Bisingen

Heimatgeschichte: Einige Bisinger kämpfen für den Erhalt des Kesselhauses auf dem Maute-Areal

19.02.2020

von Stephanie Apelt

Heimatgeschichte: Einige Bisinger kämpfen für den Erhalt des Kesselhauses auf dem Maute-Areal

© Stephanie Apelt

Oliver Buchstor (stehend) und Steffen Scherer (links von ihm) sind die Initiatoren und Sprecher der Bürgerinitiative.

Der Abrissbeschluss für das Kesselhaus ist vorerst hinfällig. Bürgerinitiative meldet sich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung mit vielen Fragen zu Wort.

Knapp 30 Bisinger fanden sich zur Bürgerfragestunde im Bisinger Gemeinderat ein. Die meisten von ihnen hatten den Anstecker der Bürgerinitiative an der Jacke: „Heimat ist Herzenssache“. Die Initiatoren Oliver Buchstor und Steffen Scherer hatten die Fragen – denn für eine Diskussion ist die Bürgerfragestunde nun mal nicht vorgesehen – wohlformuliert vorbereitet. Der Gemeinderat hatte im Vorfeld zugestimmt, die „Fragestunde“ zu dehnen, statt der in der Regel maximal 15 Minuten, kamen die Mitstreiter der Bürgerinitiative gut 45 Minuten zu Wort.

Konzept muss 2020 stehen

Frage: Wie sieht es aus? Gibt es ein konkretes Konzept und gibt es eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für das komplette Areal? Antwort: „Das Konzept“, so Bürgermeister Roman Waizenegger, „muss 2020 stehen.“ Noch einmal erläuterte er den Zeitstrang: vom Kauf des Maute-Areals bis zum jetzigen Zeitpunkt. Was der Abbruch kostet, weiß die Gemeinde genauer: Nämlich drei Millionen Euro. Der Kaufpreis lag bei 950.000 Euro. Zuschüsse von Landesseite gibt es bislang 1,1 Millionen Euro, weitere 1,2 Millionen Euro sind beantragt. Für Waizenegger ist klar: Am Ende soll „etwas G’scheit’s, Realisierbares, Finanzierbares und Nachhaltiges“ herauskommen.

Abriss-Beschluss ist hinfällig

Frage: Welche Planungssicherheit gebe es für einen Investor, der sich des Kesselhauses annehmen würde? Antwort: Strategie des Gemeinderates war es zu sehen, wie der Zustand der Gebäudeteile ist. Dann zu entscheiden, was damit zu tun ist. Im Januar stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für den Abriss; auch wenn dieser Beschluss hinfällig ist (es hätte, da der Punkt nur zur Kenntnisnahme war, nicht darüber abgestimmt werden dürfen).

Gaststätte ins Kesselhaus?

Frage: Was ist, wenn eine Nutzungsänderung für das Kesselhaus (zum Beispiel eine Gaststätte) gar keine grundsätzliche Ertüchtigung der konstruktiven Bauteile nach sich ziehen müsste, damit die vom zuständigen Ingenieurbüro genannten 400.000 Euro gar nicht anfielen? Hätte der Gemeinderat dann anders abgestimmt? Antwort: Dem Hinweis werde natürlich noch einmal nachgegangen.

Kamin teilweise stehen lassen

Frage: Wieso muss der Kamin eigentlich ganz abgebrochen werden, wenn ein Teilabbruch doch 50.000 Euro günstiger wäre? Antwort: Der Gemeinderat hat es so beschlossen. Und natürlich: Ließe sich die Entscheidung über den Abbruch verschieben, bis ein – aus Sicht der Bürgerinitiative – vernünftiges städtebauliches Konzept vorliegt? Auch das, erklärte der Bürgermeister, entscheide der Gemeinderat.

Diesen Artikel teilen: