Helfer und Köche am Anschlag: Fastenessen des Schömberger Missionskreises schlägt Rekorde

Von Renate Deregowski

11 Uhr am Sonntag: auf Schömbergs Straßen ist es ruhig, was man in den Küchen des Gasthofs Plettenberg und des Restaurants Sonne nicht behaupten kann. Dort klappern die Töpfe und Pfannen, die Teams sind im Dauereinsatz für eine Großaktion: das Fastenessen des Missionskreises Schömberg. Dieses Jahr wird es erstmals als Lieferservice angeboten. Der Run ist unglaublich, Helfer und Köche können ihr Glück kaum fassen: 330 Portionen werden ausgegeben.

Helfer und Köche am Anschlag: Fastenessen des Schömberger Missionskreises schlägt Rekorde

In den Küchen ging es hoch her: Sonne-Chef Thomas Schmidberger portioniert mit zwei seiner Angestellten die ersten Fastenessen.

Die Mitglieder des Missionskreises hatten diese Option coronabedingt ins Leben gerufen. Damit sollten gleichermaßen zumindest zwei Gastrobetrieben im Ort unterstützt werden – und das hat geklappt.

Viel mehr Essen als sonst

Nach der Ankündigung vor rund zwei Wochen begannen die Mitglieder des Missionskreises damit, Bestellung entgegen zu nehmen. Die Frist sollte eigentlich vergangenen Freitag um 18.30 Uhr enden. „Wir mussten den Leuten aber schon gegen Mittag absagen“, erzählte Roland Schwenk.

In diesem Zeitraum waren so viele Bestellungen zusammen gekommen, dass die Wirtschaften an ihre Grenzen gestoßen sind. In der Stauseehalle, wo das Fastenessen normalerweise stattfindet, wurden bisher rund 150 bis 200 Portionen ausgegeben. Jetzt, mit dem Lieferservice, hat sich die Zahl verdoppelt: 330 Fastenessen wurden geordert, dazu 50 Essen à la Carte.

Bestellungen bis nach Neukirch

Damit stand der Missionskreis vor der logistischen Herausforderung, die Schwenk vor zwei Wochen angesprochen hatte. Die Bestellungen kamen schwerpunktmäßig aus Schömberg und Schörzingen, aber auch aus Dotternhausen, Dormettingen, Ratshausen, Hausen am Tann, Weilen unter den Rinnen, Roßwangen und Neukirch.

Allein schon 25 Fahrer im Einsatz

Also setzten sich am Samstag Manfred Heinzler, Frank Effinger, Roland Schwenk und Jürgen Riedlinger zusammen, um die Logistik auf die Beine zu stellen. Im Einsatz waren am Sonntag 25 Fahrer – viele, die auch beim Missionschor mitsingen, Freunde, Bekannte und Familienmitglieder.

Sie erhielten neben Kisten mit den Essensboxen eine Liste mit jenen Stationen, wo sie diese abliefern mussten. Das Quartett hatte die Touren so geplant, dass nur wenige Stationen abzuarbeiten waren, so wurde sicher gestellt, dass die Mahlzeiten warm blieben.

Herzlich hätten die Leute sie begrüßt, erzählte Michaela Ströbel von ihren beiden Touren. Ihr Mann singt im Missionschor mit und gab am Sonntag den Fahrer, während sie als „Klingler“ im Einsatz war und die Essen an die Haustür brachte. Wegen Corona würde man viele nicht mehr auf der Straße treffen, deswegen sei es um so schöner, „wenn man a bißle Freud ins Haus bringen kann“. Sollte die Aktion wiederholt werden, wäre sie sicher wieder mit von der Partie.

Die Helfer haben sich vorher testen lassen

Ob nun beim Liefern, Zubereiten oder Portionieren: alle Beteiligten trugen Masken und hielten Abstand. „Wir haben uns alle gestern auf Corona testen lassen“, sagte Schwenk zu den getroffenen Vorkehrungen, „damit alles save ist“.

Mit dem Fastenessen unterstützt der Missionskreis in diesem Jahr das mobile Krankenhaus in Litembo, Tansania. Am Telefon und per E-Mail hatten viele im Vorfelde ihren Zuspruch zur Aktion geäußert, freute er sich. Gut gelaunt zogen die Mitglieder des Missionskreises am Sonntagnachmittag ein zufriedenes Fazit über das Fastenessen in Lieferform. Schwenk: „Wir sind froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Es war ein riesiger Erfolg.“