Zollernalbkreis

Helligkeit des Himmels messen: Antonio Schmusch und Moritz Wolf gewinnen Umweltwettbewerb

20.09.2020

Von Pascal Tonnemacher

Helligkeit des Himmels messen: Antonio Schmusch und Moritz Wolf gewinnen Umweltwettbewerb

© Till Credner

Antonio Schmusch (rechts) und Moritz Wolf mit ihrer Arbeit bei „Jugend forscht“ im Februar. Coronabedingt fand der Bundesumweltwettbewerb rein digital statt.

Antonio Schmusch und Moritz Wolf (beide 19) haben beim Bundesumweltwettbewerb des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik einen ersten Preis gewonnen. Die beiden Schüler aus dem Zollernalbkreis haben an Kamerastationen regelmäßig die Himmelshelligkeit überwacht. Die Eindämmung von Lichtverschmutzung ist erst seit Kurzem Teil eines Gesetzes zum Schutz der Biodiversität im Land.

Insekten schützen: Das ist ein großes Ziel des Gesetzes zum Schutz der Biodiversität, das seit Kurzem in Baden-Württemberg gilt. Neu dabei: Regelungen zur Eindämmung von Lichtverschmutzung.

Diesem Thema haben sich die beiden Schüler Moritz Wolf aus Geislingen und Antonio Schmusch aus Dotternhausen gewidmet. Mit ihrer Arbeit „Aufbau von Kamerastationen zur Überwachung der Himmelshelligkeit“ haben sie sich nun gegen 347 andere Projekte durchgesetzt und einen Hauptpreis in Höhe von 1500 Euro beim Bundesumweltwettbewerb des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik gewonnen.

System wertet Helligkeit des Himmels aus

Das entwickelte Kamerasystem AllSkyView nimmt automatisiert Weitwinkelaufnahmen des gesamten Himmels bei Tag und Nacht auf und wertet die Daten auf die Himmelshelligkeit aus, informiert Till Credner. Der Physiklehrer vom Progymnasium in Rosenfeld hat die beiden bei der Arbeit betreut. Bei Nacht werde damit das Ausmaß der sogenannten Lichtverschmutzung gemessen, zum Beispiel im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Spezielle Beleuchtung würde helfen

Ihre Erkenntnisse: Der Nachthimmel über dem abgelegenen Schachen bei Buttenhausen ist mindestens um 10 Prozent aufgehellt, bei Bewölkung sogar um 130 Prozent

. Dies werde unter anderem verursacht durch die Lichtglocken der weiter entfernten Städte Reutlingen, Stuttgart, Ulm und Münsingen. Voll abgeschirmte, warmweiße und maßvolle Beleuchtung würde hier deutliche Abhilfe schaffen, resümieren die Beteiligten.

Die neuen Kamerastationen sollen auch langfristig die Himmelshelligkeit registrieren und damit messen, ob das neue Gesetz Wirkung zeigt.

Umweltproblem nachhaltig angepackt

Mit dem Preis werden junge Erwachsene aus ganz Deutschland ausgezeichnet, die mit ihren Projekten Ursachen von Umweltproblemen auf den Grund gehen und diesen Problemen mit Kreativität und Engagement gemäß dem Wettbewerbsmotto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ entgegentreten.

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