Dautmergen

Holzwurm und Schimmel sollen raus: Das denkmalgeschützte Dautmerger Pfarrhaus wird saniert

29.10.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Holzwurm und Schimmel sollen raus: Das denkmalgeschützte Dautmerger Pfarrhaus wird saniert

© Rosalinde Conzelmann

Das Dautmerger Pfarrhaus ist ein historisches Kleinod mit einem wunderschönen Garten.

Das Baugesuch liegt vor und hat bereits den Gemeinderat passiert: Die katholische Kirchengemeinde Sankt Verena möchte das leerstehende, denkmalgeschützte Pfarrhaus umfassend sanieren und künftig als eigenes Gemeindehaus zur Begegnung nutzen.

Das Dautmerger Gremium begrüßte die Pläne und stimmte in der jüngsten Sitzung sowohl dem Umbau als auch der beantragten Nutzungsänderung zu.

Wie Alfred Werner, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats und Mesner, auf ZAK-Nachfrage bestätigt, möchte die Kirchengemeinde, dass langfristig wieder Leben in die historischen Mauern einkehrt.

Das Gebäude steht seit rund vier Jahren leer, nachdem die letzte Mieterin verstorben ist.

In der Sakristei schimmelt es

Bislang hat die Kirchengemeinde keine eigene Bleibe. Der Kirchengemeinderat trifft sich zu seinen Sitzungen im Bürgerhaus; der Kirchenchor probt im Bauhof. Mit der Umnutzung des Pfarrhauses soll sich das ändern.

Holzwurm und Schimmel sollen raus: Das denkmalgeschützte Dautmerger Pfarrhaus wird saniert

© Rosalinde Conzelmann

Das Pfarrhaus und die Kirche bilden ein Ensemble.

Im Erdgeschoss soll ein Begegnungsraum für Senioren und eine Küche entstehen, im Obergeschoss soll die Kinderkirche, deren Aktivitäten aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis gelegt sind, eine Heimat finden.

Es ist eine umfassende Sanierung der Fassade, des Dachstuhls und der Wände vorgesehen. Ebenso sollen die Böden und Treppen renoviert werden. Die Sakristei ist feucht und es schimmelt. Dieser Raum soll komplett neu gemacht werden. Ein Teil des wunderschönen Pfarrgartens wird für Stellplätze für Autos und Fahrräder abgezwackt.

Sanierung kostet fast eine Million

Laut Kostenvorschlag des Architekten wird die Sanierung, bei der das Landesdenkmalamt mitredet, rund 970 000 Euro kosten. „Das kann die Gemeinde natürlich nicht alleine stemmen“, sagt Werner.

Denn auch die Kirche sei sanierungsbedürftig. Der Holzwurm, der die Kirchenbänke vor einigen Jahren befallen hatte und bekämpft wurde, sei wieder zurückgekehrt und die Fassade sei 1990 letztmals gestrichen worden.

Auch im Dachgebälk des Gebäudes hat sich der Holzwurm eingenistet.

Es ist Eigenleistung geplant

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart werde sich an den Kosten beteiligen. Details über die Kostenaufteilung seien jedoch noch nicht festgelegt. Zumal auch Eigenleistungen der Kirchengemeinde geplant sind.

Holzwurm und Schimmel sollen raus: Das denkmalgeschützte Dautmerger Pfarrhaus wird saniert

© Rosalinde Conzelmann

Im hinteren Bereich ist ein idyllischer, kleiner Garten.

In der nächsten Sitzung des Kirchengemeinderats sollen die weiteren Schritte festgelegt werden, sagt Werner.

Reges Gemeindeleben

Die rund 300 Katholiken gehören zur Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal, die von Stadtpfarrer Dr. Johannes Holdt geleitet wird. „Wir haben ein reges Gemeindeleben“, sagt Werner, der davon ausgeht, dass die Baumaßnahme 2021 starten wird.

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