Holcim plant, mit Glasabfall Ton einzusparen

Von Daniel Seeburger

Der Dotternhausener Gemeinderat beschäftigt sich mit einem geplanten weiteren Ersatzrohstoff bei Holcim.

Die Firma Holcim Süddeutschland beabsichtigt, im Dotternhausener Zementwerk Glasabfälle als Ersatzrohstoff bei der Kalzinierung, also beim Brennen des Kalksteins einzusetzen.

Das Unternehmen hat deshalb beim zuständigen Regierungspräsidium Tübingen einen Antrag auf Lagerung von 625 Tonnen Glasabfällen im Dotternhausener Werk gestellt.

Platz für das Glas soll in der bereits bestehenden Lagerhalle für Dachpappen geschaffen werden. Die Gemeinde wird als sogenannte Belegenheitsgemeinde, also als die für den Standort zuständige Kommune, angehört.

In der Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch, 12. Dezember, um 18 Uhr im Rathaus, wird sich der Gemeinderat mit der Angelegenheit beschäftigen.

Der Einsatz von Glasabfällen habe keinen Einfluss auf die Emissionen, heißt es in der Erläuterung des Vorhabens, das dem Gemeinderat vorliegt.

Gleichzeitig dienten die Glasabfälle als Ersatzrohstoff für Ton und sollen in einer Menge von maximal 0,7 Tonnen pro Stunde eingesetzt werden, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung.

Holcim hat der Gemeinde eine Gegenüberstellung der Emissionsmesswerte, einmal mit Glasverbrennung und einmal ohne Glasverbrennung zukommen lassen.

Die Messungen wurden vom Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) durchgeführt, einem Zusammenschluss der Zement herstellenden Unternehmen in Deutschland.

Emissionsmessungen

Aus den Messergebnissen geht hervor, dass sich die Werte von Kohlenmonoxid, Cadmium, Chrom, Cadmium und Thallium verringert, die Werte für Dioxine und Furane und Blei erhöht haben.

Alle gemessenen Werte liegen jedoch unter den Grenzwerten. Signifikant allerdings ist die Zunahme der Staubemissionen. Dies liege daran, dass die Messung mit Glaszugabe im März 2017 vor dem Austausch der Schlauchfilter erfolgt sei, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Die Anlieferung der Glasabfälle soll per Lastwagen erfolgen. Der Zementproduzent geht von etwa einer Lieferung pro Tag aus. Die Glasabfälle stammen aus einer Aufbereitungsanlage für Altglas in Bad Wurzach.

Hier falle Glasabfall mit einer Stärke von maximal drei Millimetern an, die für die Herstellung von Glas nicht geeignet ist und bisher deponiert wird, steht in der Sitzungsunterlage.

Die Gemeinde will ein Einvernehmen nur dann erteilen, wenn sichergestellt ist, dass dadurch die Emissionen nicht zunehmen. „Dies soll als Bedingung für die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens aufgenommen werden.“