Zollernalbkreis

Hohe Inzidenz auf der Zollernalb: Wie kommt es zu den vielen Corona-Fällen?

10.05.2021

von Pressemitteilung Landratsamt

Hohe Inzidenz auf der Zollernalb: Wie kommt es zu den vielen Corona-Fällen?

© H_Ko - stock.adobe.com

Coronaprobe im Labor.

Nirgends in Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz höher als im Zollernalbkreis. Auch bundesweit zählt der Kreis zu denjenigen mit den derzeit meisten Corona-Fällen. Während die Kurve der „dritten Welle“ landes- und bundesweit sinkt, verzeichnete der Zollernalbkreis zuletzt gar mitunter Anstiege in der Inzidenz. Woran liegt‘s?

Das Landratsamt versucht in einer Pressemitteilung, die derzeitige Inzidenz des Zollernalbkreises (Stand Montagabend: 252,4) zu erklären. Die Behörde schreibt:

„Die Sieben-Tage-Inzidenz im Zollernalbkreis war zu Beginn der sogenannten dritten Welle deutlich unter dem Bundes- und Landesschnitt. Anschließend nahmen die Infektionen im Kreis wie überall zu und sind bis heute – entgegen des Bundestrends – hoch.“ Gesundheitsdezernentin Dr. Gabriele Wagner sagt: „Wir analysieren engmaschig das Geschehen. Dieses ist weiterhin über den ganzen Kreis verteilt. In nahezu jeder Stadt und Gemeinde gibt es Corona-Fälle.“ Nach wie vor läge eine Vielzahl der Infektionen im privaten Bereich, so Wagner.

Ausbrüche in Betrieben

Zudem seien in mehreren kleineren sowie größeren Betrieben im Kreis Corona-Infektionen aufgetreten – meistens handele es sich dabei um vier bis fünf Fälle, in Einzelfällen aber auch bis zu 40. „Zur Eindämmung der Pandemie und um Infektionsketten frühzeitig zu erkennen sowie zu brechen, sind Schnell- und Selbsttests ein wichtiger Baustein“, erklärt Wagner. Unternehmen müssen diese verpflichtend jedem Mitarbeiter zur Verfügung stellen. „Damit allein ist es jedoch nicht getan“, sagt Wagner. „Das A und O ist, dass die Mitarbeiter diese auch zweimal die Woche durchführen.“

Zollernalbkreis eine Woche hinter der Bundesentwicklung

Weiterhin am stärksten betroffen sei im Zollernalbkreis die Gruppe der Jugendlichen bis jungen Erwachsenen unter 30 Jahren. Sie machen laut Landratsamt derzeit knapp ein Drittel der Infektionen aus. In der Altersgruppe über 70 Jahren gebe es wiederum kaum noch neue Fälle.

Hohe Inzidenz auf der Zollernalb: Wie kommt es zu den vielen Corona-Fällen?

© Michael Würz

Gesundheitsdezernentin Dr. Gabriele Wagner.

„Hier kommt die Corona-Schutzimpfung zum Tragen“, schreibt das Landratsamt in seiner Pressemitteilung. Weit über 80 Prozent der Infektionen gingen auf Mutationen zurück (davon 90% auf die britische), die deutlich ansteckender sind. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir aktuell eine Woche hinter der Bundesentwicklung liegen“, so Wagner.

Geben die Bürger ihre Kontakte ehrlich an?

Die Kontaktverfolgung könne derzeit vom Gesundheitsamt tagesaktuell gewährleistet werden – außer an Samstagen bei sehr hohem Fallaufkommen. „Hier kann dies erst am Sonntag komplett abgearbeitet werden“, betont das Landratsamt. Grundsätzlich finde die Kontaktaufnahme innerhalb von 24 Stunden statt. „Wir können jedoch nur die Kontakte nachverfolgen, die angegeben werden und setzen hier auf die ehrlichen Angaben der Bürger. Diese werden nicht auf Einhaltung der Kontaktbeschränkung überprüft“, erklärt Wagner. Oftmals sei weiterhin unklar, wo sich die Personen angesteckt haben.

Landrat Pauli: „Bürger haben es selber in der Hand“

Dreh- und Angelpunkt der Pandemiebekämpfung blieben die aktuell gültigen Kontaktbeschränkungen. „Die Bürgerinnen und Bürger haben es somit selber in der Hand“, betont Landrat Günther-Martin Pauli. „Unser Appell: Halten Sie sich an die geltenden Regeln, denn wir alle wollen wieder so schnell wie möglich gesunde Normalität in unserem Alltag erleben“.

Diesen Artikel teilen: