Zollernalbkreis

IHK-Studie für die Region: Zollernalbkreis hinkt in der Versorgung mit Ärzten hinterher

03.09.2019

von Pressemitteilung

IHK-Studie für die Region: Zollernalbkreis hinkt in der Versorgung mit Ärzten hinterher

© Gudrun Stoll

Die IHK Reutlingen hat eine Studie zur Gesundheitsvorsorge in Neckar-Alb vorgestellt.

Die IHK Reutlingen hat eine neue Studie zur Gesundheitswirtschaft in der Region vorgestellt. Das Ergebnis: In der Region Neckar-Alb kommt in der Gesamtbetrachtung auf 200 Bürger ein Arzt. Allerdings gibt es zwischen den Landkreisen ein Gefälle. Dennoch: Die Branche boomt.

Insgesamt 40.000 Menschen arbeiten in der Region mittlerweile in der Gesundheitswirtschaft. Das sind 15 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Landkreisen von Neckar-Alb (Reutlingen, Tübingen, Zollernalb). Damit liegt die Branche in Sachen Beschäftigung auf Rang zwei hinter dem verarbeitenden Gewerbe.

Vom Krankenhaus bis zur Beratung

Zur Gesundheitswirtschaft gehören unter anderem Krankenhäuser, Reha- und Vorsorgeeinrichtungen, Arztpraxen und Pflegeheime, Apotheken, Hersteller und Händler medizinischer Produkte und Geräte sowie freiberufliche Tätigkeiten wie Gesundheitsberatung oder Physiotherapie.

Die Nachfrage steigt

Als Branche steht die Gesundheitswirtschaft aktuell für elf Prozent der heimischen Unternehmen. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung hat zwischen 2014 und 2018 um 15 Prozent zugenommen. Alle Branchen zusammen konnten im gleichen Zeitraum nur um zehn Prozent zulegen.

Die Branche boomt

„Die Gesundheitswirtschaft boomt“, sagt IHK-Branchenexpertin Antonia Hettinger. Die Nachfrage steige und das liege am demografischen Wandel und der älter werdenden Bevölkerung sowie einem steigenden Gesundheitsbewusstsein vieler Bürger, die Gesundheitsleistungen entsprechend stärker nachfragen.

Innerhalb der Branche sind mit fast 17.000 Personen (43 Prozent) die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, Reha- und Vorsorgeeinrichtungen beschäftigt. Es folgen mit jeweils deutlich über 5000 Beschäftigten medizinische Produkte, Geräte und Pharma, Pflegeheime sowie Arztpraxen.

Ein wichtiger Standortfaktor

Die Unternehmen der Region Neckar-Alb sind insgesamt zufrieden mit der medizinischen Versorgung. Das zeigt die IHK-Standortzufriedenheitsumfrage aus dem Jahr 2017. Dabei gab es durchaus regionale Unterschiede: Besser bewerteten die Firmen aus dem Landkreis Tübingen, es folgte der Landkreis Reutlingen, etwas weniger zufrieden zeigten sich Unternehmen aus dem Zollernalbkreis.

Gefälle im Zollernalbkreis

Mit Blick auf die Ärzteversorgung schneidet die Region besser ab als der Landesdurchschnitt: Auf 204 Einwohner kommt eine Ärztin oder ein Arzt (Landesschnitt: 230 Einwohner/Arzt).

Hier fällt die zahlenmäßig gute Versorgung im Landkreis Tübingen auf. Dort kommt auf 113 Einwohner eine Ärztin oder ein Arzt. Im Landkreis Reutlingen sieht die Situation etwas anders aus: Hier kommt auf 291 Einwohner ein Arzt. Ein deutliches Gefälle öffnet sich in Richtung Zollernalb, wo ein Arzt im Schnitt 410 Einwohner versorgt.

Dichtes Netz an Apotheken

Die Dichte an Apotheken hingegen ist in allen drei Landkreisen homogen: Wie die IHK in der Pressemitteilung informiert, versorgt im Schnitt eine Apotheke 4500 Einwohner. Im Jahr 2000 kamen auf eine Apotheke noch knapp 4000 Einwohner.

Für diese Entwicklung sieht die Expertin zwei Gründe: „Einerseits gibt es einen Bevölkerungsanstieg, andererseits ist die Zahl der Apotheken in der Region zurückgegangen“, so Hettinger. Im Landkreis Tübingen versorgt laut der Studie ein Apotheke 4703 Einwohner, im Zollernalbkreis sind es 4590 Einwohner und im Landkreis Reutlingen 4330.

Die komplette Studie finden Sie hier.

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