Horst Franz in Videobotschaft: Bang-Your-Head-Festival ist 2022 ein Ding der Unmöglichkeit

Von Pascal Tonnemacher

Das Balinger Metalfestival wird erneut verschoben: Bang-Your-Head-Chef Horst Franz hat sich am Samstag in einem Video ausführlich zu seiner Gesundheit und zur Zukunft des Festivals geäußert und erläutert, warum in diesem Jahr die Umstände nicht passen und wie es weitergehen wird.

Horst Franz in Videobotschaft: Bang-Your-Head-Festival ist 2022 ein Ding der Unmöglichkeit

Ein Archivfoto vom Bang-Your-Head-Festival: Solche Bilder wird es in diesem Jahr nicht geben.

„Wir alle wollen, dass es mit dem Bang-Your-Head-Festival weitergeht“: So beginnt Festivalchef Horst Franz eine Videobotschaft am Samstag, in der er die Zukunft des Metalfestivals in Balingen erläutert.

„Die Umstände passen derzeit leider nicht“, sagt Franz. „Dieses Jahr ein Bang Your Head zu veranstalten, ist ein Ding der Unmöglichkeit.“

Festival wird verschoben

Horst Franz erklärt weiter: „Wir haben alles mögliche versucht, diese Situation zu vermeiden, aber die Umstände haben uns gemeinsam gezwungen, das Festival ein weiteres Mal zu verschieben.“ In den vergangenen zwei Jahren war das Festival pandemiebedingt abgesagt worden.

Tickets gelten auch am neuen Termin

Das 25. Bang Your Head soll vom 13. bis 15. Juli 2023 in Balingen stattfinden. Es werde das bislang größte, wie Franz verspricht.

Die Karten würden weiterhin gelten. Horst Franz bittet darum, die Tickets zu behalten und das Festival weiter zu unterstützen.

Wer das Ticket behält oder ein neues kauft bis zur Bekanntgabe eines ersten „Mega-Headliners“ (später im Text mehr dazu), profitiere finanziell. Denn danach werde der Preis deutlich steigen, so Franz.

Gestiegene Preise machen Festival schwierig

Franz nennt auch konkrete Ursachen für das Verschieben: Alles werde teurer – wegen des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie. Zudem mangele es an Personal, viele Freelancer hätten die Szene verlassen.

„Die lange Unentschlossenheit der Politik im Bezug auf die Corona-Regeln“ hätten die Festivalmacher zudem nicht sicher und gewissenhaft planen lassen.

Dazu komme sein Gesundheitszustand. Franz erläutert seine umfangreiche und extreme Leidensgeschichte ausführlich: Der sichtlich veränderte 57-Jährige nennt unter vielem anderen eine Herzschwäche, Typ-2-Diabetes, drei Chemotherapien, Ganzkörperbestrahlungen, Leukämie mit anschließender Stammzellenspende und persönliche Tiefschläge, die er, der immer noch nicht wieder der Alte ist, weggesteckt habe.

Franz bedankte sich, nachdem seine schwere gesundheitliche Leidensgeschichte bekannt wurde, auch für die unzähligen Genesungswünsche seither. Mehr als zwei Jahre nicht arbeiten und aus Sicherheitsgründen keine Leute treffen können, schlage ihm aufs Gemüt.

Kooperationspartner soll mithelfen

Alles hin zu schmeißen sei aber keine Option für ihn, auf Anraten der Ärzte sei er aber gezwungen, künftig etwas kürzer zu treten.

Eine Lösungsmöglichkeit deshalb: ein Kooperationspartner. Dieser sei gefunden, doch es werde noch verhandelt. Bis Ende März, so sei der Plan gewesen, wollte er „zwei Mega-Headliner“ als Entschädigung präsentieren, die deutlich größer seien als die Hauptacts der vergangenen Jahre. Doch auch das ziehe sich noch.

Franz versteht Unmut der Fans

Den Unmut der Fans, weil diese lange Zeit nichts von den Veranstaltern zur Zukunft des Festivals und der diesjährigen Ausgabe gehört hatten, könne er absolut verstehen. Ohne Ergebnisse, so sagt Franz, wollte er die Fans nicht mit Durchhalteparolen vertrösten.

Einzelne Fans hatten eine vermeintliche Hinhaltetaktik vermutet und sahen das Bang Your Head schon als verstorben an.

Nachdem das Verschieben bekannt wurde, erfahren Franz und das Bang-Your-Head-Team mehrheitlich Verständnis für das Vorgehen angesichts der Umstände. Und natürlich beginnen nun die ersten wilden Spekulationen um den ersten „Mega-Headliner“, den Franz verspricht. Vorfreude, vor allem darauf, dass das Bang Your Head einfach wieder stattfinden könnte, bleibt nun mal die schönste Freude.