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Happy Birthday: Das Tailfinger Traditionsunternehmen Karl Conzelmann wird 100 Jahre alt

Von Pressemitteilung

Das Tailfinger Unternehmen Karl Conzelmann GmbH + Co KG mit seinen Marken „Nina von C.“ und „like it!“ begeht in diesem Monat sein 100-jähriges Bestehen. Die Feier wird aufgrund der Corona-Pandemie auf das 101. Jahr verschoben.

Die Führungsmannschaft des Tailfinger Traditionsunternehmens (v.l.): Ulrich Conzelmann, Geschäftsführerin Martina Bandte, Seniorchef Walter Conzelmann, Geschäftsführer Matthias Conzelmann und Geschäftsführerin Doris Biedermann.

Anlässlich des Jubiläums informiert die Firma in einer Pressemitteilung: „Mit 120 Beschäftigten, einer modernen Strickerei und CAD-gesteuerten Zuschneiderei ist das Unternehmen eines der letzten noch in Albstadt produzierenden Unternehmen der Branche. Viele der gestrickten Stoffe sind Conzelmann-Kreationen, die exklusiv eingesetzt werden. Das Unternehmen verarbeitet viel Bio-Baumwolle mit GOTS-Zertifikaten und hochfeine Modalqualitäten und handelt damit und auch aufgrund der räumlichen Nähe zu den hiesigen Ausrüstungsbetrieben sehr nachhaltig.

Nachhaltigkeit ist großes Thema

Bereits seit den 1970er Jahren wird zum Bleichen der Stoffe umweltfreundliche Wasserstoffperoxid-Bleiche anstatt Chlorit-Bleiche verwendet. Gleichzeitig achtet das Unternehmen in allen Bereichen auf eine möglichst energieeffiziente Produktion. Für Frühjahr/Sommer 2021 wurde die Basic Kollektion Ecosoft aus recycelten Rohstoffen entwickelt und damit ein weiterer Schritt in Sachen Nachhaltigkeit unternommen.

Eigene Betriebe in Portugal und Rumänien

Eine kleine Näherei für Schnellschüsse und Muster ist ebenfalls noch in Albstadt angesiedelt und sorgt dafür, dass die hohe technische Kompetenz des Unternehmens weiter entwickelt wird. Ansonsten wird in den eigenen Betrieben in Portugal und Rumänien mit teilautomatisierten Nähmaschinen gearbeitet. Das Werk in Portugal wurde 2020 nochmals erweitert, um das Unternehmen unabhängiger zu machen. Die Kollektionen ‚Nina von C.‘ und ‚like it!‘ sind bestens im Handel eingeführt.“

Jubiläumskollektion „Golden Twenties“

Im September komme die Jubiläumskollektion „Golden Twenties“ auf den Markt. Trotz Corona-Krise erwarte das Unternehmen gute Umsätze für diese Kollektion, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Corona-Krise habe auch das Unternehmen Karl Conzelmann durch den Shutdown getroffen. „Die Umsätze der Shutdown-Wochen fehlen. Der Handel ordert zwar im Moment gut nach. Insgesamt wird man jedoch durch den Wegfall des bestens eingeführten Dirndl-BHs und der Dirndl-Blusen den Umsatz des Vorjahres kaum erreichen können. Trotzdem blickt das Unternehmen hoffnungsvoll in die Zukunft.“

Blick auf 100 Jahre Firmengeschichte

Zum Jubiläum sei ein Blick auf 100 Jahre Firmengeschichte gestattet: Mit 2000 Mark, ein paar gebrauchten Rundstühlen und Nähmaschinen und einer großen Portion Mut gründet der Strickmeister Karl Conzelmann 1920 mit seiner Frau Emilie im eigenen Wohnhaus das Unternehmen und stellt Einsatzhemden her. Aufgrund des Wachstums zieht die Firma in den 1930er Jahren in den Neubau in der Kleinen Straße um und stellt Damen-Herren- und Kinderwäsche her. Karl Conzelmann ist kein Parteigenosse, daher wird der Betrieb 1942 von der Partei stillgelegt. Erst 1947 kann unter schwierigsten Umständen wiedereröffnet werden.

1967 stirbt der Firmengründer

Sohn Walter Conzelmann gelingt es in den 50er Jahren, an die Warenhäuser zu verkaufen. 1953 muss sich Karl Conzelmann aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsleitung zurückziehen, bleibt jedoch noch lange Jahre beratend in der Firma. Sohn Walter übernimmt die Geschäftsleitung. Er konzentriert sich ab 1956 auf modische Damen- und Kinderunterwäsche und baut das Exportgeschäft auf.

1967 stirbt Firmengründer Karl Conzelmann im Alter von 82 Jahren. Walter Conzelmann führt das Unternehmen weiter, gemeinsam mit seinem Bruder Hans und ab 1969 mit der Schwester Anna Kißling.

Logistikzentrum und Strickerei am Reislebach

In den 70ern wird die Konfektion teilautomatisiert. 1971 baut Conzelmann ein neues Logistikzentrum und eine Strickerei am Reislebach und gründet mit Kollegen einen Ausrüstbetrieb und eine Textildruckerei.

Mit der Umstellung von Chlorid- auf Wasserstoffperoxidbleiche beweist das Unternehmen Umweltbewusstsein. Als erstes Unternehmen weltweit bietet man Feinrippware in 20er-Teilung an. Die Marke „Nina von C.“ wird eingetragen. Immer mehr Importe kommen aus Billiglohnländern.

Bauliche Vergrößerungen

In den 1980er Jahren wird der Exportanteil auf 55 Prozent ausgeweitet. Weitere bauliche Vergrößerungen sind notwendig. Die Firma investiert 1986 mit einem neuen CNC-Cutter und einer neuen Stanzmaschine in die Zuschnitttechnik. 1991 gründet das Unternehmen einen Produktionsbetrieb in Portugal. 1999 wird die Marke „Nina von C.“ grundlegend neu positioniert. Der Bekanntheitsgrad der Marke steigt stetig durch die Eröffnung von Shops und Großflächenwerbung. 2002 wird in Rumänien das zweite Werk eröffnet. 2004 wird in eine neue CNC-Zuschnittanlage investiert. Das neue Segment Loungewear wird eingeführt.

Dreier-Gespann in der Geschäftsführung

2010 wird das Label „like it!“ auf den Markt gebracht. In der Geschäftsführung komplettiert nach Doris Biedermann, Matthias Conzelmann nun Martina Bandte das Dreier-Gespann der dritten Generation. Seniorchef Walter Conzelmann steht weiterhin beratend zur Seite. 2019 wird die Produktions- und Logistikfläche um weitere 2600 Quadratmeter erweitert. Ein dritter Cutter wird angeschafft.