiten Organisation.“ 18 Jahre lang vertrat Kurt Sauter die Jugendverbände auch im Rundfunkrat des damaligen Südwestfunks (SWF).

Für die CDU aktiv

Sein zweites ehrenamtliches Tun galt der Kommunalpolitik. Von 1968 bis 1985 war er für die CDU Mitglied im Gemeinderat der Stadt Balingen – davon zehn Jahre als Fraktionsvorsitzender – und von 1971 bis 1984 Mitglied des Kreistags. „Es war eine sehr interessante Zeit, geprägt von der Gemeinde- und Kreisreform, aber auch vom Bau der Stadthalle“, erinnert sich der Kommunalpolitiker.

Zweitwohnsitz am Bodensee

Noch heute trifft er sich regelmäßig mit den Altstadträten. Von Zeit zu Zeit aber verlässt er mit seiner Ehefrau Hede die Zollernstadt und weilt am Zweitwohnsitz in Radolfzell. Nicht so an diesem Sonntag. Da feiert er im heimischen Zollernalbkreis im Beisein seiner Familie seinen 80. Geburtstag.

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