Im August findet die vierte Balinger Sommerakademie statt

Kreativität, Kommunikation, Kunstschaffen: Unter diesem Motto findet vom 1. bis zum 5. August die Balinger Sommerakademie statt. Zum vierten Mal richtet die Volkshochschule ihre Woche für die Kunst aus.

Im August findet die vierte Balinger Sommerakademie statt

Das künstlerische Abendprogramm gestaltet die Balinger Galerie Kunstblick. Galeristin Heidrun Bucher-Schlichtenberger stellt die Künstler und ihre Werke vor und lädt zu Gesprächen und Diskussionen ein. Der Höhepunkt ist eine exklusive Führung durch die Ernst-Ludwig-Kirchner-Ausstellung Modelle, Akte & Kokotten in der Stadthalle.

Kirchners Werk ist auch das Thema in Stefan Küblers Workshop zur Malerei. Kübler ist bereits zum dritten Mal als Dozent der Sommerakademie dabei; er möchte Teilnehmer mit und ohne Vorkenntnisse dazu anregen, sich mit gestalterischen Mitteln zu beschäftigen – Kirchners Arbeiten liefern die Inspiration. Der Vorteil der Sommerakademie? „Ganz klar: Die Teilnehmer lernen leichter und schneller“, so Kübler.

Auch Albrecht Weckmann greift in seinem Workshop „Vom Zeichnen zum Drucken“ Techniken auf, die Ernst Ludwig Kirchner verwendete. Mit der Zeichnung als Ausgangspunkt beschäftigen sich seine Teilnehmer mit dem Verfahren der Monotypie und nutzen verschiedene Druckformen, um ihre Bilder zu gestalten. „Mit der Ausstellung in der Stadthalle haben wir die Originale von einem der bekanntesten deutschen Expressionisten Deutschlands in Balingen, das schafft natürlich einen besonderen Anreiz, sich mit Kirchners Gemälden und Druckgrafiken zu beschäftigen“, sagt Marita Linder-Schick, Leiterin der Kunstschule.

Eine Möglichkeit, sich Ernst Ludwig Kirchners Werk zu nähern, bietet noch vor der Sommerakademie der vhs-Kurs „Figürliches Zeichnen in der Ausstellung“, der ebenfalls von Albrecht Weckmann geleitet wird. Am 20. Juli zeichnen die Teilnehmer in der eigens für sie geöffneten Ausstellung.

Experimentell und frei wird im Workshop von Michl Brenner gemalt, gezeichnet und gestaltet. Unter dem Titel „Kunst in der Kiste“ können die Teilnehmer verschiedene Techniken kombinieren und zum Beispiel Installationen konzipieren. Das Angebot ist für erfahrene Maler gedacht, die sich weiterentwickeln und neue Ideen umsetzen möchten.

Wer sich für die Bildhauerei interessiert, kann zwischen den Werkstoffen Holz und Stein wählen. Bei CW Loth, der seit der ersten Sommerakademie als Dozent dabei ist, wird unter anderem mit der Motorsäge gearbeitet, um den Holzrohling in eine ausdrucksvolle Skulptur zu verwandeln. „Das Innere der Holzstämme bewegt sich nach außen, neue Raumformen, Perspektiven und Durchblicke entstehen“, beschreibt Loth den Prozess. Der Workshop richtet sich an Teilnehmer, die bereits künstlerisch gearbeitet haben. Einsteiger können in Erich Briels Kurs zur Steinbildhauerei Erfahrungen sammeln. Das Besondere: Jeder sucht sich den Stein, mit dem er arbeiten möchte, selbst im Donautal aus. Die Arbeit mit dem Jurakalkstein geht laut Briel über das Schöpferische hinaus: „Sie nehmen eine Erfahrung mit sich und dem Material und ein sinnlich-meditatives Erlebnis mit, es ist mehr als Steineklopfen.“

Renée Reichenbach ist zum ersten Mal Dozentin der Sommerakademie. „Es fasziniert mich, eine Aufgabe zu stellen und dann zu erleben, wie unterschiedlich die einzelnen Kursteilnehmer herangehen und welche ungeahnten und überraschenden Ergebnisse entstehen.“ Die Keramikkünstlerin bietet den Workshop „Gebaute Kostbarkeiten aus Ton“ an: Mit der Intarsientechnik gestalten die Teilnehmer ihr ganz persönliches Objekt. „Renée Reichenbach ist im Keramikbereich sehr bekannt und ich freue mich ganz besonders, dass wir sie als Dozentin für die Sommerakademie gewinnen konnten“, so Marita Linder-Schick.

Theoretische und praktische Kenntnisse im kreativen Fotografieren vermittelt der Fotograf Claus Jahn, den seine Fotoreisen unter anderem bereits nach Tansania und Kamtschatka, in die Mongolei und nach Island geführt haben. „In einer ganzen Woche, in der man sich tagtäglich mit dem Medium Fotografie beschäftigt, kann man wirklich weiterkommen“, sagt Jahn. Er möchte den Teilnehmern dabei helfen, außergewöhnliche Aufnahmen zu machen und eine eigene Bildsprache zu entwickeln.

Die Kunstwerke, die während der Sommerakademie entstehen, werden am 5. August in den Atelier- und Werkstatträumen im vhs-Zentrum Weilstetten der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Werkschau beginnt um 17 Uhr.