„Ich denke, ich bleibe bei den Schuhen“: Kaan Akkaya prägt das erste Balinger Geisterspiel

Von Marcel Schlegel

Nach der unglücklichen Niederlage von Koblenz haben die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen gegen den TSV Schott Mainz eine eindrucksvolle Reaktion gezeigt.

„Ich denke, ich bleibe bei den Schuhen“: Kaan Akkaya prägt das erste Balinger Geisterspiel

Kaan Akkaya gelang am Dienstag ein lupenreiner Hattrick.

Wären am Dienstag wie gewohnt Zuschauer in der Bizerba-Arena gewesen, Kaan Akkaya hätte sich für seine tadellose Leistung gegen den TSV Schott Mainz vom Publikum einen tosenden Applaus abholen dürfen. Denn zum 4:0-Sieg der Balinger gegen den Aufsteiger steuerte der Flügelspieler bis zum 3:0-Pausenstand einen Hattrick bei. Eine Minute nach Wiederbeginn sorgte Simon Klostermann für den Endstand, verpasste den Gästen den endgültigen K. o.

So lief die Partie gegen Mainz.

Da die Regionalliga Südwest im Dezember und wohl auch im Januar derweil unter Ausschluss der Öffentlichkeit kickt, musste Akkaya auf den Zuschauerzuspruch verzichten. So waren es kurz vor Schluss vor allem die Teamkollegen, die den Matchwinner bei dessen Auswechslung auf seinem Weg zur Seitenlinie mit Beifall würdigten. Das Flutlicht als Scheinwerfer. Und das passte Akkaya ohnehin besser. „Ich freue mich natürlich über die Tore“, sagte der 25-Jährige, „aber noch mehr freue ich mich für die Mannschaft. Es war wichtig, nach der Unterbrechung wieder gewonnen zu haben.“

Nach fünf Minuten steht's 2:0

Das war es tatsächlich. Fahrlässig hatte die Truppe von Martin Braun vergangenen Samstag den Saison-Restart vergeigt und in Koblenz ein Sechs-Punkte-Spiel mit 2:3 verloren, das die TSG dem Spielverlauf entsprechend niemals hätte verlieren dürfen. Noch eine Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wäre bitter gewesen und hätte wohl auf die Moral geschlagen. Akkaya & Co. aber ließen von Minute eins an keinen Zweifel daran, dass diese drei Punkte in der Kreisstadt bleiben sollten. Oder besser Minute zwei.

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Da erzielte der frühere Stuttgarter nämlich den ersten Treffer und 180 Sekunden später schon den zweiten. „Mit einer frühen Führung spielt es sich leichter. Wichtig war, dass wir auch nach den Toren nicht nachgelassen haben“, meinte Akkaya, der ausgerechnet am Dienstag ein neues Paar Kickschuhe ausprobierte. „Ich habe schon beim Aufwärmen gescherzt, dass ich mit diesen treffen werde. Ich denke, ich bleibe bei den Schuhen.“

Felix Heim als zweiter Matchwinner

Ebenfalls erneut ein sehr gutes Spiel machte Felix Heim. Der Stürmer, der aus der U 19 des VfB Stuttgart gekommen war, hatte sich bisher eher mit der Reservistenrolle zufriedengeben müssen. Da Braun nunmehr aber zahlreiche Stammspieler fehlen, konnte sich Heim in den Vordergrund spielen – und tat das auch. Einziges Manko des Youngsters: die Chancenverwertung. Die muss besser werden. Denn die Aufgaben werden herb: Am Samstag (14 Uhr) erwartet die Braun-Elf den FSV Frankfurt und am Dienstag (19 Uhr) kommen die Kickers Offenbach (beide 26) – der Tabellendritte und -vierte.

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