Albstadt

Illegale Müllentsorgung: Onstmettinger kämpfen mit Bannern gegen den Zeitgeist

05.04.2021

Von Horst Schweizer

Illegale Müllentsorgung: Onstmettinger kämpfen mit Bannern gegen den Zeitgeist

© Horst Schweizer

Michael Landmann, Inge Wendelin und Thomas Schmidt (von links) haben das erste Banner am Schneckenbuckel - dieser liegt an der Straße in Richtung Hausen i.K. - aufgestellt.

Mit einer beispielhaften Aktion geht eine von Bürgern gegründete Initiative aktiv gegen Müllsünder vor.

Es ist inzwischen leider zur Gewohnheit geworden, dass immer mehr Bürger ihren Müll einfach irgendwo in der Natur wild abladen“, sagt Inge Wendelin etwas frustriert. Zusammen mit Michael Landmann ist sie Vorreiter einer Banneraktion gegen diese Müllsünden.

Warum illegal, wenn es auch anders geht?

„Warum fährt jemand in den Wald, um seinen Fernseher oder seine Reifen zu entsorgen, obwohl er dies genauso an legaler Abgabestelle tun könnte“, rätselt Michael Landmann. Jedenfalls war dies Anlass genug, zumal von einer Aktion der Abfallwirtschaft im Hohenlohekreis noch geputscht, auch im Heimatort etwas auf den Weg zu bringen.

Facebook-Gruppe hilft aktiv mit

Zumal sie von der Onstmettinger Facebook-Gruppe mit aktuell 991 Teilnehmern in ihrem Vorhaben bestärkt wurden. „Die wissen gleich alle, wenn was im Ort los ist“, erzählt Thomas Schmidt lachend. Denn auch in diesem Netzwerk sei die illegale Müllentsorgung immer wieder ein Thema. Zahlreiche Bürger aus der Facebook-Gruppe seien mit aufgesprungen, freut sich Werbetechnikerin Inge Wendelin.

Mit deren Unterstützung konnten zwölf Banner im DIN A3 gedruckt werden. Zehn davon wurden am Ostersamstag als öffentlich genehmigte Aktion aufgestellt. Zwei Wochen bleiben diese stehen, fünf davon weitere vier Wochen. „Dies reicht bis Pfingsten“, meint Michael Landmann.

Die Fragen haben’s in sich

Auch auf privaten Grundstücken werden Banner aufgestellt, die dort länger stehen bleiben dürfen. Michael Landmann, Inge Wendelin und Thomas Schmidt begannen ihre Aktion am Samstagvormittag am Parkplatz Schneckenbuckel. Dort hatte ein Zeitgenosse einen Buggy abgestellt. Versehen mit dem Zettel „zu verschenken“.

Die Banner tragen die fette Überschrift: Warum wirfst du deinen Müll in die Natur? Darunter folgen vier Antworten: Weil ich ein blöder Seggl bin. Weil mir die Umwelt egal ist. Weil Mami eh hinter mit herputzt. Weil alle drei Gründe auf mich zutreffen!

Helfen statt zusehen

Zugleich erfolgt die Aufforderung „Hilf mit!“. Zudem können über einen aufgedruckten Barcode Wildmüll-Ablagerungen bei der Stadt gemeldet werden. Nach dem Schneckenbuckel wurden weitere Banner aufgestellt: beim Nägelehaus, Auf Stocken, am Parkplatz Fuchsfarm, am Langen Weg, im Ruchtal, beim Sportgelände und an der neuen Schmiechabrücke.

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