Handball

Im Fokus steht die Abwehr: HBW Balingen-Weilstetten erhöht langsam die Intensität

16.07.2020

Von Marcus Arndt

Im Fokus steht die Abwehr: HBW Balingen-Weilstetten erhöht langsam die Intensität

© Moschkon

Mario Ruminsky überzeugt im Training mit der ersten Mannschaft.

Nach der langen Zwangspause startete der HBW Balingen-Weilstetten früher als das Gros der Konkurrenz in die Vorbereitung. Nach den obligatorischen Checks und Tests befassen sich die Balinger mit der Abwehr. Die wackelte in der Vorsaison.

„Wir haben zu viele Gegentore kassiert“, räumt Jens Bürkle nach der Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs unumwunden ein. Nur konsequent, dass die Schwaben am Defensivverhalten feilen.

„Wir konzentrieren uns immer noch auf die Abwehr“, sagt der Sportwissenschaftler nach den ersten Trainingstagen auf der Platte, „haben in dieser Woche angefangen mit den ersten Kontakten, die Spielkontakten ähneln. Erst in Unterzahl, jetzt in Gleichzahl – um den Neuzugängen die Systeme zu erklären. Es geht langsam immer mehr Richtung normaler Handball – und bis jetzt kommen die Jungs auch gut daher.“

Gute Eindrücke

Trotz der extrem langen Pause seit Mitte März und den ersten intensiven Einheiten stimmen die ersten Eindrücke den 39-Jährigen optimistisch. Bis jetzt sehe es wirklich gut aus, so der ehemalige Erstliga-Kreisläufer weiter, „viele haben sich richtig gut fit gehalten, kommen in Sachen Ausdauer und Kraft gut daher.“

Allerdings lasse sich vieles noch nicht wirklich beurteilen, gesteht Bürkle ein, „auch das Wurfverhalten ist noch nicht ganz optimal, aber das kann man den Spielern nach drei Monaten Pause auch nicht vorwerfen.“

Steigerung nach der Pause

Mit ein Grund, weshalb der Kreisstadt-Klub mehr Zeit in die Vorbereitung auf die Mammutsaison, die am 1. Oktober beginnen soll, investiert. Nach dem Test beim Schweizer Serienmeister Schaffhausen (8. August) gibt Bürkle seiner Mannschaft nichtsdestotrotz noch einmal ein paar Tage frei.

„Die Pause dauert vom 10. bis 17. August“, verrät der HBW-Kommandogeber, „im Anschluss geht es schon sehr in Richtung Spielvorbereitung, wir werden die Intensitäten dann weiter erhöhen. Es wird dann immer schneller und mit immer mehr taktischen Reizen.“ Eine erste echte Standortbestimmung unter Wettkampfbedingungen ist der Baden-Württemberg-Pokal – ein top besetztes regionales Turnier, das Ende August beginnt und bis Mitte September dauert. „Der genaue Ablauf ist aber noch nicht klar“, sagt der 39-Jährige unaufgeregt, „aber es ist ja noch etwas Zeit.“ Weiterhin plant er einen finalen Test zehn Tage vor dem Auftakt ein, „wenn es möglich ist.“

DHB-Pokal nicht im Fokus

Fest steht bereits, dass im kommenden Jahr erstmals in der DHB-Historie zwei Pokalsieger gekürt werden. Am 27. und 28. Februar steigt das Final-Four-Turnier von 2020 mit Titelverteidiger THW Kiel, Ex-Meister TBV Lemgo Lippe, der TSV Hannover-Burgdorf und der MT Melsungen. Am 5. und 6. Juni soll der Pokalgewinner 2021 ermittelt werden.

Nach einer kontroversen Diskussion konnten sich die Bundesliga-Vereine allerdings noch nicht einigen, nach welchem Modus die vier Endrundenteilnehmer in der kommenden Runde ermittelt werden sollen. „Es ist ja immer noch nicht klar, wer dann letztendlich spielt“, verrät Bürkle, „mir ist das alles aber nicht so wichtig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man zusätzlich eine extreme Fülle von Spielen terminieren wird. Ich gehe nicht davon aus, dass wir dabei sind – wenn wir dann aber doch unter den möglichen Top Vier sind, freuen wir uns natürlich und nehmen das mit . . .“

Perspektivteam vertreten

Der Fokus gilt jedoch der Punkterunde, welche mit 38 Spieltagen unglaublich intensiv wird. Wie viele Konkurrenten haben auch die Schwaben die Kadergröße deutlich reduziert, arbeiten mit dem Personal aus dem Perspektivteam und der eigenen Jugend. „Niklas Diebel trainiert regelmäßig mit“, betont Bürkle, „auch bei Lars Röller und Tobias Heinzelmann schauen wir, dass sie einmal pro Woche dabei sind.“

Einen sehr starken Eindruck hinterlässt bis dato Mario Ruminsky. „Er liefert zurzeit richtig gut ab, ist sehr fokussiert“, lobt der Balinger Übungsleiter den jungen Keeper, welcher bereits in der Vorsaison während der Bozic-Verletzung glänzte.

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