Hohe Inzidenz im Zollernalbkreis: Gesundheitsminister will Analyse – und verspricht Impfstoff

Von Michael Würz

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium und der Zollernalbkreis haben sich angesichts des nach wie vor diffusen Infektionsgeschehens im Kreis auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Dazu gehört auch ein Impf-Modellprojekt in produzierenden Betrieben. Das teilte Gesundheitsminister Manne Lucha am Freitag mit.

Hohe Inzidenz im Zollernalbkreis: Gesundheitsminister will Analyse – und verspricht Impfstoff

Mehr Impfstoff für die Zollernalb: Das Gesundheitsministerium startet ein Modellprojekt in produzierenden Betrieben.

Konkret bedeute dies: Für ein Modellprojekt Impfen für Mitarbeitende in produzierenden Betrieben werde das Land kurzfristig 2400 Impfdosen zur Verfügung stellen. Damit sollen in verschiedenen Betrieben diejenigen Belegschaften geimpft werden, „die vom bisherigen Angebot offensichtlich nur schwer erreicht wurden“, wie es in der Pressemitteilung des Ministeriums heißt. Der genaue Ablauf werde derzeit zwischen Ministerium und Landkreis ausgearbeitet. „Aller Voraussicht nach Ende nächster Woche soll die Aktion starten“, heißt es aus dem Ministerium.

Land will Situation im Zollernalbkreis genau analysieren

„Es ist wichtig, dass wir genau analysieren, warum die Zahlen so hoch sind“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Freitag in Stuttgart. „Mit unserer Impfaktion wollen wir helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen.“ Lucha betont: Man müsse jedoch auch gemeinsam erörtern, wo eventuell noch weiterer Handlungsbedarf besteht.

Landesgesundheitsamt unterstützt den Zollernalbkreis

Mögliche Maßnahmen könnten unter anderem eine weitere Ausdehnung der Testinfrastruktur, konsequente Arbeitgebertestungen, Aufrufe zu mehr Bürgertestungen sowie eine verstärkte Kontrolle der Corona-Regelungen sein, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. „Hier zeigt unsere Erfahrung mit anderen Kreisen, dass sich eine gründliche Analyse auch gemeinsam mit den Expertinnen und Experten des Landesgesundheitsamtes lohnt, um noch weitere Erfahrungswerte für die Zukunft zu gewinnen“, so Lucha. Deshalb stelle das Landesgesundheitsamt dem Zollernalbkreis Verstärkung zur Verfügung.

Impfangebot in Firmen

„Ein Schlüsselelement zur Eindämmung der Pandemie ist neben den geltenden Kontaktbeschränkungen das Impfen“, sagte Landrat Günther-Martin Pauli. „Wir sind dankbar, dass wir mit dem Modellprojekt die Möglichkeit haben, gezielt Mitarbeitenden in produzierenden Firmen, in welchen Corona-Infektionen zu befürchten sind, ein Impfangebot zu machen.“

Weiteres Testangebot ab Pfingsten in Meßstetten

Als dringend notwendige Maßnahme sehen der Amtschef des Sozialministeriums Professor Uwe Lahl und Landrat Günther-Martin Pauli die Bereitschaft der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, wieder an Wochenenden und Feiertagen symptomatische Patienten zu testen und zu behandeln. Dieses Angebot gilt ab dem kommenden Pfingstwochenende auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten (wir berichteten).