Höhere Kosten für die Schlichemtalgemeinden: Verband steigt in Verhandlungen ein

Auf einen späteren Termin verschoben hat der Gemeinderat Dormettingen die Unterzeichnung eines neuen öffentlich-rechtlichen Rahmenvertrags mit der kommunalen IT-Dienstleisterin Komm.ONE.

Höhere Kosten für die Schlichemtalgemeinden: Verband steigt in Verhandlungen ein

Die Kosten für IT-Dienstleistungen steigen nicht nur in Dormettingen an.

Da auf die Gemeinde steigende Kosten zukommen – und sie damit nicht alleine im Oberen Schlichemtal ist – geht der Gemeindeverwaltungsverband in Verhandlungen.

Wie Bürgermeister Anton Müller in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausführte, nutzt das Rathaus Spezialsoftware, beispielsweise für die Verwaltung von Wasser- und Abwassernutzen und um Rechnungen zu erstellen. Auch das Einwohnermeldeportal laufe über den kommunalen IT-Dienstleister.

Drei kommunale Rechenzentren

Entstanden ist die Komm.ONE, eine vom Land und Kommunen gemeinsam getragene Anstalt des öffentlichen Rechts, aus dem Zusammenschluss der drei kommunalen Rechenzentren in Stuttgart, Karlsruhe und Reutlingen/Ulm, wobei jedes eine eigene Produkt- und Tarifstruktur aufwies. Diese wird nun angepasst, wie Stephan Reuß, Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal, auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIERS erklärt. Und weiter: „Bei den Tarifen des Rechenzentrums Reutlingen/Ulm wurde noch eine solidarische Komponente berücksichtigt, die großen und leistungsfähigen Kommunen unterstützten hierbei die kleineren Mitgliedsgemeinden. Dieser Solidaritätsgedanke spielt nun leider keine Rolle mehr, weshalb kleinere und weniger leistungsfähige Gemeinden stärker belastet werden.“

60 Prozent oder 11.932 Euro sollte Dormettingen laut dem zur Unterzeichnung zugesandten Vertrag mehr zahlen. Das entspricht jährlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 32.000 Euro. Auf die Gemeinden im Oberen Schlichemtal kämen laut Müller Steigerungen zwischen fünf und 140 Prozent zu.

Angepasste Berechnungen

Inzwischen liegen angepasste Berechnungen vor, wie Reuß mitteilt. Vor der Fusion bestehende Guthaben wurden verrechnet. Er geht davon aus, „dass die ursprünglichen Kostensteigerungen in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht zum Tragen kommen.“

Laut Reuß werden die Verbandsgemeinden ein „sehr ausführliches Produktportfolio“ bei Komm.ONE anfordern, um mögliche Einsparpotentiale zu identifizieren. Unterstützung von der Verbandsgeschäftsstelle erhalten sie in Bereichen, die den Verband tangieren, etwa der Finanzverwaltung.