Albstadt

Heiko Peter Melle wurde zum neuen Lautlinger Ortsvorsteher gewählt

17.07.2019

Von Holger Much

Heiko Peter Melle wurde zum neuen Lautlinger Ortsvorsteher gewählt

© Holger Much

Lautlingen hat ein neues Führungstrio: Heiko Peter Melle (Mitte) mit dem ersten Stellvertreter Holger Mayer (links) und Frank Otterbach (rechts), sowie dem Lautlinger Ortschaftsrat und Oberbürgermeister Klaus Konzelmann (ganz rechts).

Das neue Führungstrio an der Spitze des Lautlinger Ortschaftsrates besteht aus Heiko Peter Melle als Ortsvorsteher sowie Holger Mayer (erster Stellvertreter) und Frank Otterbach (zweiter Stellvertreter). Günther Kirschbaum als kommissarischer Ortsvorsteher betonte, der neue Ortschaftsrat werde künftig geschlossen die Interessen Lautlingens vertreten. Man werde respektvoll miteinander umgehen.

Bereits zu Beginn der Sitzung war klar, dass sich etwas verändert hatte. Saßen vor einer Woche die Räte säuberlich getrennt an entgegengesetzten Plätzen, so war die Sitzordnung nun gemischt. Geschlossen, betonte der kommissarische Ortsvorsteher Günther Kirschbaum, werde der Ortschaftsrat künftig auftreten, gemeinsam die Aufgaben zum Wohle Lautlingens lösen und bürgernah für alle Probleme und Ideen ein offenes Ohr haben und respektvoll miteinander umgehen.

Aussprache in dreistündiger Sitzung

Dies habe man am Montag in einer durchaus anstrengenden dreistündigen Sitzung mit nur fünf Minuten Pause erarbeitet. Gemeinsam habe man besprochen, was war und wie man künftig damit umgehen wolle.

Gemeinsam stellte der Ortschaftsrat Punkte auf

Zudem habe man sich auf folgende weitere Punkte geeinigt: „Der Ortschaftsrat sieht keine Notwendigkeit, das Thema Ortsumfahrung ohne verfahrenstechnischen Hintergrund aufzunehmen. Der potenziell gewählte Ortsvorsteher wird sich im Eigeninteresse aus Bürgerinitiativen herausnehmen. Das Gremium hat sich geeinigt, sachorientiert und respektvoll im gemeinsamen Dialog zusammenzuarbeiten. Die Pressearbeit des Ortsvorstehers und des Ortschaftsrates findet grundsätzlich nur in Absprache mit dem Gremium statt.“

Sieben Ja-Stimmen für Melle

Bei der folgenden geheimen Wahl wurde der nach wie vor einzige Kandidat Heiko Peter Melle mit sieben Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung von zehn Stimmberechtigten gewählt. Erster Stellvertreter wurde Holger Mayer mit neun Ja-Stimmen und einer Enthaltung, zweiter Stellvertreter Frank Otterbach mit ebenfalls neun Ja-Stimmen und einer Enthaltung.

Mäßigung und Respekt vor dem Ehrenamt

Bernd Stauß betonte in einer kurzen Rede, dass es auch für die Gruppe „Lautlingen - fit für die Zukunft“ keine zufriedenstellende Situation gewesen sei, keinen Kandidaten präsentieren zu können. Dennoch müsse man die persönlichen Gründe jedes einzelnen, nicht zu kandidieren, respektieren. Hier hätte man sich, so Stauß, von manchem Leserbriefschreiber mehr Mäßigung und Respekt vor dem Ehrenamt gewünscht, die Teile des Gremiums als „Schweiger“ tituliert hätte, ohne allerdings selbst anzutreten.

Melle und Konzelmann haben kein Problem miteinander

Oberbürgermeister Konzelmann erwähnte, er habe sich am Montag mit Heiko Peter Melle getroffen. Manche Äußerungen Melles, so der OB, hätten ihn zwar geärgert, und Melle sage selbst, dass er teilweise eine spitze Feder führe. Dennoch seien beide übereingekommen, dass sie kein Problem miteinander hätten.

Ein Weg für Lautlingens Bürger

Er freute sich, dass der Ortschaftsrat nun „für Lautlingen, für die Bürger“ einen Weg gefunden habe und betonte auch für seine Bürgermeisterkollegen, bei Sorgen und Problemen stets ein offenes Ohr zu haben: „An uns fehlt es nicht“.

Günther Kirschbaum beendete seine kurze Amtzszeit

Günther Kirschbaum beendete nicht nur die Sitzung, sondern auch seine 15-tägige Zeit als kommissarischer Ortsvorsteher. Was er in der Zeit gelernt habe, so Kirschbaum, sei, dass die Amtsräume im Ortsamt wirklich schön seien und dass die Sekretärin Melanie Hetz eine ganz hervorragende Hilfe sei.

Heiko Peter Melle wurde zum neuen Lautlinger Ortsvorsteher gewählt

© Holger Much

Der große Saal im Lautlinger Schloss war bis auf den letzten Platz besetzt. Günther Kirschbaum wünschte sich, dass das Zuschauerinteresse doch immer so groß sein möge.

In seiner Sitzung am kommenden Donnerstag wird der Gemeinderat über diesen Vorschlag des Ortschaftsrates abstimmen.

Ein kurzer Rückblick

Alle Ortsteile, die einen Ortsvorsteher haben, hatten den künftigen Amtsinhaber im ersten Anlauf ermittelt. In Lautlingen war der erste Anlauf zur Wahl gescheitert. Die bisherige Amtsinhaberin Juliane Gärtner, die vergangenes Wochenende feierlich in der Lautlinger Schlossscheuer verabschiedet worden war, trat nicht mehr zur Wahl an.

Zunächst keine Mehrheit

Von den beiden Wählerlisten „Lautlingen - fit für die Zukunft“ und „Zukunft für unser Dorf“ präsentierte am Wahlabend, Montag, 8. Juli, „Zukunft für unser Dorf“ einen Kandidaten, nämlich Heiko-Peter Melle. Der bekam mit fünf Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen aber nicht die erforderliche Mehrheit.

Daher musste, wie Hauptamtsleiter Josef Klaiber danach erläuterte, erneut gewählt werden, allerdings nicht vor Ablauf einer Woche. Günther Kirschbaum bekam als Ältester im Gremium die Aufgaben eines kommissarischen Ortsvorstehers übertragen.

Zehn Räte nahmen an der Sitzung teil

In dieser Funktion lud Kirschbaum nicht nur zum zweiten Wahlabend im Lautlinger Schloss ein, sondern auch zuvor zu einer nichtöffentlichen Sitzung, in der sich die zehn Räte trafen, um die Situation zu beraten. Marc Söhn konnte gesundheitsbedingt nicht teilnehmen.

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