Zollernalbkreis

Hilfe auf Knopfdruck: Notrufnummer „112“ feiert am 11. Februar den 30. Geburtstag

10.02.2021

von Pressemitteilung

Hilfe auf Knopfdruck: Notrufnummer „112“ feiert am 11. Februar den 30. Geburtstag

© Lea Irion

Einblick in die Leitstelle: Alwin Koch, Leiter der Rettungsleitstelle in Balingen, im September 2020 (Archivfoto).

Am Anfang einer schnellen Rettung von Menschen steht die sofortige Alarmierung. Dies gelingt, wenn die Notrufnummer „112“ in der Bevölkerung bekannt ist. Darauf weisen das Rote Kreuz und das Landratsamt Zollernalbkreis anlässlich des europäischen Tags des Notrufs am 11. Februar hin. Bei der Alarmierung des Rettungsdienstes und der Feuerwehr sowie danach kann ein richtiges Verhalten Leben retten.

Die europäische Notrufnummer „112“ feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. Am 29. Juli 1991 beschloss der EU-Ministerrat auf Vorschlag der Europäischen Kommission ihre Einführung. Seitdem gilt in der Europäischen Union und in vielen anderen Ländern die „112“ als einheitliche Notrufnummer. Seit 2009 ist der 11. Februar eines jeden Jahres europaweit der Tag des Notrufs.

„Das Rote Kreuz hat das Ziel, so schnell wie nur möglich zu helfen“, so der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Zollernalb, Heiko Lebherz. Nur wenn die Notrufnummer 112 überall bekannt ist, kann die Leitstelle die richtigen Fragen stellen und gegebenenfalls die Ersthelfer vor Ort bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen anleiten und begleiten. Die Leitstelle kann die Nummer der anrufenden Person erkennen und bei Bedarf zurückrufen.

80.000 Hilferufe in Balingen in 2020

Damit die Retter schnell zum Einsatzort kommen können, sollte jeder Autofahrer die Regel der Rettungsgasse kennen: Fahrzeuge auf der linken Spur nach links ausweichen, Fahrzeuge auf allen anderen Spuren nach rechts – dann kommen die Rettungsfahrzeuge schnell voran.

Über die Nummer „112“ können in allen EU-Staaten Notrufe kostenlos sowohl von Festnetzanschlüssen als auch von Mobiltelefonen (mit SIM-Card) abgesetzt werden. In weiteren Ländern wird die „112“ auf eine nationale Notrufnummer weitergeleitet. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist. In diesem Fall wird der Notruf automatisch über ein fremdes verfügbares Mobilfunknetz abgesetzt.

Einsatzzahlen des Rettungsdienstes gestiegen

Rund 80.000 Hilfeersuchen erreichten die Integrierte Leitstelle in Balingen im vergangenen Jahr, über 180.000 Anrufe gingen ein. Eine Minute und 33 Sekunden dauert im Durchschnitt ein Telefonat über den Notruf 112. Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes sind im letzten Jahr abermals gestiegen.

Die Freiwilligen Feuerwehren im Zollernalbkreis wurden im Jahr 2020 zu 339 Bränden alarmiert. 19 dieser Einsätze waren Großbrände. Bei den anderen Einsätzen konnte oftmals durch einen rechtzeitigen Notruf und das fachkundige Einschreiten der Feuerwehr eine Brandausbreitung verhindert werden.

Erfolge für die Lebensretter

Bei Bränden konnte die Feuerwehr 44 Menschen aus Lebensgefahr retten. Darüber hinaus wurden 871 Einsätze zur technischen Hilfe bei Unglücksfällen, wie beispielsweise Verkehrsunfällen, durchgeführt. Dabei konnten 160 Menschenleben und 26 Tiere gerettet werden. In 16 Fällen kam für Unfallopfer im Zollernalbkreis jedoch jede Hilfe zu spät.

„Das alles erfolgt ehrenamtlich und hoch professionell! Die Einsatzbereitschaft und der hohe Ausbildungsstand zeichnen unsere Freiwilligen Feuerwehren im Zollernalbkreis aus“, so Kreisbrandmeister Stefan Hermann.

Die Zahl der Feuerwehrangehörigen ist zum Jahreswechsel mit 2564 Angehörigen leicht gestiegen. Bei der Jugendfeuerwehr ist ein leichter Rückgang auf 651 Jugendliche zu verzeichnen. „Trotz des eingeschränkten Dienstes durch die Corona-Pandemie scheint die Motivation der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen weiterhin sehr hoch zu sein“, so Hermann weiter.

Einsatzfähigkeit sichergestellt

Bei einzelnen Einsätzen kamen Einsatzkräfte der Feuerwehr in Kontakt mit Corona-Infizierten. Dies konnte jedoch in allen Fällen rechtzeitig erkannt und eine Infektion durch entsprechende Schutzausrüstung vermieden werden.

Trotz vereinzelter Quarantänefälle, die in der Regel auf Kontakte außerhalb des Feuerwehrdienstes zurückzuführen waren, war die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren im Zollernalbkreis nie eingeschränkt. Durch ihre Dienstplanungen haben die Feuerwehren sichergestellt, dass nie alle Feuerwehrangehörigen in einer Abteilung gleichzeitig in Kontakt treten.

Leitstelle vergibt keine Impftermine

Die Integrierte Leitstelle (ILS) in Balingen ist das Herz der Sicherheit im Zollernalbkreis. Um Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst zu koordinieren, werden neben den Notrufen jährlich über 180.000 Telefonate geführt. Hinzu kommen Funksprüche und Kommunikation mittels Satellitentelefon, Fax und Email. Betrieben wird die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Zollernalb in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Zollernalbkreis.

Seit dem vergangenen Jahr werden Smartphones beim Wählen der 112 automatisch geortet. Durch einen Zugriff auf die Handykamera können sich die Leitstellendisponenten ein erstes Bild von der Einsatzstelle machen.

Infos zur Terminvergabe

Bei der ILS wird zudem der kassenärztliche Bereitschaftsdienst koordiniert. Diesen erreichen die Bürger über die Nummer 116 117. Unter derselben Nummer werden Termine für Corona-Schutzimpfungen vergeben. Bei einem Anruf wird zunächst über Tastenfunktion erfragt, um welches Anliegen es sich handelt.

Wählt man die Taste 1, so kommt man für einen Impftermin in ein landesweites Callcenter. Wählt man die 2 wird man mit einem Disponenten der Leitstelle verbunden um einen Termin beim Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst zu bekommen. Die Leitstelle kann keine Termine für die Corona-Impfung vereinbaren, dies geht nur über das landesweite Callcenter.

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