„Hauptsache gewonnen“: TSG-Doppeltorschütze gibt sich gelassen

Von Matthias Zahner

Balingens Stürmer Felix Heim stellt nach dem 3:2-Sieg beim VfB Stuttgarter 2 die Mannschaft in den Mittelpunkt.

„Hauptsache gewonnen“: TSG-Doppeltorschütze gibt sich gelassen

Felix Heim erzielte in Stuttgart zwei der drei TSG-Tore im ersten Durchgang.

Da war einer mächtig motiviert. Felix Heim hatte am Samstag mit zwei Toren und einer Vorlage großen Anteil am 3:2-Erfolg über seinen Ex-Klub. Der 19-Jährige kam im Sommer vom VfB zum Balinger Regionalliga-Team.

Braun findet die richtigen Worte

Auf die richtigen Worte kommt es oftmals an. Das gilt in vielen Bereichen – auch in einer Fußballkabine. Der Matchplan eines Trainers ist das eine, seine Ansprache das andere. „Heute kannst Du dafür sorgen, dass der VfB drüber nachdenkt, ob er vielleicht einen Fehler gemacht hat“, sagte Martin Braun zu Felix Heim. Der Trainer hoffte auf einen Extra-Motivationsschub. Ob es nun Heims eigener Ansporn oder Brauns Sätze waren, die zu seinen Toren zum 1:0 und 3:0 sowie der Vorlage zu Simon Klostermanns 2:0 führten, ist spekulativ. Der Doppeltorschütze gibt sich jedenfalls trotz seiner guten Leistung relativ kühl. „Hauptsache gewonnen. Der Sieg bringt uns drei Punkte wie jeder andere auch“, sagt Heim, der den Teamgedanken in den Vordergrund stellt. „Da es eine Mannschaftssportart ist, kommt es für den Erfolg weniger auf den Einzelnen an, sondern auf die gesamte Mannschaft.“

In der vergangenen Saison lief Heim in der Vorrunde noch für die A-Junioren des SSV Reutlingen in der Oberliga auf, wechselte zur Rückrunde nach Cannstatt, um dort unter Trainer Nico Willig in der Bundesliga zu spielen. Die pandemiebedingte Pause sorgte jedoch dafür, „dass ich in der Rückrunde nicht mehr als sechs Einsätze für den VfB verbuchen konnte“, erzählt Heim. In der neuen Umgebung kam er anfangs zu Kurzeinsätzen, wird mit fortschreitendem Saisonverlauf aber immer besser. „Dass es etwas gedauert hat, bis ich bei der TSG öfter in der Startelf ran durfte, lag sicherlich auch daran, dass es nicht einfach ist, in eine funktionierende und erfolgreiche Mannschaft reinzukommen“, weiß Heim.

Der gebürtige Leonberger ist aber keiner, der schnell aufgibt. „Ich habe vom ersten Tag an bei der TSG im Training Vollgas gegeben.“ Deshalb entschied er sich dazu, nach Balingen zu ziehen, „um die Zeit sinnvoller tagsüber in Zusatztrainingseinheiten zu investieren.“ Das zahlt sich nun aus.

3:0 zur Halbzeit

„Meine Trainingsleistungen haben das Trainerteam sicherlich dazu bewegt, mich in der Startelf zu bringen.“ Heim weiß aber auch, dass es nicht damit getan ist, von Beginn an aufzulaufen. „Einmal auf dem Platz, muss man dann aber als Spieler das Vertrauen der Trainer mit guten Leistungen bestätigen. Ich denke, das habe ich unterm Strich getan.“ In Stuttgart gelang ihm das sogar eindrucksvoll. „Es war eine gute Teamleistung, wir haben sehr diszipliniert verteidigt und die Konter gut ausgespielt“, betont der Neu-Balinger. Das brachte der TSG bis zur Halbzeit eine 3:0-Führung ein. „Wir wussten, dass wir Chancen bekommen und diese dann nutzen müssen. Dass es dann so läuft, war natürlich perfekt“, sagt Heim.

VfB drückt

Nach der Pause wechselte Stuttgarts U 21-Trainer Frank Fahrenhorst offensiv. „Der VfB hat Druck gemacht und wir haben es verpasst, den Deckel draufzumachen“, erklärt Heim. Deshalb geriet sein Team in der Schlussphase nochmals in Bedrängnis. Auf das 1:3 folgten in der 90. Minute die Rote Karte für Kaan Akkaya und schließlich in der Nachspielzeit das 2:3.

Weiter geht es in Stadtallendorf

Doch am Ende reichte es für die Eyachstädter am Neckar zum siebten „Dreier“ in dieser Regionalliga-Saison. Mit nunmehr 25 Punkten reiht sich die TSG an achter Stelle ein und fährt am Samstag als Favorit zum Tabellenletzten TSV Eintracht Stadtallendorf. „Bei jedem Spiel muss man alles geben, egal wer der Gegner ist. Besonders in dieser ausgeglichenen Regionalliga“, blickt Heim voraus.