Rosenfeld

Hitzekollapse, Wespenstiche, Stürze: DRK ist nach dem Rosenfelder Umzug stark gefordert

26.07.2022

Von Rosalinde Conzelmann

Hitzekollapse, Wespenstiche, Stürze: DRK ist nach dem Rosenfelder Umzug stark gefordert

© Privat

Nach dem Kinderfest-Umzug gab es einen größeren DRK-Einsatz in Rosenfeld.

Das Rosenfelder Kinderfest wurde, wie wir jetzt erst erfahren haben, von einem größeren DRK-Einsatz überschattet. Nach dem Umzug wurde das DRK angefordert, weil einige der Schüler in der Hitze kollabierten. Laut Auskunft eines DRK-Sprechers wurden bis zum späten Nachmittag 30 Patienten versorgt; drei mussten in die Klinik eingeliefert werden. Jetzt wird Kritik an der Stadt laut, dass sie die Situation falsch eingeschätzt und zu wenig unternommen hat.

Was ist passiert? Wie der Redaktion ein Sprecher des DRK, der vor Ort war, mitteilt, wurden die ersten Einsatzkräfte gegen 15 Uhr alarmiert, weil einige der Schülerinnen und Schüler wegen Kreislaufbeschwerden in der sengenden Hitze kollabiert waren. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Rosenfelder DRK mit 4 Einsatzkräften vor Ort. Der Umzug war schon aufgelöst.

DRK fordert Verstärkung an

Die Rotkreuzler forderten Verstärkung an und die SEG Erstversorgung Balingen, der ehrenamtliche Rettungswagen Geislingen sowie 4 weitere Rettungsdienste kümmerten sich um die kleinen Patienten. Insgesamt waren 30 Rotkreuzler unter der Leitung von Sebastian Heller und Reiner Knoll im Einsatz, um im Laufe des Nachmittags rund 30 Patienten, zum Großteil Schülerinnen und Schüler, aber auch Besucherinnen und Besucher, zu behandeln. Den erschöpften und dehydrierten Patienten wurde zu trinken gegeben, es wurden Infusionen gelegt und Medikamente verabreicht.

Die Hälfte Hitzeeinsätze

Nach Einschätzung des erfahrenen DRK-Helfers war rund die Hälfte der Behandlungen der Hitze geschuldet, der Rest waren beispielsweise angeschwollene Gliedmaßen, Wespenstiche, Stürze und Krampfanfälle. „Vorfälle, die überall passieren können“, so der DRK-ler. 3 Patienten wurden in die Klinik gebracht, darunter eine Patientin, die auf einen Bienenstich allergisch reagiert hatte. Generell hätten sich aufgrund der Hitze in den vergangenen Wochen die Einsatzzahlen stark erhöht.

Es gab organisatorische Probleme

Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller bedauert die Vorfälle und räumt ein, dass es am Ende des Umzugs zu Missverständnissen gekommen ist, die dazu geführt hätten, dass die anderen Umzugsteilnehmer warten mussten. „Es war ausgemacht, dass sich die einzelnen Gruppen nur kurz auf der Bühne fürs Foto aufstellen und dann gleich Platz machen für die nächste Gruppe, das hat zu Beginn nicht funktioniert, weil einige Darbietungen oder Aufführungen machten“, berichtet er.

Hätte man es anders machen sollen?

„Wir haben es aber schnell abgestellt.“ Dass die Stadt, wie einzelne Stimmen laut wurden, bei der Getränkevergabe zu unflexibel reagiert habe, weist er zurück. Mitglieder der Stadtkapelle und des Sportvereins seien mit dem Getränkewagen durch die Reihen gegangen, um die Kinder zu versorgen. Allerdings wurden die Getränke nicht kostenlos verteilt, sondern dafür die verteilten Gutscheine verlangt, bestätigt Miller. „Im Nachhinein kann man natürlich diskutieren, dass man hätte anders reagieren müssen“, räumt der Rathauschef ein. Dieses Jahr gab es neben den Gutscheinen für ein Getränk und eine Rote Wurst auch ein Eismärkle.

Das heiße Wetter sei im Rathaus im Vorfeld thematisiert und auch Rücksprache mit den Kita-Leiterinnen gehalten worden. Jede Gruppe führte selbst einen Getränkewagen mit. Mit den Schulen habe man nicht gesprochen. Zudem habe man die Umzugsstrecke sehr kurz gehalten, damit es keine Wartezeiten gibt.

Der Vorfall wird reflektiert

Miller nimmt sich den Vorfall zu Herzen und kündigt an, dass es nach den Sommerferien ein Gespräch mit den Lehrern geben wird: „Natürlich werden wir es reflektieren und offen darüber diskutieren.“ Zudem werde die Stadt auch darüber nachdenken, ob der Termin für das Heimat- und Kinderfest nicht generell in hitzeärmere Monate verschoben wird. „Denn wir müssen damit rechnen, dass diese Wetterextreme so bleiben.“

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