Immerhin ein bisschen Normalität: Auch für die Reitvereine gelten strenge Richtlinien

Von Larissa Bühler

Ein schwieriges Jahr liegt auch hinter den Pferdesportlern. Der Turnierbetrieb war markant eingeschränkt und auch aktuell gibt es klare Richtlinien. Dennoch hoffen die Verantwortlichen auf ein besseres 2021 und treiben auch die Planungen für die neue Saison bereits voran.

Immerhin ein bisschen Normalität: Auch für die Reitvereine gelten strenge Richtlinien

Während viele Turniere 2020 abgesagt werden mussten, rief Andy Witzemann ein neues Event ins Leben. Und auch die zweite Auflage der Winterlingen Winners ist nun bereits in Planung.

Als Individualsportler sind die Reiter aktuell unterwegs. „Handlungen zur Versorgung von Tieren“ gelten als triftiger Grund für den Aufenthalt außerhalb der eigenen vier Wände. Einschränkungen gibt es trotzdem.

Grundsätzlich teilt das Kultusministerium nach Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium mit, dass „die tierschutzgerechte Versorgung, Pflege und Bewegung von Tieren sichergestellt sein muss“. Trotz Ausgangsbeschränkungen dürfen die Pferdesportler also ihrem Hobby nachgehen, müssen dabei aber ebenfalls strenge Regeln beachten. Maximal eine Person und Pferd pro 200 Quadratmeter sind in den Hallen erlaubt, Reitunterricht ist ausschließlich tagsüber im Freien als Einzelunterricht möglich. „Das Reiten als rein sportliche Betätigung (Reitsport) ist in Hallen nicht möglich“, heißt es in der Mitteilung der Landesregierung.

Wohl der Tiere im Vordergrund

All das schränkt die Vereine in ihrer Arbeit doch markant ein. „Insgesamt sind auf unserer gesamten Anlage nur zehn Personen gleichzeitig erlaubt“, berichtet beispielsweise Catrin Meiser-Feyrer vom RSZ Hohenzollern in Bisingen. „Wir haben ja Sportpferde, die normalerweise zweimal täglich bewegt werden. Das muss man zum Wohl der Tiere schon beibehalten“, betont Meiser-Feyrer. Auslagen durch Unterhaltung der Schulpferde gibt es in Bisingen nicht – die Absage des Hohenzollern Reitturniers hat jedoch finanzielle Spuren hinterlassen. Die Entscheidung war den Verantwortlichen schwergefallen. „Aber alles, was unser Turnier ausmacht, wäre im Oktober nicht möglich gewesen“, so Meiser-Feyrer.

Kleinere Turniere fanden im Jahresverlauf beim RV Balingen und beim RV Schömberg statt. Doch auch auf den Anlagen in Ostdorf und in der Stauseestadt geht es aktuell recht ruhig zu. In den zwei Schömberger Hallen können zeitgleich acht Personen reiten – Unterricht findet nicht statt. „Das wäre ja nur im Freien erlaubt. Und das ist aktuell schwierig“, so Jürgen Schmidinger, der 1. Vorsitzende der Schömberger. „Das ist schwierig, schließlich haben wir viele Reitschüler, die nun alle zu Hause bleiben müssen. Da könnten wir aktuell einige fördern“, klagt Schmidinger.

Umso wichtiger, dass die beiden Turniere der Schömberger 2020 stattfanden. „Wir konnten beide Termine wie geplant durchführen“, lobt Schmidinger auch das Team um Geschäftsführerin Susanne Dannecker und Kassiererin Belinda Seemann. Auch 2021 sollen wieder Turniere stattfinden. „Aber wann, das ist alles noch nicht klar“, so Schmidinger.

Alles klar geregelt

An die neuen Abläufe gewöhnt hat man sich auf dem Schwantelhof von Westernreiter Grischa Ludwig. „Wir dürfen die Pferde bewegen und unsere Einsteller natürlich auch“, so der Bitzer. „Unsere Halle ist relativ groß.“ Doch nicht nur in der gelten strenge Regeln, auch in den Ställen dürfen sich die Reiter nur so lange wie nötig aufhalten. „Und alle haben ihre genauen Zeiten, wann sie reiten können“, erzählt Ludwig.

In Sachen Turnierbetrieb war jedoch auch bei den Westernreitern zuletzt kaum an Normalität zu denken. Die Events auf dem Schwantelhof 2020 fielen aus, auch Ludwig selbst absolvierte nur eine Handvoll Starts. Das soll 2021 anders werden. „Ich denke, es werden viele Turniere nachgeholt. Da müssen gewisse Gelder, die für 2020 geplant waren, ja noch ausgeschüttet werden“, erklärt Ludwig. Im April soll die Saison wohl Fahrt aufnehmen, auch in Bitz werden Wettkämpfe geplant. „Natürlich nur, wenn es geht“, betont der 47-Jährige.

Viel geplant in Winterlingen

Den Blick nach vorne richtet auch Andy Witzmann. Der veranstaltete auf seiner Anlage in Winterlingen im vergangenen Jahr erstmals die Winterlingen Winners – mit großem Erfolg. Daran will man anknüpfen. „Wir sind bereits voll in den planerischen Vorbereitungen für das Turnierjahr 2021“, sagt Witzemann.

So sollen vom 18. bis 25. Mai die Winterlingen Winners für die Springreiter in die zweite Runde gehen, die Dressurreiter bekommen vom 27. bis 30. Mai dann sogar ihr eigenes Turnierwochenende. Die Planungen laufen auf Hochtouren – um alles wie geplant umsetzen zu können, muss sich aber die Corona-Situation erst noch verbessern.