Illegales Müllsammeln in Engstlatt – Polizei kontrolliert verstärkt im Balinger Ortsteil

Von Benjamin Rebstock

In Engstlatt sind am vergangenen Wochenende Handzettel in Briefkästen aufgetaucht. Auf diesen werden die Anwohner von einer „ungarischen Familie“ aufgerufen am 30. Juni im Zeitraum von 7 bis 12 Uhr, Gummireifen, Alufelgen, Schmuckstücke, Kleidung und andere Dinge vor die Türe zu stellen, damit diese abgeholt werden können. Diejenigen, die die Gegenstände abholen, müssen mit einer Strafe rechnen.

Illegales Müllsammeln in Engstlatt – Polizei kontrolliert verstärkt im Balinger Ortsteil

Solche Zettel tauchten am Wochenende in Briefkästen in Engstlatt auf.

Für das Abfallwirtschaftsamt des Landratsamts Zollernalbkreis sind die vielen illegalen Abfallsammlungen ein Problem. „Solche Zettel kennt wohl jeder“, sagt Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Abfallwirtschaftsamts. Er weist darauf hin, dass solche Sammlungen illegal sind. „Sammlungen in dieser Form sind nicht angemeldet und dürften eigentlich gar nicht stattfinden“, erklärt er.

Gegenstände landen in der Natur

Und auch wenn die meisten der Sammler so tun, als würden sie ausrangierte Drucker, Fotoapparate oder auch Maschinen verwerten, ein Großteil davon landet irgendwo in der Natur. „Die Leute sammeln ein, was sie kriegen können. Dann treffen sie sich auf Parkplätzen, wo sie die besten Stücke heraussuchen und diese beispielsweise nach Ungarn bringen und dort verkaufen. Den Rest lassen sie auf den Parkplätzen zurück“, weiß Scholte-Reh. Die Entsorgung des Mülls obliegt dann dem Landkreis.

Hinweise werden an die Polizei weitergeleitet

Der Leiter des Abfallwirtschaftsamts rät dazu, solche Aufforderungen, Altwaren vor das Haus zu stellen, zu ignorieren und brauchbare Gegenstände lieber an soziale Einrichtungen zu spenden. Hinweise über illegale Sammlungen leitet das Abfallwirtschaftsamt an die Polizei weiter.

Täter winkt ein Bußgeld

Die Beamten versuchen dann, die Täter auf frischer Tat zu ertappen, wie Pressesprecher Martin Raff dem ZOLLERN-ALB-KURIER erklärt. Er betont, dass es sich beim illegalen Müllsammeln um eine Ordnungswidrigkeit handle. „Die Täter müssen dann ein Bußgeld bezahlen“, sagt er. Das Rausstellen des Sperrmülls vor die Haustüre ist laut Raff jedoch kein Verstoß. „Vorausgesetzt von dem Gegenstand geht keine Gefahr aus“, so Raff und nennt als Beispiel den tropfenden Öltank.